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0365 - Die Grotte der Saurier

0365 - Die Grotte der Saurier

Titel: 0365 - Die Grotte der Saurier
Autoren: Jason Dark
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Da wollte Uranus nicht zustimmen. »Du irrst dich, Bruder. Mag die Zeit noch so lang, mag das Gestein noch so hart sein, es gibt Kräfte, die es auflösen können. Und diese Kräfte sind auf dem Weg zu uns. Sie befreien uns, wir werden uns ihrer bedienen, in die Welt hinausgehen und uns umschauen, wie es unserem Herrn geht.«
    »Der Teufel ist da. Er ist ewig«, behauptete Mercurius. »Er wird seine schützende Hand über uns halten. Wir sind seine Freunde, seine Diener. Vielleicht hat er die Botschaft geschickt…«
    »Nein«, widersprach Uranus. »Das ist es nicht. Ich hätte den Teufel gespürt. Ich hätte genau gemerkt, wenn er zu uns gekommen wäre. Du irrst dich. Etwas anderes kommt.«
    »Und woher?«
    »Laß mich für einen Moment in Ruhe«, bat Uranus. »Vielleicht kann ich es dir sagen.«
    »Ja, du bist der Weisere von uns.«
    Das Gespräch zwischen den beiden tief in der Erde liegenden Mönchen verstummte. Ein jeder hing seinen Gedanken nach, die endlich wieder vorhanden waren nach der langen Zeit des Schlafs.
    An ihren Tod hatten sie nie geglaubt und stets auf den vertraut, dem sie dienten. Nun sollte es sich bezahlt machen.
    Es verging Zeit. Bei den Eingeschlossenen spielte es keine Rolle, ob Stunden, Minuten oder Tage vergingen. Sie bezeichneten sich selbst als zeitlose Geschöpfe, die auf ihre große Stunde warteten.
    Irgendwann meldete sich Uranus wieder. »Hörst du mich, mein Bruder?«
    »Ja, sehr deutlich!« raunte es flüsternd durch das Gestein.
    »Ich habe etwas herausgefunden«, meldete Uranus. »Leider ist es noch sehr vage und irgendwie weit weg, aber ich versuche, meine Gedanken allein darauf zu konzentrieren. Wir haben einen Helfer bekommen, Mercurius. Stell dir das vor.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich irre mich nicht.«
    »Dann hat Satan endlich unser Flehen erhört«, stöhnte Mercurius auf. »Wir können…«
    »Nicht der Satan. Er hat damit nichts zu tun. Wahrscheinlich hat er uns vergessen, Bruder.«
    »Was ist es dann?«
    Die Frage klang gequält, aber Uranus ließ sich so leicht nicht erweichen. »Es ist ein seltsamer Gegenstand, der seinen Weg in unsere Nähe gefunden hat. Eine magische Geometrie, die sich im Schoße der Erde bewegt und dort alles verändern kann…«
    »Du redest in Rätseln, Bruder.«
    »Nein, jetzt nicht mehr, da es immer näher kommt und seine Strahlen alles niederbrennen. Sie sind sehr kräftig, sie werden von Gedanken erzeugt und getrieben. Sie wollen uns eigentlich nicht, aber es läßt sich nicht mehr verhindern…«
    »Rede endlich, Bruder!«
    »Ja, Mercurius, ich will es dir sagen. Es ist ein – Würfel!«
    ***
    Seit zwei Tagen befand ich mich wieder in London, zurückgekehrt aus den Staaten. Der Kältewelle war ich entflohen, dafür aber in einen Winter gekommen, den ich als angenehm bezeichnete.
    Dennoch war ich unglücklich. Ich konnte mich nicht einmal freuen, Big Ben, Winchester Cathedral, Buckingham Palace oder den Tower zu sehen. In meinem Inneren steckte eine Kälte, die der in den Staaten gleichkam.
    Und das hatte seinen Grund.
    Es war nicht mehr gelungen, die ehemalige Hexe Jane Collins zu halten. Nach der Transplantation, sie hatte ein Kunstherz empfangen, wollte sie sich nicht mehr zu den früheren Dingen bekennen.
    Jane war eine andere geworden, und sie hatte mich verlassen. Von einer Minute zur anderen war sie verschwunden, einfach untergetaucht in dem Wirrwarr der Metropole San Francisco. Ich sollte ihr Zeit geben, hatte sie gefordert. Okay, was war mir anderes übriggeblieben? also gab ich ihr Zeit, um sich entsprechend erholen oder vorbereiten zu können.
    Jane mußte ich vorläufig vergessen.
    Wieder einmal…
    Dafür gab ihre Genesung zu Hoffnungen Anlaß. Anders sah es da schon mit meinen Freunden Suko und Bill aus. Wo sie sich befanden, wußte ich nicht. Eine Erdmagie hatte sie geschluckt, und weder Yakup Yalcinkaya noch mir war es gelungen, eine Spur von ihnen zu finden. Zudem hatte uns auch Shimada gestört, aber auch sein Auftauchen brachte keinen Hinweis auf meine beiden Freunde.
    Sie blieben verschollen…
    Ob innerhalb der Erde, einer anderen Dimension oder einer fremden Zeit, das alles wußte ich nicht zu sagen, und eigentlich hätte der Fall völlig hoffnungslos aussehen müssen, wenn es nicht einen Schimmer gegeben hätte, den man als lichten Streifen bezeichnen konnte.
    Es war der Würfel des Unheils.
    Um ihn hatte sich in der letzten Zeit alles gedreht. Trotz intensivster Bemühungen war es mir nicht geglückt, den Würfel in
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