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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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kam dafür in Frage. Aber warum sollte er sich persönlich um die Wächter kümmern? Sie würden Tifflor auch ergreifen, ohne unter der Hypnose des fremdartigen Wesens zu stehen.
    Wieder verspürte Tifflor das merkwürdige Gefühl in sich. Es riet ihm zur Umkehr, aber andererseits ließ es ihn schneller gehen, damit er die AMMENHAK so bald wie möglich erreichte.
    Je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher war er sich bewusst, dass er auf Santanz keine Chance hatte. Er musste hinaus ins All und die Milchstraße warnen.
    Das Knallen mehrerer Explosionen erschütterte den Raumhafen. Es kam von Norden. Der Boden vibrierte leise. Die Wächter ignorierten es und setzten ihre Prozession mit stoischer Gleichgültigkeit fort.
    Tifflor nutzte die Gelegenheit und verschwand hinter ein paar Sandhügeln, die den Kraterrand säumten. Der Sand dämpfte seine Schritte. Als das letzte Gebäude hinter ihm lag, hielt er an.
    Die Gruppe der Wächter war zum Stillstand gekommen. Sie verharrten in der typischen Blues-Pose mit leicht eingeknicktem Hals, als ob sie über Kopfhörer oder kleine Lautsprecher geheimnisvolle Befehle erhielten. Anschließend lösten sie ihre Formation auf und marschierten nach Norden.
    Neun Explosionen in kurzer Abfolge erklangen, dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. Ein SOS-Zeichen, interpretierte Tifflor.
    Terraner waren sicher für das Spektakel verantwortlich. Ungefähr vierhundert Meter nördlich stiegen zwei Leuchtraketen in den Himmel und verpufften dort.
    Tifflor überlegte fieberhaft. Raketen, Explosionen und Raumhafengebäude bildeten ein nahezu gleichseitiges Dreieck. Die Gebäude waren mit seinem derzeitigen Standort identisch.
    Die beiden anderen Markierungen stellten mit einiger Sicherheit die Standorte von Siramys Leuten dar. Genau im Mittelpunkt des Dreiecks ragte der blaue Ball des Paratronschirms auf.
    In Ordnung, dachte Tiff. Mal sehen, wer schneller denkt: ich oder die Blues.
    Während er in Deckung blieb und dem Feuerzauber zuschaute, dachte er nach. Sie zeigen mir, wo sie sind. Sobald ich die Gebäude erreicht habe, ist es bis zur AMMENHAK nicht mehr weit. Und die anderen halten mir die Santanzer vom Leib.
    Der Terraner wusste nicht, ob er richtig vermutete. Vielleicht täuschte er sich. Aber die Logik sprach dafür, dass er nicht falsch lag.
    Dort, wo die Raketen aufgestiegen waren, knatterte und knallte es. Die Kracher verursachten lediglich Lärm, während die Leuchtraketen in Rot und Grün das Auge des Menschen erfreuten. Etwas Positives ließ sich mit Zustimmung gleichsetzen, bedeutete folglich „ja", Negatives entsprechend „nein".
    Tifflor huschte in die Deckung des Gebäudes und blieb an der hinteren, dem Hafen abgewandten Seite stehen.
    Erste Schüsse aus Impulsstrahlern erhellten das Landefeld. Ein Singen von Paralysatoren antwortete. Die Santanzer hatten Siramys Leute offenbar lokalisiert.
    Im Südosten entdeckte Tifflor weitere Blues. Die Soldaten rannten über das Landefeld und näherten sich dem Kampfgebiet. Ihr Weg führte sie weit hinter der AMMENHAK vorbei. Bald würden Gleiter auftauchen oder die Beiboote von Raumschiffen. Die Zeit wurde knapp.
    Zwei grüne Raketen stiegen empor. Der Terraner nickte - das ist es! – und spurtete los. Hundert Meter vom Gebäude entfernt ragten mehrere Reihen Container auf. Sie stellten die einzige Deckung auf dem Weg zum Schiff dar. Geduckt rannte er darauf zu.
    Seht ihr mich? dachte er, an die Besatzung der AMMENHAK gerichtet. Macht schon mal die Strukturlücke bereit!
    Siramys Taktik schien aufzugehen. Die Santanzer konzentrierten sich auf die Orte, wo es krachte und zischte. Ob sich dort tatsächlich Terraner aufhielten, ließ sich nicht erkennen. Tifflor zweifelte daran.
    Im Abstand von zehn Metern raste ein Energiestrahl an ihm vorbei. Er kam vom Hafengebäude und schlug in einen der Container ein.
    Taktik hin und her, gegen den Zufall war auch hier kein Kraut gewachsen. Jemand hatte ihn entdeckt.
    Der Terraner wich nach rechts aus, schlug einige Haken. Bis zu den Containern schätzte er die Entfernung auf knapp zwanzig Meter.
    Ein zweiter Schuss folgte. Diesmal betrug der Abstand höchstens sechs Meter. Tifflor nahm die Lücke zwischen zwei Containern ins Visier und hielt darauf zu. Kurz davor bog er nach rechts ab und sprintete zum nächsten Zwischenraum.
    Wo zunächst sein Ziel gelegen war, schlug der dritte Schuss ein. Ein vierter blieb aus.
    Tifflor hatte den nächsten Zwischenraum erreicht, rannte hinein und bog
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