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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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seiner Aufforderung Folge zu leisten. Nach und nach kamen sie aus dem Schacht und bildeten eine geschlossene Front gegen ihn.
    Siramy grinste. Aber es war nicht das fröhliche Grinsen, das er von ihr kannte. Ihr Gesicht verzog sich zu einer hässli chen Fratze, die sie selbst nie zustandegebracht hätte, Es war das Grinsen Morkhero Seelenquells, „So sehen wir uns also wieder", sagte die Plophoserin mit veränderter Stimme. „Einen Unsterblichen wie dich kann man nicht mit herkömmlichen Mitteln fangen. Man muss ihm ein Schauspiel bieten, an das er glaubt, weil es mit seiner Logik und seinen Erfahrungen übereinstimmt. Ich muss zugeben, es war ziemlich schwer, dir den passenden Empfang zu bereiten, aber es hat gegen Ende auch sehr viel Spaß bereitet. Mein Spieltrieb wurde durch dich erneut geweckt. Faiind Yarinsa und diese angebliche Kreatur des Unheils haben ihre Rolle zudem überzeugend gespielt."
    Siramy streckte ihm die offene Hand entgegen. Ein winziges, metallicblau schimmerndes Bauteil lag darauf. Es handelte sich um die Programmsteuerung des Paralysators. Ohne diesen Chip war die Waffe in seinen Händen wertlos; sie funktionierte nicht.
    Tifflor fasste die Waffe fester. Er wusste, wann er verloren hatte. Aber dennoch war er nicht bereit, sich kampflos zu ergeben. „Ich werde es dir nicht leicht machen", sagte er leise. „Morkhero, du wirst mich nie vollständig unterdrücken können."
    „Die letzte Hoffnung ist immer vage", lautete die Antwort aus Siramys Mund. „Du bist in letzter Zeit immer ein wenig zu spät gekommen, und so wird es auch in Zukunft sein. Deine Zukunft ist die des Verlierers, Julian Tifflor."
    Die Männer und Frauen setzten sich in Bewegung, drangen auf ihn ein.
    Tifflor wich zurück bis zur Wand. Die ersten drei Angreifer wehrte er mühelos ab, schleuderte sie mit Dagor-Griffen zurück. Beim zweiten Mal hatte er Mühe. Gegen zehn Menschen, die sich gleichzeitig auf ihn warfen, hatte er keine Chance. Sie verdammten ihn zur Bewegungslosigkeit. Einer entwand ihm die nutzlose Waffe und warf sie zur Seite. Gemeinsam rangen sie den Unsterblichen nieder. „Du Scheusal!" keuchte der Terraner. „Ich werde es dir heimzahlen. Irgendwann..," Siramy Ratach beugte sich über ihn. In der Hand hielt sie eine Zange, bei deren Anblick Tifflor die furchtbare Wahrheit dämmerte. „Viele Hände werden dir Halt geben und dafür sorgen, dass du dich wohl fühlst", sagte sie. „Willkommen in unserer Mitte!"
    Er versuchte den Kopf zur Seite zu drehen, aber sie griff geschickt nach dem Netz in seinem Haar und zog es heraus. Mit der Zange kniff sie einen der filigranen Stränge durch, Anschließend schob sie es zurück an seinen Platz.
    Die Männer und Frauen ließen ihn los und halfen ihm auf die Beine. „In der AMMENHAK gibt es keine funktionsfähigen PsIso-Netze mehr", klärte Siramy ihn auf. „Ab sofort gehörst du zu Markheros Händen.
    Gemeinsam werden wir nach Arkon zurückkehren."
    Tifflor suchte sein Terminal auf und verschaffte sich einen Überblick über die Situation außerhalb des Schiffes. Die ersten Diskusraumer bereiteten den Start vor. In der AMMENHAK liefen die ersten Maschinen an.
    Nur mit den Syntrons zögerte Siramy noch. Tifflor ahnte dumpf, dass es mit ihm zusammenhing. Nach verfügte er über seinen freien Willen und spürte nichts von dem, was Trim Marath in seinen Schreckensvisionen erlebt hatte. „Wir starten in einer halben Stunde", hörte er die Kommandantin wie von fern sagen. „Das komplette Gebiet der Blues gehört jetzt zum Herrschaftsbereich Morkhero Seelenquells. Bald wird es die ganze Galaxis sein."
    Tifflor fixierte sein Terminal und das Kodepaneel. Sobald es Energie führte, würde er den Selbstzerstörungsmechanismus auslösen.
    Während er es dachte, engte sich sein Blickfeld immer mehr ein. Etwas legte sich wie ein schwarzes Tuch über seine Sinne. Seine Finger krampften sich um die Lehne des Sessels. Die Gedanken konzentrierten sich auf einen einzigen Vorgang. Jetzt musste sich zeigen, ob Morkhero scheiterte oder siegte.
    Das Tuch durchdrang seinen Kopf und füllte ihn aus. Und in der Dunkelheit spürte Julian Tifflor die unsichtbaren, tastenden Finger, die nach seinem Geist griffen.
    Nur die Mentalstabilisierung konnte ihn jetzt noch davor bewahren, dass Morkhero Seelenquell ihn in Besitz nahm.
     
    15.
     
    Der Bordkalender zeigte den 11. September 1303 NGZ. Die AMMENHAK verließ Santanz und raste in den Weltraum hinaus. Der Syntron berechnete den Zeitpunkt
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