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Der Prinzessinnenclub

Der Prinzessinnenclub

Titel: Der Prinzessinnenclub
Autoren: Katja Reider
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gestanden hätte, wie traurig sie über den Streit ist und dass sie...«
    »... und dass sie sich gerne wieder mit Frau Blümlein versöhnen würde. Aber Angst hätte, von ihr zurückgewiesen zu werden?«, fragte ich atemlos.
    »Ganz genau!« Sissi nickte lächelnd und sah aus wie die Katze, die den Sahnetopf ausgeleckt hat (so beschreibt Oma Gerdi immer Leute, die gerade etwas ziemlich Tolles ausgeheckt haben). »Na ja, und den Rest der Geschichte kennt ihr ja.«
    »Wie?«, fragte ich verwirrt.
    »Mehr musstest du gar nicht tun?«, rief Emma ungläubig aus.
    »Nö.« Sissi schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie die große Versöhnung der beiden Damen abgelaufen ist. Vielleicht sind sie sich zufällig im Treppenhaus begegnet. Vielleicht hat Frau Puppel aber auch bei Frau Blümlein geklingelt. Oder umgekehrt.« Sissi zuckte die Schultern. »Ich denke, das werden wir nie erfahren.«
    »Ist ja eigentlich auch völlig egal«, sagte ich. »Selbst wenn sie irgendwann herauskriegen sollten, wie du bei dieser Versöhnung ein bisschen nachgeholfen hast, macht das auch nichts! Was zählt, ist, dass sie wieder Freundinnen sind.«
    »Freundinnen wie wir!«, sagte Emma. »Das hast du wirklich super hingekriegt, Sissi! - Aber du hättest es uns ruhig ein bisschen früher erzählen können.« Sie puffte Sissi in die Seite. »Manchmal bist du wirklich eine richtige Geheimniskrämerin!« Immer noch kichernd, blies sich Emma ihre Ponyfransen aus der Stirn. - Wie sehr sie sich seit unserer ersten Begegnung verändert hatte! Dabei war es doch erst ein paar Wochen her, seit Emma bei der Einschulungsfeier bedrückt zwischen ihren Eltern gehockt hatte. Wie viel lockerer sie jetzt wirkte! Auch wenn ihr immer noch vieles »schrecklich peinlich« war. - Klar, Emma würde nie so »total cool« sein wie Sissi. Und ich im Übrigen auch nicht! Aber das ist auch gar nicht nötig. Emma ist Emma. Ich bin ich. Und Sissi ist Sissi. Und das ist gut so. Wir drei sind so unterschiedlich, wie drei Mädchen nur sein können - und trotzdem …
    »Ah, ich hab ja noch Geschenke für euch«, verkündete Sissi plötzlich.
    »Wie bitte? DU hast Geschenke für UNS?« Emma und ich wechselten einen verwunderten Blick. »Du bist doch diejenige, die Geburtstag hat!«
    Sissi grinste. »Na ja, ein bisschen hat der Prinzessinnenclub ja heute auch Geburtstag!«
    »Stimmt«, Emma rechnete, »der wird heute genau... vier Wochen alt!«
    »Richtig«, bestätigte Sissi, »und deswegen habe ich hier drei Geschenke für drei Prinzessinnen.«
    Sie griff hinter sich ins Regal und zauberte im nächsten Moment drei kleine, in goldfarbenes Geschenkpapier gewickelte Päckchen hervor. Feierlich überreichte sie ein Päckchen Emma, eines mir und eines behielt sie selbst.
    »Du hast deins ja auch verpackt«, lachte Emma.
    »Na klar«, sagte Sissi, »ich bin schließlich auch eine Prinzessin.«
    »Dürfen wir sie aufmachen?« Ungeduldig wog ich das kleine goldene Etwas in der Hand. Ich hatte keine Ahnung, was darin sein könnte.
    »Achtung. Fertig. Los!« Auf Sissis Zeichen hin rissen wir drei gleichzeitig unsere Päckchen auf.
    Einen Moment lang hörte man nur das Reißen und Knistern von Papier.
    »Oh, wie schön!«, flüsterte Emma dann.
    Jede von uns drei Prinzessinnen hielt ein zartes leuchtendes Seidentuch in der Hand. Sissi ein grünes, Emma ein rotes und ich ein himmelblaues. Jedes Tuch war kunstvoll mit einer kleinen silbernen Krone bestickt, daneben stand in zarter Silberschrift jeweils unser Name: Emma. Diana. Sissi.
    »Hast du die Tücher etwa selber bestickt?«, fragte ich gerührt.
    Sissi nickte. »Und vorher bemalt! Ich habe sogar die Seide selber rolliert. Mit der Hand. Das war gar nicht so leicht, aber Mama hat es mir gezeigt.« Sie sah uns gespannt an. »Gefallen sie euch?«
    »O ja, und wie! - Danke!«
    »Danke, Sissi!«
    Emma und ich robbten zu Sissi hinüber und umarmten sie. Einen Moment lang hielten wir drei uns ganz fest umschlungen. Ich spürte die Nähe und die Wärme meiner beiden Freundinnen und wusste, dass ich diesen Augenblick nie vergessen würde. Mein ganzes Leben lang nicht. Egal wie alt ich werden würde. Und ich hatte mir vorgenommen, sehr, sehr alt zu werden …
     
    »Oh, Diana«, seufzt Emma leise schniefend, als sie zu Ende gelesen hat.
    Wortlos reicht Sissi ihr ein Taschentuch.
    »Und was sagst du zu der Geschichte des Prinzessinnenclubs?«, frage ich Sissi verunsichert. »Gefällt sie dir?«
    »Ja, sehr.« Sissi lächelt
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