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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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eingehend mit der Sprache oder gar der Schrift der Santanzer zu beschäftigen. Ihm war bewusst, dass er bei Verhandlungen mit den Vertretern der unterschiedlichen Blues-Nationen ohnehin auf einen Translator angewiesen war.
    Die qualmenden Möbel verpesteten die Atemluft und zwangen den Terraner zur Flucht nach vorn.
    Eine Absaug- oder Sprinkleranlage existierte nicht. Keine Alarmsirene machte auf die Gefahr aufmerksam.
    Tiff öffnete die Tür einen Spalt und spähte hinaus. Er erkannte eine purpurne Galerie mit Aussicht auf eine weitläufige Halle. Rasch schlüpfte er hinaus und warf einen Blick über die Brüstung. Ein einzelner Reinigungsroboter surrte unentwegt an den streifenförmigen Mustern des Bodens entlang und saugte hypothetischen Staub in sich hinein.
    Vielleicht studierte er auch mit seinem Abstands-Laser die Maserungen des Untergrunds. Der Terraner lehnte sich an die Wand und holte tief Luft. Vor seinem inneren Auge zogen die Ereignisse der letzten Minuten vorüber.
    Faiind Yarinsa, seines Zeichens Galaktischer Rat der Santanzer in Mirkandol, hatte den Herrscher des Planeten Santanz mit mehreren Schüssen aus einem Impulsstrahler getötet. Als Einheimischer war er in der Lage gewesen, eine Waffe in die Halle der Ahnen zu schmuggeln. Alle anderen Konferenzteilnehmer hatten sich einer Kontrolle unterziehen müssen.
    Vordergründig sah diese Tat nach einem simplen Mord aus. In Wirklichkeit jedoch steckten Dinge von weit größerer Tragweite dahinter. Tifflor hatte es von dem Augenblick an gewusst, als er die Doppelstabroboter erblickte.
    Morkhero Seelenquell hielt sich dem nach erneut in der Eastside auf. Über ein Vierteljahr nach seiner Vertreibung von Morbienne Irr landete das seltsame Wesen seinen ersten großen Coup. Es sah danach aus, dass der unheimliche Gegner inzwischen deutlich an paranormaler Stärke gewonnen hatte. Faiind Yarinsa lebte zu Tifflors Überraschung noch. Morkhero hatte ihn nach dem Attentat nicht getötet. Die Konfrontation mit Morkhero Seelenquell erhielt nach den Ereignissen auf Santanz eine völlig neue Qualität. Durch große Mengen Fluut gestärkt, griff das fremdartige Wesen an und ließ zum ersten Mal etwas von seinen Absichten erkennen.
    Es wollte sich ganz offensichtlich die Regierungen der Blues unterwerfen. Gegen die Rote Santilligenz hatte es sich nicht durchsetzen können, der Mutant hatte sich gewehrt. Nach dem Tod des Blues-Mutanten waren die anderen Blues in der Halle der Ahnen den Geisteskräften Morkheros hilflos ausgeliefert. Von den Doppelstabrobotern bewacht, würde keinem die Flucht gelingen. Für die Milchstraße bestand höchste Gefahr. Tifflor dachte an die Schilderungen des Monochrom-Mutanten Trim Marath, der immer wieder von seinen stärker werdenden Kontakten zu Morkhero Seelenquell berichtet hatte. Es hatte den Jungen von Yorname jedes Mal mehr Kraft gekostet, den Attacken aus dem Nichts zu widerstehen. Bald, so befürchtete er, würde er ihnen nichts mehr entgegensetzen können.
    Ich muss die AMMENHAK benachrichtigen und von hier verschwinden, bevor es zu spät ist! rasten die Gedanken des Terraners. Er huschte davon. Die Galerie zog sich an der gesamten Längsseite des Gebäudes entlang. Links endete sie an der Außenwand, rechts existierte ein Übergang in einen Turm. Grünes Licht empfing ihn. Die Wände fluoreszierten und verliehen dem Treppenhaus das Flair von Ruhe und Zuversicht.
    Der Antigravschacht fehlte. An seiner Stelle gab es eine für Blues konstruierte Wendeltreppe.
    Bestimmt hatte die Rote Santilligenz sie nicht zur sportlichen Ertüchtigung benutzt. Kratzspuren an der Wand deuteten eher darauf hin, dass die Träger hier normalerweise die Sänfte hinauf- und hinunterschleppten.
    Im achten Stockwerk - dem Zentrum einer Zone aus gelbem Licht - fand Tifflor endlich die Funkanlage, die er suchte. Ihr Kodesystem stimmte nicht mit dem überein, was terranische Agenten von der Eastside-Technik in Erfahrung gebracht hatten. Überhaupt erinnerte die gesamte Anlage eher an einen plumpen Klotz aus geschmolzenem Metall als an ein Funkgerät. Das Ding war wie aus einem Stück gegossen. Nach dem dritten Versuch, den integrierten Syntron anzusprechen, streikte der Automat und schaltete sich selbsttätig ab.
    Der Terraner ahnte dumpf, dass er hier zum ersten Mal ein System der neuen Technik erlebte, von dem die Blues in Mirkandol nur hinter vorgehaltener Hand sprachen. Der Oberbegriff lautete „Goldene Technik", aber bisher wusste man auf Terra nichts
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