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Die Abaddon-Mission (German Edition)

Die Abaddon-Mission (German Edition)

Titel: Die Abaddon-Mission (German Edition)
Autoren: Frank W. Haubold
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Die Abaddon-Mission
     
    Als die Pfadfindersonde Alarm auslöste, wurde die »Abaddon« a u tomatisch abgebremst und kehrte aus dem Subraum zurück.
    Stunden später taumelten die Offiziere mit schmerzenden Gliedern aus ihren kryonischen Ka p seln in die wohltuende Wärme der Regeneration s felder. Verwirrt und desorientiert starrten sie auf die Zahle n reihen, die in rascher Folge über die Displays ihrer Compads huschten.
    Die Teilchenkonzentration in der Umgebung des Schiffes betrug mittlerweile beinahe das Zehnfache des zulässigen Grenzwertes und stieg weiter an. Bemerkenswert war, daß der Anteil schwerer Tei l chen unverhältnismäßig hoch war, was darauf schließen ließ, daß das Kampfschiff in einen Gas-Staub-Komplex geraten war. Im Auge n blick bestand zwar keine akute Gefahr, doch allein die Existenz eines derartigen Hindernisses auf einer Hawking-Trasse war beunruhigend genug.
    Das Heulen der Alarmsirenen riß die Offiziere aus ihren Überlegu n gen. Augenblicke später setzte der Gegenschub der Bremstriebwerke ein. Die Schut z felder reagierten sofort und hüllten die Besatzung s mitglieder in einen Kokon aus zähflüssiger Luft, der jede Bewegung zu einem quälenden Kraftakt werden ließ. Nach Auskunft der Compads hatten die Grav i tationsscanner ein weiteres Hindernis geortet, das auf Grund seiner Masse eine Gefahr für das Schiff da r stellte.
    »Scheiß-Automatik«, knurrte Mark Rohan gereizt, als das Schutzfeld nach Abschluß des Bremsman ö vers so unvermittelt zusammenbrach, daß er unsanft gegen die Wandverkleidung seiner Kabine g e schleudert wurde.
    Die Gedanken, die dem Kommandanten auf dem Weg in die Zentrale durch den Kopf gingen, waren alles andere als erfreulich. Wer oder was auch i m mer für den Abbruch des N-Transports verantwor t lich war, Tatsache blieb, daß die »Abaddon« g e strandet war.  Ohne den Energieschub eines Ha w kingtores konnte das Schiff nicht zurück in den Su b raum wechseln, und das nächste Tor lag Hunderte von Lich t jahren entfernt im Prokyon-System.
    Noch schlimmer war, daß in den kryonischen Kapseln im Heckteil des Kreuzers  zweitausend M a rines der ALFOR auf ihre Wiederb e lebung und den Einsatzbefehl warteten. Einen Befehl, der aller Wahrscheinlichkeit nach niemals erteilt werden würde. Die Mission der »Abaddon«, die Niede r schlagung der Revolte auf den Auße n welten Ka s sandra II und New-Harlem, war gescheitert ...
    Als Rohan die Kommandozentrale betrat, waren die Offiziere der Einsatzleitung bereits vollzählig versammelt, dem äußeren Eindruck nach ebenso ve r wirrt und deprimiert wie der Kommandant selbst. Nach dem üblichen militärischen Zeremoniell eröf f nete der Kommandant mit einer knappen Darste l lung der Situation die Beratung.
    »Haben sich die Damen«, hier nickte er Margret Young, der Chefin der Bodentruppen, flüchtig zu, »und Herren bereits zu einer Meinung durchgeru n gen, was die Ursache für diesen bedauerlichen Zw i sche n fall anbetrifft?«
    Obwohl die Frage an die Allgemeinheit gestellt wu r de, richtete sie sich in erster Linie an Stanley Weintraub, den ersten Navigator, der mit abwese n der Miene auf sein Compad starrte.
    »Eine Kursabweichung, Commander, 8,3 Parsec von der Ideallinie.«
    In das betretene Schweigen fuhr die Stimme des Kommandanten mit schneidender Schärfe: »8,3 Pa r sec, das sind fast dreißig verdammte Lichtjahre! Würden sie uns freundlicherweise darüber aufklären, wer diesen unbedeutenden Schnitzer zu verantwo r ten hat?«
    »Urheber unbekannt«, versetze der schmächtige Off i zier trocken. »Ich vermute eine Manipulation der Zielkoordinaten vor dem Eintritt in den Su b raum.«
    » Sabotage also, darüber muß es doch Einträge auf Systemebene g e ben«, Rohan hatte sichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren.
    »Ich bedaure, nein.« Die Stimme des ersten Nav i gators klang heiser. »Sämtliche Logdateien wurden mit dem Passieren des Hawkingtores gelöscht.«
    Betreten starrten die Offiziere auf ihre Compads und warteten auf die Explosion. Nur Margret Young l ä chelte, was allerdings nicht viel zu bedeuten hatte. Margret Young hatte auch gelächelt, als sie vor zwei Jahren während des Christenaufstands auf Athos die Sterilisation des Planeten befohlen hatte. Ein Befehl, der drei Millionen Kolonisten und den Rest der A L FOR-Besatzung das Leben gekostet hatte. Ein Ko m mandant, der angesichts von Schwierigkeiten die Fassung ve r lor, war für Margret Young nichts als
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