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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire
Autoren: Peter Saxon
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Schock ihres Lebens. Den Beamten der U.S. Botschaft ging es nicht besser.
    Zuerst hatten sie drei Leichen gefunden.
    Eine lag fast völlig verkohlt auf dem Burghof.
    Eine zweite entdeckten sie gänzlich verstümmelt in der Folterkammer, die Einheimischen hatten sich an Leo Mikes gerächt.
    Die dritte wurde als amerikanische Staatsbürgerin identifiziert. Sie lag nackt ausgestreckt, mit halbem Schädel, in einem Raum, der früher einmal eine Kapelle gewesen sein mochte.
    Was ihr Grauen und Entsetzen noch erhöhte, waren acht junge Rumäninnen, die zwar offensichtlich lebten, aber auf keinen Einfluß von außen reagierten und nur starr herumwanderten, als hätte ein Spielzeugmacher vergessen sie abzuschalten. Man hatte sie inzwischen in eine psychiatrische Anstalt zur Beobachtung geschickt.
    Und da war noch eine Amerikanerin, die vermutlich den Verstand verloren hatte.
    Doch Graf Zapolia, wegen dem sie hauptsächlich gekommen waren, schien sich in Nichts aufgelöst zu haben. Sie konnten ihn nirgends finden. Nur seinen Frack, der zerrissen und zerschnitten und wie in sich zusammengefallen inmitten eines riesigen Blutflecks im Schnee lag.
    Aber die Augenzeugen behaupteten und bestanden darauf, daß sein Körper vor ihren Augen zu Staub zerfiel, der schließlich vom Wind verweht wurde. .
    „Ich habe nie eine derartige Anzahl von sonst intelligenten Leuten erlebt, die solch wirres und dummes Zeug daherredeten. Die Rumänen sahen eine politische Verschwörung hinter dem ganzen, und die Amerikaner eine Orgie, bei der irgend etwas schiefging“, sagte Ridgeway grinsend.
    Die Erleichterung, die der furchtbaren Anspannung und der Gefangennahme im eigenen Körper folgte, machte sich in Ridgeways blendender Laune bemerkbar.
    Er fuhr fort: „Ich sage Ihnen eines. Das wird das großartigste Beispiel rumänisch-amerikanischer Zusammenarbeit, das es je gegeben hat. Keine der beiden Seiten kann es sich erlauben, die Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit dringen zu lassen. Die Rumänen wegen des schlechten Eindrucks, den ihre Unfähigkeit, bisher in Transsylvanien Ordnung zu schaffen, machen würde. Und die Amerikaner wegen der freiwilligen Beteiligung ihrer Staatsbürgerinnen an den grausamen Machenschaften des Grafen.“
    Er nippte genußvoll an seinem Kognak. „Mein Fall ist wohl auch gelöst, und ich kann guten Gewissens das Honorar einstecken, wenn ich erst wieder zu Hause bin. Ich erfuhr von Istwanoff und einigen anderen Einheimischen, daß die verschwundenen Touristen hier gewesen waren und zuletzt gesehen wurden, als sie auf Einladung des Grafen die Burg besichtigten. Vermutlich hauchten sie ihr Leben zum sadistischen Vergnügen von Zapolias Henkersknechten in der Folterkammer aus – falls der Graf sie als Wolf nicht selbst vertilgte. Zwar kann ich sie nicht mehr lebendig machen, aber wenigstens ihren Angehörigen versichern, daß sie gerächt sind.“
    Ashe war mit den anderen Botschaftsangehörigen, die Laura mit sich nahmen, nach Bukarest zurückgekehrt.
    „Hat er Ihnen etwas über das Vorleben der Hilde Schultz erzählt?“ fragte Mike neugierig.
    „Er hatte Einsicht in die Akten genommen und auch viel früher in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Gerüchte gehört. Jedenfalls schien die Schultz schon als kleines Mädchen ein richtiges Monster gewesen zu sein. Sie quälte Tiere, riß Schmetterlingen die Flügel aus, schnitt Katzen den Schwanz ab und so weiter.
    Sie war auch ausgesprochen häufig in der Nähe, wenn andere Kinder einen Unfall hatten. Aber niemand dachte auch nur im entferntesten daran, daß sie der schlimmsten und abartigsten Grausamkeiten fähig sein könnte. Am wenigsten ihre Adoptiveltern – ihre leiblichen Eltern sollen rumänische Flüchtlinge gewesen sein, die politisches Asyl in den Staaten suchten.
    Später, als Halbwüchsige, las sie alles, was sie nur über die verschiedensten Todesstrafen, körperlichen Züchtigungen, Foltermethoden, Zauberei und Hexenkunst und ähnliches auftreiben konnte. Davon abgesehen, benahm sie sich von da ab äußerlich fast unnatürlich brav und anständig. Vermutlich hielt sie es für das beste, sich als gutes, unauffälliges, uninteressantes Mädchen zu tarnen, weil sie so am ungestörtesten ihre Kräfte weiterentwickeln konnte.
    Und natürlich hätte nie jemand auch nur geahnt, welcher Art diese Kräfte waren. Aber was in ihrem Gehirn vorging, was ihre Pläne, ihre Träume waren, werden wir nie wissen.“
    Es gab jedoch jemand, der sie kannte. Penny, die die Träume
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