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Der Prinzessinnenclub

Der Prinzessinnenclub

Titel: Der Prinzessinnenclub
Autoren: Katja Reider
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kicherte Emma) und alles war mit bunten Teelichtern und Tüchern dekoriert. Zum Abendessen hatte uns Sissis Mutter Würstchen in knusprigem Blätterteig serviert, sogenannte »Würstchen im Schlafrock«. Dazu gab es natürlich Sissis Lieblingsgetränk: eisgekühlte Himbeerlimonade mit einer Zitronenspalte. Super lecker!! Ferdi hatte uns auch schon verraten, was uns als Nachspeise zu den »Würstchen im Bademantel« (Originalton Ferdi) erwartete: Karamelleis mit heißer Schokosoße! Aber das hatte noch Zeit. Fürs Erste waren wir nämlich pickepacke satt.
    »Ich fühl mich wie im Paradies«, seufzte Emma träge und nahm noch einen kleinen Schluck Himbeerlimonade. »Und das Beste ist, dass wir nicht mal mehr nach Hause gehen müssen. Wir können hier einfach ganz faul liegen bleiben.« Sie schob sich ein Kissen in den Nacken. »Wisst ihr eigentlich, dass ich heute zum ersten Mal seit meiner Krankheit NICHT zu Hause schlafe? - Ist richtig ungewohnt! Aber ich find’s toll!«
    »Ich auch! - Endlich haben wir mal genug Zeit, ungestört zu quasseln!« Ich schnappte mir ein dickes Samtkissen und balancierte es auf meinen Knien.
    »Ja, darauf hab ich mich auch gefreut! Und zwar total!« Emma strahlte uns an. »Was sagt ihr? - Ist es nicht verrückt, was in dieser Woche alles passiert ist? Ich meine, wie sich unser Blümlein-Drama entwickelt hat?!«
    »Ja, echt unglaublich!«, bestätigte ich und zählte die Ereignisse der letzten Tage noch mal genüsslich auf: »Also, erst erwecken wir - das heißt: der Prinzessinnenclub - Frau Blümleins Sohn erfolgreich aus seinem Trägheitskoma, dann eröffnet der gute Bernd seiner Frau Mama, dass er demnächst heiraten wird - und dann...«, ich machte eine bedeutungsvolle Pause, »dann... tatatataaaa! Versöhnt sich unsere gute Frau Blümlein urplötzlich auch noch mit ihrer einstigen Erzrivalin! - Nach fünf Jahren Schweigen und Funkstille!« Ich schüttelte den Kopf. »Ein richtiges Wunder!«
    Ich konnte es wirklich kaum glauben: Als Emma gestern bei Frau Blümlein anrief, hatte diese ihr doch tatsächlich eröffnet, dass sie etwas in Eile sei, weil sie gleich ihre Nachbarin Frau Puppel zum Rommé-Spiel erwartete! - Marlies Puppel! Frau Blümleins einstige Rivalin!! Emma war völlig von den Socken gewesen!
    »Wie in alten Zeiten«, hatte Frau Blümlein am Telefon geschwärmt. »Ach, ich freu mich ja so! Grüß bitte Sissi und Diana von mir! Wir müssen bald mal alle zusammen Tee trinken, ja?« Dann hatte Frau Blümlein auflegen müssen, weil sie noch schnell den Tisch decken wollte für ihren Besuch.
    »Es ist wirklich ein richtiges Wunder«, sagte Emma andächtig.
    Sissi schüttelte wortlos den Kopf.
    »Ja, findest du das etwa nicht?«, fragte ich verwundert.
    Sissi grinste verschmitzt und schob sich ein Weingummi in den Mund. »Jetzt kann ich es euch ja sagen...«
    »WAS kannst du uns jetzt sagen?«, fragte Emma alarmiert.
    Sissis Grinsen wurde noch ein bisschen breiter. »Na, dass die überraschende Versöhnung von Frau Blümlein und Frau Puppel nicht wirklich ein Wunder ist! - Also, jedenfalls kein großes Wunder!«
    »Nicht?« Verblüfft starrten Emma und ich Sissi an. »Was war es denn sonst?«
    »Nun«, Sissi setzte sich auf und nahm einen Schluck Himbeerlimonade. Offensichtlich wollte sie es mal wieder spannend machen.
    »Jetzt sag schon!«, drängte Emma.
    In Zeitlupentempo stellte Sissi ihr Glas ab und sah uns an. »Erinnert ihr euch daran, dass ich letzte Woche Frau Puppel die Einkäufe hochgetragen habe? - Nachdem wir unten Frau Blümleins Sohn getroffen hatten?«
    »Klar erinnern wir uns daran. Wir sind ja nicht blöd«, sagte ich ungeduldig. »Und weiter?«
    »Na ja«, fuhr Sissi fort. »Als wir oben waren, habe ich Frau Puppel unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt, wie traurig Frau Blümlein ist, dass sie sich damals zerstritten haben. Und dass sie sich sehr gerne wieder mit ihr versöhnen würde. Aber Angst hätte, von ihr zurückgewiesen zu werden.«
    »WAAAS? - DAS hast du behauptet?«, rief Emma ungläubig aus. »Einfach so? Und dann?«
    »Was hat Frau Puppel denn dazu gesagt?«, fragte ich aufgeregt.
    Sissi nahm noch einen Schluck Limonade. »Och, eigentlich gar nichts. Ich vermute, das Ganze kam für sie etwas überraschend.« Sissi lächelte. »Aber das ist noch nicht alles: Als ich am nächsten Tag Frau Blümlein ihren Kuchen brachte, habe ich ihr erzählt, dass ich kürzlich Frau Puppel getroffen hätte. Und dass sie, also Frau Puppel, mir urplötzlich
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