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0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken
Autoren: Jason Dark
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gesagt, Sabre? Mit wem stehst du in Verbindung?«
    »Der Teufel schützt mich!«
    Ich lachte kalt. »Glaubst du wirklich, dass Asmodis dich jetzt noch beschützen kann?«
    »Ja.«
    »Nein, Sabre, und abermals nein. Nicht der Satan. Er hat oft genug versucht, mich zu vernichten, er hat es nicht geschafft. Und für dich halte ich eine Silberkugel bereit. Ich kann dich aber auch mit meinem Kreuz erledigen. Egal, such es dir aus!«
    Er funkelte mich an. Ich hatte Ghouls erlebt, die bei solchen Worten zusammengezuckt waren und von einer so großen Furcht erfasst wurden, dass sie wie Schleim zerfielen.
    Nicht Sabre. »Wenn du es auch nur versuchst, sterben die anderen auch.«
    »Wen meinst du?«
    »Es sind fünf Mädchen. Sie zählen zu meinen Dienerinnen. So wie ich mich auf den Teufel verlassen habe und von ihm lange Jahre beschützt worden bin, so verlassen sich die Mädchen auf mich, denn sie stehen unter meinem Bann.«
    »Wieso?«
    »Kennst du Roboter?«
    »Natürlich. Aber ich habe auch deine Mitarbeiterinnen gesehen. Es sind keine Roboter.«
    »Nein, das sind sie nicht.« Er begann schrill zu kichern. »Und doch befinden sie sich in meiner Hand. Jeder, egal ob Ghoul oder Vampir, will sich weiterentwickeln. Mir ergeht es auch so. Ich habe Karriere gemacht. Niemand konnte mich stoppen. Ich war sehr angesehen, ich hatte Fortune, und der Teufel schaute mit Wohlgefallen auf mich. Aber ich wollte etwas Besonderes sein und erfand was völlig Neues.«
    »Die Perücken!«
    Meine Antwort wunderte ihn. »Du hast schon sehr viel über mich gelernt, Sinclair.«
    »Es bleibt nicht aus. Ich habe die Mädchen gesehen. Sie alle trugen Perücken, nicht?«
    »Gut beobachtet.«
    »Und es sind deine Erfindungen?« fragte ich.
    So etwas wie Stolz erfüllte ihn plötzlich. »Meine und die Erfindungen des Teufels. Du darfst nie vergessen, dass er als Pate an meiner Seite gestanden hat.«
    »Und was bewirken die Perücken?« hakte ich nach. »Man setzt sie auf und wird zu einer anderen Person, vergleichbar mit einem Roboter. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das ist richtig.«
    »Dann bitte weiter!« Ich gab ihm die Chance, sich zu artikulieren.
    Das tat ihm gut, würde möglicherweise sogar sein Selbstbewusstsein steigern, und ich erfuhr einiges von den Hintergründen.
    »Ich habe lange an ihnen gearbeitet, habe Ideen gehabt, die Perücken geformt, sie modelliert. Ich habe mich mit verschiedenen Magien beschäftigen müssen, ich drang ein in eine Welt, wo andere Gesetze herrschten, und ich erfuhr, wie wenig die Menschen noch wissen und wie leicht sie deshalb zu beeinflussen sind. Hexenkult, Schwarzer Zauber, all das interessierte mich, und ich setzte meine Kräfte, gestärkt durch die des Teufels, ein, um etwas zu schaffen, das einmalig ist. Sechs Perücken, Haare von Toten, von einer Hexe, magische Schlangen, das alles verarbeitete ich zu kleinen Kunst-und Meisterwerken. Es war wunderbar. Ich schaffte es, der Teufel gab mir die Kraft, und ich holte mir meine Mädchen heran, bezahlte sie gut und bereitete sie auf das große Ereignis vor, das in der vergangenen Nacht über die Bühne gelaufen ist. Fünf Mädchen, fünf Perücken!«
    »Nein, sechs!« widersprach ich.
    »Du meinst Lisa!« Er lachte plötzlich blubbernd. »Ja, sie will ich auch noch zählen, obwohl ich einen Fehler gemacht habe, wie ich zugeben muss. Ich wollte sie als Testperson einsetzen, weil ich der Magie noch nicht hundertprozentig traute. Deshalb schickte ich sie weg. Sie sollte sich völlig normal bewegen, leider musste ich sie töten, denn sie ist aufgefallen, durch wessen Schuld auch immer.«
    »Ihre war es wohl nicht.«
    Er lachte krächzend. »Dann bin ich beruhigt. Aber so etwas wird mir nicht mehr passieren. Euer Weg ist hier zu Ende.«
    »Glaubst du das wirklich?« fragte ich. »Ghouls sind nicht so stark wie der Teufel. Asmodis hat sich verdammt angestrengt, aber es ist ihm nicht gelungen, mich, seinen Erz- und Todfeind, zu vernichten. Schon öfter habe ich einem Ghoul gegenübergestanden und bin bisher immer Sieger geblieben. Das nur zur Information.«
    Er krümmte sich.
    Von einer Sekunde auf die andere geschah dies, und das wiederum überraschte mich sehr. Plötzlich fiel er dem Boden entgegen, doch bevor er aufprallte, fing er sich wieder, streckte schwerfällig einen Arm aus und stützte sich an der Wand ab. Was war geschehen?
    Ich hatte noch keine Waffe gezogen, rechnete aber mit einem Trick, obwohl sich Sabre abmühte, seine Kräfte
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