Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beeilte sich.
    Er stieß einen leergelaufenen Kübel an, der scheppernd zur Seite rollte. Im Schaum des aus der Flaschenöffnung geströmten Champagners blieb er liegen.
    Der Ghoul setzte seinen Weg fort. Noch nie war er ihm so schwer gefallen wie in diesen Minuten. Er wusste, dass er sich beeilen musste, erreichte die Tür und suchte nach dem Riegel.
    Da der ziemlich tief angebracht worden war, musste er sich bücken.
    Nachdem er ihn zurückgezogen und sich wieder aufgerichtet hatte, sah er den Polizisten.
    Zwei Wagen parkten schräg auf dem Gehsteig. Fünf Uniformierte zählte er, aber auch ein Mann in Zivil stieg aus.
    Suko!
    Und der zögerte keine Sekunde. Er hatte mit einem Blick durch die Scheibe festgestellt, wer sich dicht dahinter befand.
    Dieser unförmige Klumpen, diese Mischung aus Mensch und Schleim konnte nur ein Ghoul sein.
    Suko trat gegen die Tür. Sie flog auf und klatschte gegen den feisten Körper des widerlichen Dämons und stieß diesen zurück.
    Der Weg war frei. Die Beamten stürmten hinter Suko in den Salon, und die drei Mädchen fuhren herum, um sich den Männern entgegenzustellen…
    ***
    In diesem Augenblick erreichte ich durch den Gang den Salon. Ob ich von den drei Perückenträgerinnen gesehen worden war, wusste ich nicht. Sie jedenfalls hatten sich den neuen Gegnern zugewandt, während ich Suko nahe der Tür entdeckte und das hohe, schrille Schreien des Ghouls hörte.
    Die Gefahr hatte sich schlagartig verdichtet. Nicht so sehr für mich, mehr für die Beamten, die nicht wussten, was auf sie zukommen würde und meine erste Warnung in den Wind schlugen.
    Sie rannten auf die Mädchen zu.
    Die aber handelten schnell. In drei verschiedene Richtungen liefen sie weg, sodass sich die Polizisten ebenfalls aufteilen mussten. Einen rothaarigen, noch jungen und ungestümen Burschen erwischte es zuerst. Er hatte sich ausgerechnet ausgesucht, die die Perücke mit dem grünen Stachelhaar trug.
    Harriet senkte den Kopf. Sie umarmte ihn gleichzeitig, der Polizist war irritiert, um einen Augenblick später wie ein Wilder aufzuschreien, als ihn das Haar am Gesicht erwischte.
    Seine rechte Gesichtshälfte schien zu brennen. Er torkelte zurück, kippte in ein Haarwaschbecken, drehte sich dort und prallte mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    Wir alle sahen seine Wangen.
    Sie waren hautlos geworden. Der Anblick war schockierend. Ich musste unbedingt handeln.
    Die anderen Polizisten standen wie unter einem Bann, sodass ich Zeit hatte, um auf das Mädchen loszustürmen.
    Ich musste noch einen zur Seite räumen, um freies Wurffeld zu haben.
    Wiederum verzichtete ich auf eine Kugel. Diese Mädchen waren keine Dämoninnen, man hatte ihnen nur den Willen genommen, den sie durch mich vielleicht wieder zurückerhalten konnten.
    »Da, fang!« brüllte ich.
    Harriet ließ sich irritieren. Sie schaute mich in dem Augenblick an, als sich das Kreuz bereits auf der Reise befand und in einer Reflexbewegung von ihr aufgefangen wurde.
    Starr hielt sie es fest, stierte darauf und drehte sich plötzlich um die eigene Achse, bevor sie anfing zu schreien. Einen Sekundenbruchteil später erwischte sie die Magie voll und setzte das grüne Haar in Brand. Es waren winzige Flammenzungen, die wie kleine, zuckende Teufel wirkten und einen Ring um ihren Kopf gelegt hatten.
    Vom Kreuz aus strahlte die Magie ab, sie würde auch das Mädchen vernichten, wenn ich nicht eingriff.
    Und ich war schneller, riss sie an mich und zog ihr die Perücke vom Kopf.
    Obwohl ich in die Flammen fasste, wurde ich nicht verbrannt.
    Auch das Mädchen hatte Glück gehabt, dass »nur« die Kopfhaut versengt war.
    Ich schleuderte sie in einen der Ledersessel hinein, wo sie liegen blieb. Jetzt konnte ich mich um die anderen kümmern.
    Zwei Polizisten standen mir im Weg, die ich wegscheuchte. »Gehen Sie in den Gang und hinter den Vorhang. Los, beeilen Sie sich! Das hier ist meine Sache!«
    Ob sie es gern taten, wusste ich nicht. Jedenfalls gehorchten sie und zogen sich zurück.
    Eines der Mädchen kam auf mich zu. Ihr Haar war grau, stumpf und verfilzt. Auf mich wirkte es, als würde es von einem Zombie oder einer alten Leiche stammen.
    Ich wartete auf sie.
    Aber ich hörte den Schrei und den Fall.
    Blitzschnell fuhr ich herum.
    Das Mädchen mit der Blondhaarperücke hatte zugeschlagen und diesmal keine Rücksicht genommen. In ihren Armen hielt sie einen der Polizisten.
    Der Kollege war tot, das erkannte ich an seinen gebrochenen Augen.
    ***
    Suko hatte genau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher