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0861 - Gefangene der Namenlosen

0861 - Gefangene der Namenlosen

Titel: 0861 - Gefangene der Namenlosen
Autoren: Jason Dark
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Stufen. Und diese Distanz hatte Suko trotz des Gewichts auf seiner Schulter in Windeseile zurückgelegt. Er tauchte dicht vor der Anführerin auf, die ihn gar nicht bemerkte. Suko zerrte sie herum, weg von den anderen, ließ gleichzeitig die bewußtlose Naomi zu Boden fallen und holte mit einem glatten Griff die Beretta hervor. Er preßte die Mündung genau in dem Augenblick neben Gittas rechtes Ohr, als die Zeit um war.
    Gitta wußte nichts, die letzten Sekunden gab es für sie überhaupt nicht, und sie bekam einen nicht gelingen Schock, als sie Sukos flüsternde Stimme an ihrem Ohr hörte. »Wenn du dich bewegst, werde ich schießen. Die Mündung der Waffe befindet sich neben deinem Ohr. Zudem ist die Pistole mit geweihten Silberkugeln geladen. Du hörst also, daß wir uns abgesichert haben. Klar?«
    Gitta konnte nicht reden. Die anderen Frauen waren ebenfalls verstummt. Einige von ihnen hatten sich gedreht, andere wiederum schauten den Abbé an, der noch auf der düsteren Treppe stand. Er konnte es nicht fassen, wie der Chinese es geschafft hatte, seinen Platz zu wechseln. Suko hatte sich auch an ihnen vorbeigedrückt und nicht eine Frau bei seiner Aktion zu Boden gestoßen.
    »Wenn eine von euch auch nur die Absicht hat, die Waffe zu erheben, sollte sie es sich gut überlegen. Ich werde schießen. Dann müßt ihr euch eine neue Anführerin suchen!«
    Sie schwiegen.
    Auch Gitta sagte kein Wort. Aus ihrem Mund drangen heftige Atemstöße, worum sich Suko nicht weiter kümmerte. Diese Person war ihm egal.
    »Ich bin okay, Suko!« meldete sich Bloch.
    »Dann komm her.«
    »Gut.« Der Abbé setzte sich in Bewegung. Auch er mußte dicht an den Frauen vorbei, die es nicht wagten, sich zu rühren. Sukos Worte hatten gefruchtet. Einmal drückte der Abbé sogar eine Waffe zur Seite, die ihm in den Weg gehalten wurde.
    Neben Suko blieb er stehen. »Du hast gesagt, daß ich mich um Naomi kümmern soll.«
    »Richtig.«
    »Sie ist aber noch bewußtlos.«
    »Kannst du sie tragen?«
    »Das hoffe ich.«
    »Dann los!«
    Bloch bückte sich. Niemand griff ein, aber verschiedene Augenpaare schauten zu. Glücklicherweise hatte Naomi kein Übergewicht. Schon beim ersten Versuch schaffte es Bloch, den Körper hochzustemmen und ihn über seine Schulter zu legen. Er sackte etwas mit dem linken Bein ein, hatte sich aber sehr schnell wieder gefangen und nickte Suko zu.
    »Wunderbar«, lobte er ihn. Er wandte sich an Gitta. »Kannst du dir denken, wie es weitergeht?«
    Sie lachte meckernd. »Was immer ihr auch vorhabt, es wird euch nicht gelingen. Ihr sollt stets daran denken, daß es noch die Zwillinge gibt. Und die sind stärker als wir, viel stärker.«
    »Das stimmt.«
    »Auch stärker als ihr.«
    Diesmal lachte Suko. »Es soll nicht euer Problem sein. Damit werden wir uns herumschlagen.« Für ihn spielte Gitta eine zweite Rolle. Wichtig war der Abbé. Den schickte Suko los, damit er schon das Kloster verlassen konnte.
    Er selbst wartete noch, Gitta im Griff, und die Mündung der Waffe gegen ihr Ohr gedrückt. Sie schäumte vor Wut. Über ihr bleiches Gesicht tanzten hektische rote Flecken, doch Suko kümmerte sich nicht um sie. Er gab den anderen Frauen zu verstehen, die Waffen fallen zu lassen und anschließend die Treppe hinab in den Keller zu gehen.
    Sie gehorchten.
    Schwerter und Lanzen klirrten auf den Steinboden, was Gitta wiederum in Wut brachte, denn aus ihrem Mund drang ein jaulender Ton. Suko hatte Zeit. Er wartete, bis die Frauen am Ende der Treppe verschwunden waren, dann erst zerrte er Gitta herum und nahm sie mit einer geschickten Bewegung in den Polizeigriff.
    Stöhnend beugte sich die Frau nach vorn. Ihre Stimme erstickte beinahe an der eigenen Wut, als sie erklärte, daß Suko es noch bereuen würde.
    Er kümmerte sich nicht darum und drückte sie nach vorn. Sie nahmen denselben Weg, den auch der Abbé gegangen war. Er hatte bereits das Kloster verlassen, die Eingangstür jedoch nicht geschlossen. Helles Tageslicht fiel in die Halle.
    Bloch hatte die Frau von seiner Schulter zu Boden gleiten lassen.
    Sie lag dort bewegungslos, wohl noch immer bewußtlos, wurde aber von Bloch nicht aus den Augen gelassen.
    Suko zerrte die schwere Tür hinter sich zu. Gitta noch immer im Polizeigriff haltend, blieb er schließlich neben seinem Freund stehen und lächelte.
    Auch Bloch mußte lächeln. »Das war eine reife Leistung.«
    »Ja, manchmal bin ich richtig gut.«
    »Und was machen wir mit ihr?« Suko lachte und sprach Gitta
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