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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire
Autoren: Peter Saxon
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Engländer mit dem Messer zugestoßen, wie er damit gesäbelt hatte, bis endlich Zapolias Kopf davon rollte und eine dunkelrote Spur auf dem weißen Schnee hinterließ.
    Der Engländer, wie sie ihn von nun an nur noch nennen würden, hieb immer noch auf den Geköpften ein, als sie zu ihm traten und ihm auf die Füße halfen.
    Langsam löste sich der rote Nebel vor Mikes Augen. Er atmete in schweren ungleichmäßigen Stößen. Seiner Hand entglitt das Messer. Er wurde sich der ihn umringenden Gesichter bewußt, die ihn in einer Mischung aus Scheu, Bewunderung und Erleichterung ansahen.
    Er blickte nieder auf den aufgewühlten, zerstampften und rotgefärbten Schnee. Der Körper des Vampirs lag mit Armen und Beinen ausgestreckt wie ein X. Wo eigentlich der Kopf hätte sein sollen, war nichts als ein rasch wachsender Blutfleck. Der Kopf selbst lag gut einen Meter entfernt, und die offenen Augen starrten in den vollen Mond.
    Dieses grauenerregende Bild grub sich tief in sein Gehirn ein. Er bemerkte die Scheinwerfer der auf der steilen Straße heraufkeuchenden Wagen nicht, auch nicht die Rufe und die raschen Schritte.
    Zu diesem Zeitpunkt erwachte Laura Dasart aus ihrer Bewußtlosigkeit. Sie öffnete die Augen, aber es dauerte eine Weile, bis die Erinnerung zurückkam. Dann drehte sie ihren Kopf, um sich zu orientieren.
    Entsetzen verzerrte ihr Gesicht. Der Kopf ihres Bräutigams lag nur wenige Schritte von ihr entfernt.
    Ihre durchdringenden Schreie kamen Sekunden später, begleitet vom Stöhnen der Männer aus dem Dorf.
    Der Körper des Grafen Zapolia, Herr auf Burg Bast, schwand in seiner Kleidung. Ein Gestank von Fäulnis und Verwesung hing in der Luft. Dann fiel der dunkle Anzug in sich zusammen und lag wie schlampig hingeworfen auf dem Dach.
    Gleichzeitig zog sich die wächserne Haut des Kopfes zusammen, vertrocknete und brach. Das Fleisch fiel von Wangen und Schläfen. Die Nase verschwand. Die Augenhöhlen wurden tiefer und zu leeren Öffnungen. Die Lippen lösten sich von den freudlos grinsenden Zähnen. Das noch übrig gebliebene Fleisch verfaulte. Die Muskeln und Sehnen wurden weich und lösten sich auf.
    Zurück blieben nur das Gerippe und der Totenschädel und ein paar spärliche Haare.
    Dann zerfiel alles zu Staub.
    Ein plötzlicher Windstoß fegte ihn hinweg.
    Laura Dasart schrie, und ihr Schrei nahm kein Ende.
     

     

Sie beobachteten den Sonnenaufgang hinter den Fenstern des Hotels, tranken heißen Kaffee und den guten Kognak, den der über das ganze Gesicht strahlende Wirt aus dem verstecktesten Winkel des Kellers für sie geholt hatte.
    Mike hatte nach dem Kampf mit Zapolia nichts mehr bewußt mitbekommen. Die Reaktion auf das Blutbad und die Vernichtung des Werwolfs, zu all den anderen Ereignissen und Erlebnissen der vergangenen achtundvierzig Stunden, seit seinem letzten Schlaf, hatte ihn übermannt.
    Er erinnerte sich, daß man ihn in ein Auto und dann auf sein Zimmer brachte. Er hörte aufgeregte Stimmen, die Amerikanisch sprachen. Dann schlief er ein paar Stunden.
    Er lächelte Penny und Ridgeway über den Tisch hinweg zu. Als sie ihm berichteten, bedauerte er, es nicht bewußt miterlebt zu haben.
    Die U.S.-Botschaft in Bukarest, beunruhigt über das Verschwinden der vier amerikanischen Staatsbürger – ihres Beamten, des Detektivs und der beiden Mädchen – hatte beschlossen, offiziell einzugreifen. Das heißt, sie informierte das Innenministerium der Volksrepublik Rumänien über die Lage der beiden Mädchen und gab auch zu, daß einer ihrer eigenen Beamten, den sie zur Unterstützung der beiden abgestellt hatten, ebenfalls nichts mehr von sich hören ließ. Als dabei die Ortschaft und Burg Bast erwähnt wurden, wuchs sofort das Interesse und die Hilfsbereitschaft der Rumänen. Der Erfolg war die Abstellung einer ganzen Wagenkolonne, die sich ohne Verzögerung auf den Weg machte. Die Lawine war, bis sie dort ankamen, bereits auf höheren Befehl durch die örtliche Polizei und das Militär beiseite geschafft.
    Der rumänische Sicherheitsdienst war, wie sich herausstellte, schon lange beunruhigt über das unkontrollierbare Kommen und Gehen des Grafen und hatte auch so manches munkeln gehört über seine Machenschaften und den Einfluß, den er in den Bergen ausübte, konnte jedoch nicht die geringsten Beweise sammeln.
    Was sie allerdings in der Burg fanden, hatten sie nicht erwartet. Es verwirrte sie, weil sie es nicht verstanden und sich auch nicht logisch zu erklären wußten. Es gab ihnen den
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