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Der Prinzessinnenclub

Der Prinzessinnenclub

Titel: Der Prinzessinnenclub
Autoren: Katja Reider
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Gestern unter der Dusche hatte ich eine Idee. Sogar eine ziemlich geniale Idee! (Nicht dass geniale Ideen bei mir eine Seltenheit sind...) Kurz und gut: Ich habe beschlossen, die Geschichte unseres Clubs aufzuschreiben. Also, die Geschichte von Emma, von Severine Amalie Lilienthal (genannt Sissi) und mir, Diana! - Was an der Geschichte unseres Clubs genial sein soll?
    Nix, wenn wir so ein x-beliebiger Mädchenclub wären, der alberne Streiche ausheckt, um sich hinterher gemeinsam darüber scheckig zu lachen. Oder wenn wir so ein Verein von Möchtegerndetektivinnen wären, die verzweifelt darauf warten, dass nebenan die Kronjuwelen geklaut werden, damit es endlich was zu tun gibt. Aber nein, so sind wir absolut nicht.
    Wir sind anders: Wir sind ein PRINZESSINNENCLUB .
    Halt, halt, halt. Ein Prinzessinnenclub ist keine Vereinigung blaublütiger Schnepfen, die meinen, dass sie etwas Besseres sind. Wir verbringen unsere Tage auch nicht damit, unsere Näschen zu pudern, während wir taschentüchleinringend darauf warten, dass ein Prinz auf einem weißen Pferd vorbeikommt und uns gnädigerweise auf sein Schloss entführt. Nein, unser Prinzessinnenclub ist gaaanz anders! Das fängt zum Beispiel schon damit an, dass wir -
    Aber was soll ich lange erklären? Ich erzähle besser die ganze Geschichte. Von Anfang an.
    Huups! Jetzt hätte ich fast vergessen, mich vorzustellen! Also, ich bin ein Mädchen, hm, ist ja eigentlich klar. Ich bin elf Jahre alt, meine Augen sind blau und meine Haare blond (nein, nein, keine tolle, wallende Prinzessinnenmähne, eher so der Spaghetti-Look). Ich bin ziemlich groß für mein Alter. Das behauptet Mama jedenfalls immer. Und mein Name lautet … Diana.
    Na, klingelt es jetzt? Also, was fällt einem zu dem Namen Diana ein?
    Bingo, ganz genau! Meine Mutter war (was heißt »war«, sie ist es immer noch) ein großer Fan von Prinzessin Diana. Deshalb hat sie auch mich, ihr einziges Töchterlein, nach ihr benannt! Keine Ahnung, wie Mama Papa dazu gebracht hat, damit einverstanden zu sein! Vielleicht hat sie ihm ja versprochen, die nächsten fünfzig Jahre den Abwasch zu übernehmen, oder so.
    Papa spricht meinen Namen immer deutsch aus: Diana (angeblich gab es mal eine Jagdgöttin Diana, aberdas finde ich nun auch nicht so toll). Während Mama mich gerne »Deijähna« nennt. Ihr wisst schon, Diana war diese schöne englische Prinzessin, mit der es kein gutes Ende nahm. Sie ist nämlich 1997 bei einem Autounfall in Paris gestorben. Aber das wussten Mama und Papa ja noch nicht, als sie mich so nannten. Mama hat mir erzählt, dass damals, als Diana starb, die ganze Welt getrauert hat und dass zigtausende von Menschen vor dem Buckingham Palast Blumensträuße abgelegt haben. Um ihre Trauer und ihr Mitgefühl zu zeigen. Dabei hatte Diana gar nicht selber in diesem Palast gewohnt, sondern nur Königin Elizabeth, ihre Exschwiegermutter. Mit der soll Diana ja gar nicht gut ausgekommen sein! Kein Wunder, auf Fotos sieht die Königin immer aus wie eine echte Spaßbremse. Im Gegensatz zu Diana! Die lächelt auf den meisten Fotos, die es von ihr gibt. Und das sind unendlich viele! Mama hat allein etwa siebzehn (!) Bildbände über Prinzessin Diana. Als ich kleiner war, habe ich mit Mama total gerne darin herumgeblättert. Keine Ahnung, was mich daran so fasziniert hat! - Mama hat mir irgendwann erklärt, dass Dianas Entwicklung auf den Fotos genau zu erkennen ist. Und ich hab sofort verstanden, was sie meint: Am Anfang, bei ihrer Verlobung, linst Diana immer ganz schüchtern unter ihrem kiloschweren Haarpony hervor, während sie vergeblich versucht, kleiner zu wirken als Prinz Charles (manchmal stand er auch einfach eine Treppenstufe höher als sie. Peinlich, oder?). Aber später trat Diana so selbstbewusst und lässig auf wie ein Hollywood-Star. Irgendwann haben sich Charles und Di dann scheiden lassen. Aber das hätte ich Di auch vorher sagen können, dass Charles nicht der richtige Typ für sie ist. Also wirklich! So’n Langweiler! Und diese Segelohren...! Glücklicherweise haben Dianas Söhne nicht die Ohren ihres Vaters geerbt. William und Harry sehen gar nicht so übel aus, finde ich.
    Aber eigentlich wollte ich ja erzählen, wie es mit unserem Prinzessinnenclub angefangen hat. Wie wir drei Prinzessinnen uns überhaupt kennengelernt haben und so. - Also, es war am ersten Tag in meiner neuen Schule. Und ich war an diesem Tag nicht gerade bester Laune...

T schüs, Prinzessin!« Mit der üblichen Hektik
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