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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz
Autoren: Unbekannt
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Flüchtling kümmern.
    Tifflor musste sich so schnell wie möglich ein Versteck in der Stadt suchen. Von dort aus stellte es für ihn kein Problem dar, sich im Purpur-Halbdunkel der Nacht zum Raumhafen durchzuschlagen. Skrupel waren in seiner Situation fehl am Platz. Die beste Möglichkeit, schnell zurück zur AMMENHAK zu gelangen, war der Diebstahl eines Fahrzeugs. Tifflor raffte das Gewand zusammen und hob es ein Stück an, um seinen Stiefeln mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Er rannte zu einem der Stege, die hinaus in die Stadt führten. In dem purpurnen Stoff bildete er vor der gleichfarbigen Kulisse der Hologrammlandschaft einen kaum wahrzunehmenden Kontrast.
    Die Entfernung schätzte der Terraner auf höchstens zweihundert Meter.
    Mitten im Lauf blieb er stehen.
    Zu spät. Wieder einmal. Diesmal fehlten ihm ungefähr dreißig Sekunden. Zwischen den Wohntürmen der Santanzer erschienen die hektisch blinkenden Positionslichter zahlreicher Gleiter. Sie kreisten über der Stadt, ließen ihre Suchscheinwerfer über Häuser, Plätze und Straßen zucken und stießen in die Straßenschluchten hinab. Ein größerer Pulk behielt seine Flughöhe bei und näherte sich dem Palast. Die Fahrzeuge ließen keinen Zweifel über ihr Ziel und ihre Absichten aufkommen.
    Tifflor machte auf dem Absatz kehrt. Er verschwand in der nächstbesten Holoprojektion und verschmolz mit den purpurnen, roten und lila Farben zu einer Einheit.
     
    2.
     
    Morkhero lenkte den Silberträger hinaus auf die Bühne in der Halle der Ahnen. Bei seinem Anblick versanken die in der Halle stehenden Vertreter zahlreicher Blues-Regierungen in ehrfürchtiges Schweigen. Sie zollten ihm damit ihren Tribut und ihren Respekt.
    Ein Wesen wie ihn hatten sie noch nie gesehen. Sie erstarrten unter dem Eindruck seiner Fremdartigkeit und seiner Überlegenheit.
    Nur einer hielt sich offensichtlich nicht an das gemeinsame Verhalten. Er schien gegen alle optischen Eindrücke immun zu sein und versuchte auf die Bühne zu gelangen. Mit schrillem Geschrei wollte er sich Gehör verschaffen. „Gefahr!" war zu vernehmen, doch Genaues verstand keiner.
    Morkhero öffnete seinen Geist und ließ seine Gedanken auf den Jülziish einströmen. Sie nebelten ihn ein, brachten ihn zum Verstummen. Nun empfing er die Aura seines Herrn und Meisters, ohne zu wissen, dass sie bei Morkhero noch immer schwach und unbeholfen ausgeprägt war. Es war kein Vergleich mit den wabernden Eindrücken, die Morkhero Seelenquell bei voller Ausbildung seiner Kräfte zu schaffen in der Lage war.
    Ihnen aber, diesen schwachen Wesen aus der Eastside der Galaxis Milchstraße, musste es wie eine Offenbarung erscheinen.
    Wahllos griff er einige von ihnen heraus, erst einzeln, dann in Gruppen. Er überschwemmte ihre Bewusstseine mit Impulsen, die sie als Dunkelheit empfanden. Aus ihr heraus wuchs ein neu es Verständnis in ihnen. Immer mehr wandten ihm ihre Aufmerksamkeit zu. Ihre Blicke fingen sich im Sattel des Silberträgers, gierig, von ihm den ersten Befehl zu hören.
    Die Halle der Ahnen bildete einen an gemessenen Rahmen für das, was nun vor sich ging. Morkhero Seelenquell machte die Jülziish der verschiedenen Völker zu seinen Händen. Seine' Kraft reichte aus, die zwölfeinhalbtausend innerhalb kurzer Zeit in seine Gedankenwelt einzuspinnen.
    Er impfte ihnen seine Gefühle und seine Ansichten ein, machte sie empfänglich für die Betrachtung der Welt aus seinem Blickwinkel. Tief im Innern ihres Bewusstseins legte er einen winzigen Block ab, der all das enthielt, was sie an ihn band. Sie bemerkten nichts davon. Ja, sie erkannten nicht einmal, dass sich ihre Anschauungen übergangslos verändert hatten.
    Von nun an kämpften sie für das, wofür Morkhero stand. Herrschaft über die Milchstraße. Herrschaft über deren Völker und alle ihre Individuen. Der Schreihals empfand seine Botschaft am intensivsten. Morkhero stellte verblüfft fest, dass es mit seiner inneren Aufgewühltheit zusammenhing. Das machte ihn einerseits blind für die Umgebung, andererseits klappte er damit sein Bewusstsein auf, so dass Morkhero darin lesen konnte wie in einem offenen Buch.
    Ich werde dich zu einem meiner Adjutanten machen, dachte Seelenquell. Ich benötige Wesen wie dich, um. mich zu schützen. Wenn der Ultimate Fall eintritt, brauche ich Bollwerke.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Faiind Yarinsa. Der Galaktische Rat der Santanzer hatte ihm bereits gute Dienste erwiesen. Er „funktionierte", wie Morkhero
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