Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire
Autoren: Peter Saxon
Vom Netzwerk:
als ihre Arme und Beine sich zu Wolfsgliedmaßen wandelten. Die bleiche glänzende Haut ihres Rückens wurde dunkler und schließlich zum Fell, und ihr Gesicht war bald nicht mehr menschlich.
    Die furchtbare Transformation lähmte die beiden Männer. Doch als die Wölfin tief knurrte und auf sie zukam, wurde ihnen bewußt, was vorging.
    Wieder hob Ashe seine Pistole, aber die Wölfin sprang. Ihre Zähne gruben sich in seinen Arm. In wildem Kampf stürzten sie zu Boden.
    Mike hatte noch zwei Silberkugeln übrig, aber er konnte nicht schießen, ohne Ashe zu gefährden.
    Aus den Augenwinkeln sah er Männer in die Kapelle kommen und vernahm eilige Schritte. Aber seine Aufmerksamkeit galt allein dem furchtbaren Kampf, der sich vor ihm abspielte. Endlich sah er seine Chance. Er sprang vorwärts, schob seinen linken Arm schnell unter den Kopf der Wölfin und zerrte ihn mit eisernem Griff zurück, preßte ihn gegen seinen Brustkorb und setzte die Pistole an.
    Er schoß zweimal. Beide Kugeln durchschlugen den Kopf und zerschmetterten eine Seite des Schädels. Er zog seinen linken Arm zurück, und die Bestie fiel in sich zusammen.
    Ashe, dem das Blut durch den zerrissenen Ärmel rann, erhob sich mühsam. Er war zu schwach für Worte, aber seine Augen dankten Mills.
    „Mike, bist du all right?“ Penny rannte auf ihn zu.
    Der Tod der Hexe hatte ihr und Ridgeway die Herrschaft über ihre Körper wiedergegeben. Glücklicherweise hatte sie in ihrem Kampf um Freiheit und Existenz übersehen, die beiden ganz auszuschalten.
    Ehe Mike etwas sagen konnte, deutete Penny aufgeregt auf den Boden. „Schau!“ keuchte sie.
    Der haarige Körper des Wolfes änderte seine Konturen. Das wirre Fell wurde wieder zur weichen Haut, und in Sekundenschnelle lag der nackte Körper Hildes vor ihnen. Die Hälfte ihres Gesichts, die nach oben schaute, wirkte friedlich, aber die andere war nicht mehr vorhanden, genauso wenig wie dieser Teil des Schädels.
    „Mr. Mills!“
    Mike schreckte hoch und erblickte Petru Istwanoff vor sich und hinter ihm andere Männer aus dem Dorf. Instinktiv bereitete er sich auf einen weiteren Kampf vor. Aber er las nur Besorgnis in ihren Gesichtern.
    „Der Graf lebt!“ sagte Istwanoff.
    „Mit drei Silberkugeln im Herzen?“ fragte Mike verwirrt.
    „Aber Sie ließen ihm im Schein des Vollmonds liegen. Das gab ihm neues Leben und neue Kraft – von nun an wird er noch mächtiger sein!“
    „Wo ist er?“
    „Wir wissen es nicht. Er verschwand mit der Frau vom Balkon.“
    „Und ich habe keine Silberkugeln mehr!“
    „Es gibt noch zwei Möglichkeiten, ihn zu töten“, erklärte der Wirt. „Entweder mit einem Holzpfahl, den man um Mitternacht in sein Herz treibt, oder indem man ihm den Kopf abschneidet.“
    Mike starrte den Rumänen durchdringend an. „Auf welcher Seite stehen Sie überhaupt?“
    Der große Mann senkte den Kopf. „Wir leben seit vielen Jahren in Angst und Schrecken. Und Furcht kann zu einer schrecklichen Geißel werden. Keiner von uns wagte den ersten Schritt, sich aus dieser erniedrigenden Unterdrückung zu befreien. Doch nun, da dieser Schritt getan ist – getan ist durch Sie! –, werden wir Ihnen beistehen, bis wir von diesem Übel befreit sind.“
    Mike fühlte sein Selbstvertrauen wachsen. Mit Hilfe dieser Männer konnte er die ganze Burg nach dem Grafen absuchen.
    Doch das war nicht mehr nötig. Aufgeregtes Rufen klang von draußen in die Kapelle. Istwanoff übersetzte.
    „Sie sind auf dem Dach! Der Graf und das Mädchen!“
     

     
    Sie erreichten das Dach über die Wendeltreppe. Mike stieg langsam hoch, um seine Kräfte zu sparen und nicht außer Atem oben anzukommen. Er ließ auch die anderen nicht vorauseilen.
    Das Mondlicht machte die Nacht fast zum Tag. „Wieviele Leute stehen zur Verfügung?“ fragte der Engländerden Wirt.
    Von den vierzig Männern, die zur Burg befohlen worden waren, hatten sich sechzehn freiwillig bereiterklärt, auf ihrer Seite zu kämpfen. „Sie sollen paarweise sämtliche Winkel des Daches absuchen, aber möglichst immer, in Sichtweite der anderen bleiben“, ordnete Mike an.
    Endlich konnte er ein paar Worte mit Penny wechseln. Er war so glücklich, daß sie offensichtlich wieder ganz in Ordnung war, nun da die Hexe nicht mehr lebte. Aber schon riß das Rufen eines der Suchtrupps sie wieder auseinander. Mike bat das Mädchen, sich nicht vom Fleck zu rühren, und eilte in Richtung der Rufe davon.
    Man hatte den Grafen und Laura auf dem offenen Dach, direkt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher