Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0861 - Gefangene der Namenlosen

0861 - Gefangene der Namenlosen

Titel: 0861 - Gefangene der Namenlosen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blei geworden. Ich mußte einfach in die Knie, sonst hätte mich der Schwindel von den Beinen gerissen, und auf irgendeiner Steinkante fand ich Platz, noch immer nicht richtig fassend, daß es vorbei war, und zwar endgültig, denn weiteren Nachwuchs hatte Josephiel nicht mehr gezeugt…
    ***
    Es ging mir auch wieder besser. Dafür hatte unter anderem der Abbé gesorgt, denn aus den unergründlich tiefen Taschen seiner Jacke hatte er eine kleine Flasche hervorgezaubert und mir daraus zu trinken gegeben.
    Es war ein Elixier des Lebens, das meine Geister wieder auf Vordermann gebracht hatte.
    Ich war ihm dafür dankbar, aber ans Ausruhen dachte ich nicht.
    Ich wollte wissen, was mit der Mutter der Zwillinge geschehen war.
    Suko kniete bei ihr. Er hatte frisches Wasser besorgt und war damit beschäftigt, das blutige Gesicht der Frau abzutupfen. Als er meinen Blick sah, nickte er mir zu. »Keine Angst, John, sie lebt. Allerdings wird sie ins Krankenhaus müssen. Sie hat womöglich eine Gehirnerschütterung, und da muß auch einiges in ihrem Gesicht genäht werden.«
    »Ist schon okay.«
    »John…?«
    Als ich mich drehte, sah ich Carla neben mir stehen. »Ach, da bist ja auch du.«
    »Ja, ich bin es.« Sie war etwas verlegen. Um ihr auf die Sprünge zu helfen, fragte ich sie, wo sie denn der Schuh drückte.
    »Na ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, glaube ich.«
    »Warum?«
    »Wegen dir.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Nein, ich habe dir ja das Kreuz wegnehmen wollen, und ich fühle mich jetzt richtig schlimm.«
    »Hilf mir mal hoch.« Ich nahm ihre Hand und ließ mich auf die Beine ziehen. Dann sagte ich: »Weißt du, Carla, ich kann mir vorstellen, daß du es nicht richtig gewollt hast.«
    »Das stimmt auch.«
    »Und ich habe es gespürt.«
    »Wieso?« Sie staunte. »Warst du denn nicht ohnmächtig oder bewußtlos in der Zeit?«
    »Na ja, so ein bißchen schon. Doch als es darauf ankam, war ich voll da.«
    Sie lachte und schüttelte zugleich den Kopf. »Jetzt redest du wie mein Vater. Der sagt das auch immer, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen.«
    »Da muß ich deinem Vater recht geben. Aber das kann ich ihm ja alles persönlich sagen. Wie ich uns kenne, werden wir wohl noch ein Weilchen bleiben…«
    Als die Augen des Mädchens aufleuchteten, da wußte ich, daß sich zumindest eine Person aus Trivino darüber freuen würde…
    ENDE des Dreiteilers
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher