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1173 - Computerwelten

Titel: 1173 - Computerwelten
Autoren: Unbekannt
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Computerwelten
     
    Milliarden von Mikroerden – die virotronische Vernetzung beginnt
     
    von Detlev G. Winter
     
    Auf der Erde, auf den anderen Welten und Stützpunkten der Menschheit, sowie auf den von Menschen und Menschheitsabkömmlingen betriebenen Raumschiffen schreibt man gegenwärtig den Mai des Jahres 427 NGZ.
    Während Perry Rhodan mit seiner Galaktischen Flotte in der weit entfernten Galaxis M82 operiert, jetzt, nach der Ausschaltung von Seth-Apophis, bestrebt, die legendäre Schlüsselposition im Gefüge der Endlosen Armada zu erreichen, ist die Erde den Attacken Vishnas nach langer und tapferer Gegenwehr endgültig erlegen.
    Hilflos im undurchdringlichen Schlauch des Grauen Korridors gefangen, der Terra und Luna vom übrigen Universum trennt, haben die Menschen der letzten der sieben Plagen, die die abtrünnige Kosmokratin auf die Erde herabbeschwor, nicht widerstehen können.
    Vishna sieht sich am Ziel ihrer Wünsche. „Einsteins Tränen" sind ihrer Funktion gerecht geworden. Milliarden von Menschen, auf Virengröße geschrumpft, sind, jeder für sich, auf ebenso viele leblose Mikroerden versetzt worden.
    Die neuen Bewohner von Einsteins Tränen wurden inzwischen virotronisch vernetzt, auf daß sie Ihre von Visums vorgesehenen Aufgaben erfüllen können. Denn die Mikroerden sind nichts anderes als COMPUTERWELTEN ...  
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Taurec - Er wagt den Vorstoß in den Grauen Korridor.
    Roi Danton und Demeter – Taurecs Begleiter.
    Vishna - Die abtrünnige Kosmokratin vor ihrem größten Triumph.
    Stein Nachtlicht und Qual Kreuzauge - Ordensmänner des Virenimperiums.
    Reginald Bull - Ein Terraner wird „vernetzt".
     
    1.
     
    Ein winziges Bruchstück der Vergangenheit blitzte in Shyreas Erinnerung auf. Plötzlich wurde ihr bewußt, was während der Phase dumpfer Apathie geschehen war. Sie sah sich auf jene Kugel zustürzen, die sich von einem azurblau strahlenden Ball in eine miniaturisierte Nachbildung der Erde verwandelt hatte.
    Es hieß, für jeden Menschen und für jedes auf Terra lebende Fremdwesen gebe es eine solche Kugel - 10,4 Milliarden Erden für 10,4 Milliarden Individuen. Einsteins Tränen für jedermann.
    Die künstliche Welt - ihre Welt - schwoll vor ihr an. Shyrea erkannte Einzelheiten der nachgebildeten Oberfläche. Verzogene Dimensionen rückten zurecht. Die unterschiedlichen Größenverhältnisse schienen sich selbsttätig zu korrigieren.
    In Wahrheit änderte sich der Umfang der Kugel nicht. Vielmehr vollzog sich die Verwandlung an Shyrea selbst. Sie wurde ständig kleiner, während sie dem Boden ihrer Erde zustrebte. Als sie ihn erreichte und wieder auf den eigenen Füßen stand, mochte sie kaum mehr größer sein als ein Virus.
    Damit erlangte ihre Welt eine eigene, in sich geschlossene Realität.
    Shyrea war allein - verloren auf einem künstlichen, menschenleeren Planeten.
    Sie wartete.
    Ein weiteres Stück Erinnerung schob sich in ihren Geist; so behutsam, so zögernd, als wollte eine fremde Kraft die Gedanken zurückhalten, damit die Trance nicht wich.
    Shyrea erkannte die Landschaft, in der sie sich befand. Es war die gleiche Gegend, von der aus sie Terra verlassen hatte. Dennoch war alles anders. Sie suchte vergeblich nach Anzeichen von Leben. Dort, wo sie den Anblick eines ausgedehnten Waldes erwartet hätte, erstreckte sich dunkler, trockener Mutterboden in weite Fernen. Die Oberfläche eines Sees glitzerte in seltsam fluoreszierendem Licht. Shyrea vermißte die leise Bewegung von Wellen und die fließenden Schatten der Fische. Das Summen von Insekten, das Zirpen der Grillen und das Rascheln scheu davonhuschender Tiere - typische Geräusche in einem Naturschutzgebiet wie diesem - waren verstummt, und die in sattem Grün leuchtenden, hochwachsenden Gräser blieben verschwunden. Weit draußen, vielleicht zwei Kilometer entfernt, ragten die stählernen Silhouetten der Stadt in einen kalten, sterilen Himmel.
    In einem Sekundenbruchteil der Erkenntnis erschauerte Shyrea, als sie begriff, daß diese Welt tot war. Kein Tier und keine Pflanze, keine einzige organische Zelle. Nichts lebte auf ihrer Erde - nur sie selbst...!
    Doch der Moment der Furcht ging schnell vorüber. Es gab nichts, weswegen sie sich sorgen mußte. Sie war Teil eines funktionierenden Systems. Die fremde Kraft, die alles kontrollierte, nahm auch sie in ihre Obhut.
    Die Erinnerung versiegte.
    Shyrea vergaß.
    Aufmerksam sah sie sich um. Langsam wanderte ihr Blick über das
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