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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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über solche Geräte verfügten, bezweifelte er allerdings. Ein Infrarotgerät mit einer Auflösung von einem halben Meter gestand er ihnen aber zu.
    Gebückt wandte er sich nach Westen in Richtung Kraterwall. Das Gelände stieg nur leicht an. Der Wald reichte bis weit hinauf.
    Von dort hatte Tifflor einen hervorragenden Ausblick über die Stadt und den Krater. Links von ihm lagen die Hafengebäude. Und daneben stand die AMMENHAK. Ein Paratronschirm umhüllte das Raumschiff und verhinderte, dass die ausgefahrenen und justierten Geschütze der umstehenden Diskusraumer ihr gefährlich werden konnten.
    Tifflor grinste bei dem Gedanken, dass die Blues versuchten, den LFT-Kreuzer energetisch auszuhungern. In diesem Ruhezustand hielt der Paratron garantiert drei Monate am Stück durch, ehe die Speicher des Schiffes aufgeladen werden mussten. Anders sah es aus, wenn er dem Dauerbeschuss aus mehreren Geschützen standzuhalten hatte.
    Aber das wagten die Blues nicht. Bei einem Angriff im Kraterkessel hätten sie alle Gebäude sowie ihre eigenen Schiffe gleich mit vernichtet. Der Terraner aktivierte den Kodegeber und sprach eine kurze Botschaft hinein. „Siramy, melde dich. Erwarte Anweisungen. Tiff."
    Der Kodegeber wandelte die Botschaft in ultrakurze Impulse um und schickte sie an das Funkgerät. Angesichts des energetischen Wirrwarrs, der in der Hauptstadt des Planeten herrschen musste, war die Chance groß, dass die Nachricht nicht abgehört wurde.
    Drei Minuten später ging die Botschaft vom Funkgerät an die AMMENHAK hinaus. Tifflor wartete die doppelte Zeit ab, bis er den Kodegeber erneut aktivierte und die Antwort empfing. „Snowden an Tiff. Siramy und Begleiter auf dem Weg hierher. Wollen im Schutz der Dunkelheit an Bord kommen. Ende."
    Percival Snowden arbeitete als Stellvertretender Chef in der Funkabteilung. Tifflor atmete erleichtert auf. Glück gehabt. Seine sechs Begleiter hatten es also geschafft, das Sant-Arginal zu verlassen. Der Terraner setzte seinen Weg fort.
    Mit etwas Glück konnte er es in der Dunkelheit schaffen, jenen Teil des Walles zu erreichen, unter dem die AMMENHAK lag. Aber genau dort würde Morkhero Seelenquell vermutlich die Wächter konzentrieren.
    Siramy war klug genug, das ebenfalls zu berücksichtigen. Auch sie würde einen anderen Weg wählen.
    Einen Kilometer weiter südlich entdeckte Tifflor den Gleiter zwischen den Bäumen. Er hielt an und sondierte das Gelände. Vorsichtig schlich er sich an, bis er das Fahrzeug genau erkennen konnte. Es handelte sich nicht um einen der üblichen Patrouillengleiter, sondern um ein Privatfahrzeug. „Ich kann dich sehen, Julian Tifflor", hörte er eine Stimme aus dem Innern. „Komm herein!"
    Es war eindeutig ein Blue, der da sprach. Seine Stimme klang für einen Bewohner der Eastside erstaunlich tief.
    Tifflor kannte nur einen, der so sprach: Faiind Yarinsa, den Galaktischen Rat von Santanz. „Komm du heraus, wie es sich für einen guten Gastgeber gehört", antwortete der Terraner.
     
    12.
     
    Santanz und die Pläne der Blues passten ausgezeichnet in sein Konzept. Morkhero Seelenquell entschied sich dafür, den Planeten zu seiner neuen Basis zu machen. Er verließ das Schiff und bezog einen Hohlraum im Sant-Arginal, dem aus den Überresten der Verstorbenen errichteten Heiligtum.
    Er richtete sich häuslich ein, ließ die Roboter einen Teil des Fluut hereinschaffen und schickte sein Schiff in die Korona des dunkelgelben Sterns.
    Mit nie gekannter Deutlichkeit und Klarheit sah er die Konsequenzen seines Handelns vor sich. Die Macht über alle Regierungen der Jülziish brachte ihn weiter, als er jemals erhofft hätte. Mit diesem Potential brauchte er die Terraner erst gar nicht zu seinen Händen zu machen. Er überrannte sie einfach mit seiner Übermacht. Danach pickte er sich alle die Terraner heraus, die für ihn von Bedeutung waren: die Unsterblichen unter Rhodans Führung.
    Morkhero machte Faiind Yarinsa zu seiner Hand, den santanzischen Botschafter in Mirkandol. Und er lud über diesen Umweg Julian Tifflor zur Geheimkonferenz nach Santanz ein.
    Das einzige Problem stellte der Herrscher der Santanzer dar. Die Rote Santilligenz war ein starker Mutant. Morkhero schaffte es, ihn für einige Wochen zu zähmen und zu beherrschen. Er tat es unter enormen Energieverlusten, war sich dabei ständig bewusst, dass er das nicht auf Dauer durchhalten konnte.
    Immer wieder lehnte sich der Jülziish gegen ihn auf. Ohne über Fluut zu verfügen, wuchsen seine
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