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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen
Autoren: Christian Jacq
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LIMES

    Die Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel
    »Les Mystères d’Osiris, La Conspiration du Mal«
    bei XO Éditions, Paris.
    1. Auflage

    Copyright © der Originalausgabe 2004 by XO Éditions, Paris Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006
    by Limes Verlag, in der Verlagsgruppe
    Random House GmbH, München
    Satz: Uhl + Massopust, Aalen
    Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck
    Printed in Germany
    ISBN-10: 3-8090-2507-0
    ISBN-13: 978-3-8090-2507-8
    www.blanvalet-verlag.de

    Abydos im zweiten Jahrtausend vor Christus: Ohne den Lebensbaum auf dem Grab des Osiris ist Ägypten
    verloren. In der Hoffnung, den Baum zu retten, ließ
    Pharao Sesostris III. einen Tempel bauen – doch nur ein einziger Zweig ergrünte wieder. Ist die Zerrüttung des ägyptischen Reiches schuld am Absterben der uralten Akazie? Aus der Provinz Kanaan sickern Aufständische ins Land. Sie sind Anhänger eines Mannes, der sich
    »Prophet« nennt und überall Angst und Schrecken verbreitet. Und noch von anderer Seite droht Gefahr: Der junge Schreiber Iker hat einen steilen Aufstieg genommen. Einst war er entführt worden und wäre vor dem sagenhaften Land Punt beinahe ertrunken. Iker glaubt, Sesostris habe damals seinen Tod befohlen. Deshalb plant er einen Anschlag auf den Pharao. Dem Neid und den Intrigen der weniger Erfolgreichen ausgesetzt, vertraut Iker sich einzig der verführerischen Bina an. Doch bald muss er erkennen, dass sich hinter der Maske der sanften Dienerin eine kaltblütige Verschwörerin verbirgt. Enttäuscht macht er sich mit einem Dolch bewaffnet auf, um Sesostris zu töten. Aber die Palastwachen entdecken ihn und führen ihn dem Pharao vor. Iker erwartet sein Todesurteil. Doch Sesostris erkennt in ihm den begabten Schreiberlehrling, dem seit einer früheren Begegnung immer seine Sorge galt, und adoptiert ihn. Zum Zeichen seiner Loyalität macht Iker sich nun auf nach Kanaan, wo der skrupellose Prophet gegen die Ägypter wütet. Denn die Feinde des Pharaos sind von nun an auch seine Feinde…

    Zwar ist die Sünde fähig, sich der Masse zu bemächtigen, doch wird es dem Bösen nie gelingen,
    sein Ziel zu erreichen.

    Ptah-Hotep, Maxime 5

    1 Die Königsgräber der Ersten Dynastie
    2 Alte Gräber
    3 Osiris-Tempel
    4 Tempel von Seth I. und Osireion
    5 Tempel von Ramses II.
    6 Städte des Mittleren und Neuen Reichs
    7 Tempel von Sesostris III.
    8 Kenotaph von Sesostris III.
    9 Kenotaph von Ahmose
    10 Tempel von Ahmose
    11 Pyramide von Ahmose
    12 Kapelle der Teti

    1

    Die Akazie von Osiris schien zu sterben.
    Sollte der Baum des Lebens eingehen, konnten die Mysterien der Auferstehung nicht mehr gefeiert werden und Ägypten müsste zugrunde gehen. Ohne sein Geheimnis wäre es zur Bedeutungslosigkeit verdammt und, wie so viele andere Länder auch, dem Ehrgeiz einiger weniger, der
    Bestechlichkeit, der Ungerechtigkeit, der Lüge und der Gewalt ausgeliefert.
    Deshalb rang Sesostris III. mit letztem Einsatz um den Erhalt dieses unermesslich kostbaren Erbes seiner Vorfahren, das er seinem Nachfolger übergeben wollte. Der über zwei Meter große, scharfsichtige Hüne mit seinen fünfzig Jahren führte einen äußerst schwierigen Kampf, aus dem er trotz seiner natürlichen Autorität, seinem Mut und seiner Entschlossenheit nicht ohne weiteres als Sieger hervorgehen würde. Mit seinen tief liegenden Augen, den schweren Lidern, den markanten Wangenknochen, seiner geraden, schönen Nase und dem geschwungenen Mund wirkte Sesostris geradezu unergründlich. Musste man nicht annehmen, dass er mit seinen großen Ohren auch das leiseste Wort hören konnte, das tief in einer Höhle geflüstert wurde?
    Der Pharao begoss den Baumstamm mit Wasser, seine Gemahlin tat das Gleiche mit Milch. Sie hatten ihre Armreifen und Halsketten aus Gold und Silber abgelegt, weil das Gesetz von Abydos kein Metall im Reich von Osiris duldete. Abydos war der spirituelle Mittelpunkt des ägyptischen Universums, das Land der Stille, das Reich der Aufrichtigkeit, die Insel der Gerechten, über der die Seelen wie Vögel schwebten und die von den unvergänglichen Sternen behütet wurde. Hier herrschte Osiris, das Wesen, das ständig wiedergeboren wurde, der schon geboren war, ehe es Geburt gegeben hatte, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Er hatte über den Tod triumphiert und war in Gestalt der großen Akazie wiederauferstanden, die ihre Wurzeln in den Nun tauchte, den Ozean der Energie, aus dem alles Leben entstand. Zwar wirkte die Menschheit
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