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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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PROLOG
    Ging man nach der Rede des Schulleiters beim heutigen Ehemaligentreffen, dann waren sie die Erfolgsgeschichte des Granger-Heimes für Jungen schlechthin – Multimillionäre und Vorbilder für alle Heranwachsenden. Die Bemerkung über ihre Vorbildfunktion war Michael Hawkins unter die Haut gegangen. Sie – das waren Dylan Barrow, Justin Langdon und er selbst, Michael Hawkins. Die drei Männer, die ebenso durch ihre gemeinsame Vergangenheit im Heim miteinander verbunden waren wie durch ihren Reichtum, stießen in O’Malley’s Bar trübsinnig auf ihren Erfolg an.
    „Herzlichen Glückwunsch, Dylan“, sagte Justin, ein Börsengenie, und hob sein Bierglas. „Ich wette, du warst überrascht, herauszufinden, dass dein Vater Archibald Remington war, Vorstandsvorsitzender eines der größten Pharmakonzerne der Welt.“
    Dylan nickte, und seine dunklen Augen funkelten vor Zynismus. Michael fand, dass von ihnen dreien Dylan das Image des reichen Mannes am selbstverständlichsten ausstrahlte. Wenn man nicht zu genau hinschaute, erweckte Dylan den Eindruck von Kultiviertheit, Weltgewandtheit und Zufriedenheit. Er verbarg seine Ungeschliffenheit sehr gut, doch Michael erkannte sie unter der Oberfläche. Das war leicht für ihn, da er die gleiche Ungeschliffenheit besaß.
    „Mein Vater war ein sehr reicher, äußerst erfolgreicher Feigling“, sagte Dylan und leerte seinen Scotch. „Er erkannte seine Vaterschafterst kurz vor seinem Tod an. Er hinterließ mir viel Geld, einen Sitz im Vorstand eines Unternehmens, das mich nicht will, und Geschwister, die entsetzt sind von dem Skandal, den ich darstelle. Alles hat seinen Preis.“
    Michael konnte Dylan seine Einstellung nicht verübeln. Er konnte sich an keinen Jungen im Granger-Heim erinnern, der sich nicht nach einem Vater gesehnt hatte. Das war eine weitere Gemeinsamkeit, die sie drei verband. Keiner von ihnen hatte einen Vater gehabt. Er verscheuchte diesen deprimierenden Gedanken. „Wie hast du gefeiert, als du es geschafft hast?“, fragte er Justin.
    Justin sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich gefeiert habe. Jahrelang knauserte ich, um mit Aktien handeln zu können, und ich wohnte nicht gerade in der besten Gegend der Stadt. Bei meiner ersten Million tat ich gar nichts. Bei der zweiten zog ich in eine Gegend, in der die Fenster nicht vergittert waren. Was ist mit dir? Wie hast du gefeiert, als deine Internet-Firma an die Börse ging?“
    Laut Aussage der Presse und der Rede des Schulleiters war Michael ein Computergenie, das ein Internet-Unternehmen gegründet hatte. Als sein Unternehmen an die Börse ging, wurde er reich. Glaubte man der Presse, war das über Nacht geschehen, aber Michael hatte dafür Jahre seines Lebens rund um die Uhr gearbeitet.
    „Ich schlief zum ersten Mal seit drei Jahren acht Stunden am Stück.“
    Dylan schüttelte den Kopf und drehte sein Glas. „Ich dachte, Geld würde alle Probleme lösen.“
    „Es löst viele Probleme“, meinte Justin. „Aber bestimmt nicht alle.“
    „Aber da muss es doch noch mehr geben“, erklärte Dylan. „Fühltest du dich nicht wie ein Schwindler, als der Schulleiter ständig davon redete, was für leuchtende Beispiele für überragenden Erfolg wir seien?“
    Michael empfand die gleiche Leere und Unzufriedenheit. Das Geld hatte ihm eine Bekanntheit verschafft, die er nicht wollte, Steuerbescheide und das Gefühl, dass er niemals finden würde, was er suchte. Was immer das sein mochte. „Wir können es ebenso gut wegwerfen.“
    Justin verschluckte sich an seinem Bier. „Das ist aber ein bisschen voreilig.“
    Dylan neigte nachdenklich den Kopf. „Das ist gar keine so schlechte Idee. In Vegas oder Atlantic City?“
    Justin sah Michael und Dylan an. „Was habt ihr zwei eigentlich getrunken?“
    „Michael hat recht“, erklärte Dylan. Es kommt eine Zeit, da macht es keinen Spaß mehr, immer mehr Geld zu scheffeln. Das Beste, was ich bis jetzt für mein Geld erhalten habe, sind ein Haus und Pflege für meine Mutter. Keiner von uns drei Freunden ist verheiratet und hat eine eigene Familie.“
    „Die Ehe ist das große schwarze Loch, das sämtliches Geld schluckt“, verkündete Justin düster.
    Michael hatte die gleiche Abneigung gegen die Ehe, allerdings aus anderen Gründen. Er hatte sich den Spitznamen „Tin Man“ – Mann ohne Herz – ehrlich erworben. Ihm kam eine Idee. „Statt unser Geld in Las Vegas zu verpulvern, könnten wir die Wohltäter sein, die
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