Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewusst, dass er John Sinclair das übrige Feld überlassen konnte. Er konzentrierte sich auf den Dämon, den er durch die Tür so weit zurückgeschleudert hatte. Der Ghoul war bis zum Kassentisch befördert worden. Einer seiner Arme lag auf der Glaskasse, und der von seinen Fingern tropfende Schleim rann über das Gehäuse.
    Sabre stemmte sich wieder hoch. Noch hatte er nicht aufgegeben, aber Suko war besser.
    Kaum befand sich der Ghoul in der Senkrechten, als der Inspektor bereits zuschlug.
    Die flache Hand klatschte gegen den zerfließenden Körper und drückte ihn zurück. Gleichzeitig rollte sich der Ghoul nach rechts, und zwar weg von der Kasse. An dieser anderen Seite fand er keinen Halt mehr.
    Wie ein mit nassem Lehm gefüllter Sack klatschte er zu Boden und blieb dort liegen.
    Suko nahm die Dämonenpeitsche. Hier Rücksicht walten zu lassen wäre genau falsch gewesen. Ein Ghoul war ein schwarzmagisches Wesen, das nichts anderes im Sinn hatte, als zu töten und Unglück über die Menschen zu bringen.
    Und Suko schlug zu.
    Dreimal hieb er in die Masse hinein. Er hörte den Ghoul jaulen, sah die tiefen Risse, die die Peitschenschnüre hinterlassen hatten, und konnte den Weg der sich auflösenden Kreatur genau verfolgen.
    Der Schleim strömte in alle Richtungen weg. Er kroch über den Boden, und die Gliedmaßen, die er mit sich riss, lösten sich ebenfalls auf, sodass von dem Ghoul vorerst nur die breiten Schleimspuren und der schreckliche Geruch nach Tod und Verwesung übrig blieben.
    So also sah das Ende eines Trendsetters und großen Meisters der Haarkunst aus.
    ***
    Ich hatte abgedrückt!
    Es war ein Reflex gewesen. Ich hatte einfach nicht anders gekonnt.
    Als ich den toten Polizisten in den Armen der jungen Frau sah, war bei mir eine Sicherung durchgebrannt.
    Zum Glück hatte sich die junge Frau nicht bewegt. So jagte die Kugel in ihre Schulter.
    Die Aufprallwucht schleuderte sie zurück. Sie öffnete den Mund.
    Ein leiser Schrei wehte hervor, und das geweihte Silber der Kugel arbeitete in ihrem Körper.
    Zuerst rutschte ihr der Tote aus den Händen. Sie brach ebenfalls zusammen, und gleichzeitig wurde sie von einem zuckenden Leuchten umgeben, das ihren Kopf erfasste.
    Konnte ich etwas tun?
    Nein, die Kraft in dieser gefährlichen Perücke war einfach schneller. Sie vernichtete deren Trägerin.
    Und so starb Eve auf grauenvolle Art und Weise vor unseren Augen. Als sie den Boden erreichte, hatte sie kein Gesicht mehr.
    »John, Vorsicht!«
    Ich schüttelte den Schock ab und fuhr herum.
    Die Letzte kam.
    Ihre Totenhaare wehten wie eine Fahne. Sie hielt die Arme ausgestreckt. Zwischen ihnen erkannte ich das verzerrte Gesicht. Auf Tod war sie programmiert, und mir musste etwas einfallen.
    Suko handelte.
    Er war wie ein Phantom. Aus dem Vordergrund des Salons tauchte er auf. Die Peitsche schlagbereit haltend. Diesmal bewies er seine Kunst. Er konnte mit der Dämonenpeitsche nicht nur vernichten, sondern auch so genau schlagen, dass nur bestimmte Dinge getroffen wurden.
    Flach, aber kopfhoch wischten die drei Riemen durch die Luft und trafen haargenau ihr Ziel, die Perücke.
    Kim wurde im Lauf erwischt. Für einen Moment blieb sie stehen, der Ausdruck auf ihrem Gesicht änderte sich. Ungläubiges Staunen breitete sich darauf aus, als sie dem Totenhaar nachschaute, das die Peitschenriemen ihr vom Kopf gerissen hatten.
    Die Perücke klatschte genau auf die Sitzfläche eines leeren Sessels.
    Das wollte Kim nicht wahrhaben. Sie rannte hin, ich startete ebenfalls und gleich schnell.
    Mein Hieb katapultierte sie zur Seite. Lieber eine Beule als tot.
    Dann kümmerte ich mich um die Perücke.
    Das Kreuz sorgte für ganze Arbeit. Die einzelnen Haare verbrannten mit einem düsteren Glühen.
    Tief atmete ich durch, drehte mich um und sah Suko, der die Schultern hob, mir zunickte, sich drehte und zur Tür ging; um drei Männer in weißen Kitteln einzulassen.
    Einer von ihnen war der Arzt.
    Ich blieb an seiner Seite und ging mit ihm in Sabres Büro, wo genug Arbeit auf ihn wartete.
    Eve und der Polizist hatten tatsächlich nicht überlebt. Zusammen mit Ches Grady und Lisa Brookman hatte der Fall vier Tote gekostet.
    Ich fühlte mich mies. Manchmal war ich wirklich nahe daran, die Brocken hinzuwerfen. Aber das ging nun mal nicht.
    ***
    Erst gegen Abend erfuhren wir, dass die anderen es überleben würden. Dies wiederum war eine gute Nachricht.
    Wir saßen bei unserem Chef und diskutierten den Fall noch einmal durch. Sir James
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher