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Dunkle Wasser

Dunkle Wasser

Titel: Dunkle Wasser
Autoren: V.C. Andrews
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V. C. Andrews

    DUNKLE WASSER

    Roman
    GOLDMANN VERLAG

    Aus dem Amerikanischen übertragen von Angela Meermann Titel der Originalausgabe: Heaven
    Originalverlag: Pocket Books, New York
    Deutsche Erstveröffentlichung
    Der Goldmann Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann
    Made in Germany • 11/88 • 5. Auflage
    © 1985 bei Vanda Productions, Ltd.
    © der deutschsprachigen Ausgabe 1986
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München
    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagfoto: Hubertus Mall, Stuttgart
    Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Druck: Elsnerdruck, Berlin
    Verlagsnummer: 8655
    UK/Herstellung: Sebastian Strohmaier/Voi ISBN 3-442-08655-8

    Buch
    Nach dem Tod seiner geliebten Frau verliert Luke Casteel den Boden unter den Füßen: er trinkt, wird zum Weiberhelden, vernachlässigt seine neue Lebensgefährtin Sarah und ihre fünf Kinder. Als Sarah dieFamilie verbittert verläßt, versucht die vierzehnjährige Heaven Leigh, ihre Geschwister zu sorgen. Sie, die immer vergeblich um die Liebe des Vaters geworben hat, beginnt nun, ihn zu hassen und zu verachten. Trost findet sie bei Logan Stonewall, einem einfühlsamen Jungen aus der Stadt. Als Luke Casteel seine Kinder – jedes für 500 Dollar – an verschiedene Adoptiveltern verkauft, werden die Geschwister
    auseinandergerissen. Jetzt beginnt für Heaven Leigh Casteel das wahre Martyrium – und ihre Bewährung. »Dunkle Wasser« ist der erste Band der Casteel-Saga.
    Autorin
    V. C. Andrews wuchs im amerikanischen
    Bundesstaat Virginia auf. Sie arbeitete jahrelang als Modezeichnerin und Gebrauchsgrafikerin, ehe sie sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete.
    Die New York Times nannte sie »die erfolgreichste Autorin der 80er Jahre in den Vereinigten Staaten«.
    V. C. Andrews starb im Jahre 1987.
    Für Brad, Glen und Suzanne
    und für all jene,
    die Hunger, Not und Entbehrung
    erlitten haben und
    es schafften zu überleben.
    PROLOG

    Immer wenn der Sommerwind weht, dann stelle ich mir vor, wie er sanft über die Wiesenblumen streift und im Wald die Blätter rauschen läßt. Ich sehe die Vögel hoch oben am Himmel fliegen und die Flußfische springen. Und ich erinnere mich an die Wintertage: Wie die kahlen Bäume ächzten, wenn der Wind sie so gewaltsam rüttelte, daß die Äste an die ärmliche Holzhütte, die sich schutzsuchend an einen Hang klammerte, schlugen und peitschten. Die Bewohner von West-Virginia nennen die Berge, zu denen der Hang gehört, »the Willies« – die finsteren Berge.
    Der Wind toste nicht nur, er heulte und wimmerte, so daß jeder, der in den finsteren Bergen lebte, ängstlich durch die kleinen schmutzigen Fenster spähte. Das Leben dort oben konnte einen das Fürchten lehren, besonders dann, wenn die Wölfe mit dem Wind um die Wette heulten, Wildkatzen fauchten und andere wilde Tiere durch den Wald streunten. Oft geschah es, daß Haustiere verschwanden, und ungefähr alle zehn Jahre kam ein Kind abhanden, ein Dreikäsehoch verirrte sich und fand nie wieder nach Hause.
    Besonders deutlich erinnere ich mich an eine kalte Nacht im Februar, in der ich erfuhr, wer ich eigentlich war. Es war am Vorabend meines zehnten Geburtstages. Ich lag auf dem Boden in der Nähe des Ofens, eingehüllt in meine Schlafdecke, während die Wölfe draußen den Mond anwinselten.
    Unglücklicherweise hatte ich einen sehr leichten Schlaf und schreckte bei dem kleinsten Geräusch hoch. Man konnte in unserer abgelegenen Hütte jeden Laut überdeutlich hören.
    Großmutter und Großvater schnarchten. Vater torkelte betrunken herein, stieß gegen die Möbel, bis er krachend auf das Messingbett fiel, daß die Federn quietschten. Mutter erwachte und geriet sofort in Wut; mit hoher, schriller Stimme zankte sie ihn aus, weil er wieder seine Zeit in »Shirley’s Place« verbracht hatte. Damals wußte ich noch nicht, was an
    »Shirley’s Place« so anrüchig sein sollte und warum es immer Streit gab, wenn Vater dort gewesen war.
    Die Holzdielen unseres Fußbodens hatten fingerbreite Zwischenräume und waren schief zusammengezimmert, so daß nicht nur die kalte Luft hindurchpfiff, sondern auch die Schlafgeräusche der Schweine, Hunde, Katzen und anderer Tiere, die unter den Dielen Unterschlupf gefunden hatten, deutlich vernehmbar waren.
    Plötzlich drang ein fremdes Geräusch aus der Dunkelheit zu mir. Was bewegte sich im schummrigen Licht der Ofenglut?
    Ich kniff die Augen zusammen und erkannte Großmutter, die, auf Zehenspitzen und
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