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1173 - Computerwelten

Titel: 1173 - Computerwelten
Autoren: Unbekannt
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hinterher. Schnell holte er auf, während seine Gedanken die Befehle an den Jet und die Rüstung weitergaben.
    Das Netz aus rot schillernden Energiefäden taumelte durch die Luft und wölbte sich flatternd um die Information. Das Bruchstück verfing sich darin. Der Sturmreiter raste heran und zwang es in den Datenstrom zurück.
    Aus dieser geringen Distanz entwickelten die Gefühle aus einem fremden Kosmos brachiale Gewalt. Die Rüstung vermochte sie kaum mehr zu absorbieren. Der Reiter stöhnte auf, als ein unheimliches, nie zuvor erlebtes Empfinden in ihn drang, doch der tosende Orkan verschluckte seinen Laut. Er biß die Zähne aufeinander, um sich besser auf die Steuerung konzentrieren zu können. Es half nicht viel. Der nächste Befehl kam unklar und verzerrt. Der Jet kippte steil ab und jagte in einer engen Spirale nach unten.
    Mörderische Fliehkraft zerrte an dem Reiter, und er mußte seine ganze körperliche Gewalt aufwenden, um nicht von dem Transportgerät heruntergewirbelt zu werden. Die Oberfläche der Welt machte einen Satz auf ihn zu ...
    Dann endlich hatte er sich wieder unter Kontrolle. Es gelang ihm, den rasenden Sturz abzufangen und den Jet nach oben zu lenken. Er atmete auf, doch im nächsten Moment sah er, daß neues Unheil drohte.
    Die beiden Informationsströme hielten aufeinander zu. Nicht mehr lange, und sie würden sich treffen.
    Das durfte nicht geschehen! Es waren Daten aus verschiedenen Kontinua. Wenn sie verschmolzen und sich zu einer neuen Sammlung vereinigten, mußte dies die Funktionstüchtigkeit des gesamten Virenimperiums in Frage stellen!
    Der Sturmreiter zweifelte nicht an der Wichtigkeit seiner Aufgabe. Mit ungebrochenem Elan setzte er die Arbeit fort. Der Jet schien sich förmlich aufzubäumen, als er mit einem gewaltigen Ruck nach vorn schoß. Rechts und links, in ständig wechselnder Perspektive, kamen die Ströme rasch näher. Noch war die Entfernung zwischen ihnen groß genug, daß der Sturmreiter die Entwicklung korrigieren konnte.
    Er orientierte sich an dem Datenmaterial aus dem eigenen, bekannten Kosmos. Die Informationen des zweiten Stroms waren zu fremd und mächtig. Sie hätten seine Konzentration abermals behindern und die Aktion vereiteln können. Schon spürte er wieder jenen Gefühlsdruck in sich, und das Brausen schwoll mehr und mehr zu ohrenbetäubendem Donner an. Es war jedoch zu ertragen, solange er sich nicht zu weit näherte.
    Unbeirrt steuerte er den Jet an den ersten Strom heran. Von dort drohte ihm weniger Gefahr. Mit der Kante des Fluggeräts schleifte er an den äußeren Daten entlang. Er verstärkte seine mentalen Befehlsimpulse noch, während das röhrenförmige Gebilde vor den schwarzen Viren zurückwich. Mit ständig wachsender Geschwindigkeit ritt er auf dem Datenstrom und zwang ihn, die Flußrichtung zu ändern. Wie ein flexibler Schlauch peitschten die Informationen zur Seite und wanden sich in einem neuen Kurs über das Land. Der Sturm aus Farben, Geräuschen und Gefühlen eines fremden Kontinuums zog in ausreichendem Abstand daran vorbei.
    Der Reiter ließ von den Informationen ab. Jetzt erst durfte er mit sich und seiner Arbeit zufrieden sein. Während er den Jet langsam zu Boden lenkte, blickte er sich noch einmal um. Prüfend musterte er den Verlauf der Datenströme. Es gab keine Anzeichen, daß eine neuerliche Fehlentwicklung bevorstand. Er konnte sich einige Zeit der Entspannung gönnen.
    Er stieg von dem brettförmigen Fluggefährt und reckte sich. Nach Aktionen wie dieser tat es gut, wieder festen Grund unter den Füßen zu spüren. Es war weder einfach noch ungefährlich, als Regulativ bei der Vernetzung seines Chips mit dem Virenimperium zu wirken. Es war eine Bestimmung, die ihn in gleichem Maße befriedigte, wie sie ihn forderte. Die Phasen der Ruhe hatte er bitter nötig.
    Er ging einige Schritte über das kahle Gestein und spürte das sanfte Pochen, das durch seine Brust strömte. Es rührte von einem eiförmigen Gerät her, dessen Funktion er nicht genau kannte. Mehrmals hatte er bereits mit dem Gedanken gespielt, es abzulegen, weil es ihn mitunter störte. Jedes Mal jedoch hielt ihn eine unbestimmte Scheu davor zurück.
    Immer, wenn er kraftlos oder müde wurde, begann das Ei seine Tätigkeit und schien ihm neue Energien zuzuführen. Das konnte auch von Vorteil sein, weil er sonst wahrscheinlich mehr Schlaf benötigt hätte.
    Einige Meter voraus sah er einen hell glitzernden Fleck auf dem Boden. Er hielt darauf zu und gelangte an
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