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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf
Autoren: Larry Brent
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vorwitzig.«
    Die fünf Jivaros bildeten einen Halbkreis vor den beiden Männern.
    »Sie hatten vorhin eine Kanone dabei. Vielleicht liefern Sie die
ab, bevor es zu Unannehmlichkeiten kommt. Zugegeben - einem meiner Freunde
könnten Sie damit Schwierigkeiten bereiten - aber zu einem zweiten Schuß kämen
Sie nicht mehr - glauben Sie mir das bitte - noch ehe Sie ihren Finger krümmen
- trifft Sie ein Speer! Das Gift wirkt sofort, es lähmt alle Muskeln. Sie haben
schon von Curare gehört, nicht wahr, Yankee?«
    »Sie sind ein schlechter Spieler«, sagte X-RAY-3 hart. »Und Sie
sind kurzsichtig, Senor! Wir kämpfen gemeinsam gegen einen starken Gegner.
Jetzt fallen Sie mir in den Rücken.«
    »Der Selbsterhaltungstrieb ist stärker als alles andere. Und Sie
glauben doch nicht, daß ich mich unter Ihren Oberbefehl stelle. Mein Plan ist
der bessere. Ich warte erst gar nicht ab, bis Estrellos Schrumpfschädel hier
auftaucht, um seine Rache an Anja zu vollenden. Ich werde schneller sein. - Und
nun kümmert euch um ihn!« rief er lallend den fünf Eingeborenen zu.
    Doch das Schicksal hatte bereits seine Weichen gestellt.
    Ein gellender Aufschrei hallte durch die Nacht. Schlagartig
verstummten die Musikinstrumente, der Gesang der Männer und Frauen und die
Körper der Tänzer erstarrten in der Bewegung, als wären sie plötzlich in Stein
gehauen.
    Vor der Hütte Vernons stand ein junger Jivaro und schrie wie von
Sinnen.
    Paul Vernon und Larry Brent lösten sich aus der Erstarrung. Es
interessierte Larry nicht, daß fünf Männer bereitstanden, ihn festzunehmen. Sie
schienen ihren Auftrag in dem Augenblick vergessen zu haben, als der Schrei
durch die Luft hallte.
    Ein Eingeborener versuchte sich Brent in den Weg zu stellen, doch
Larry reagierte eiskalt. Seine Rechte schoß nach vorn und traf den Schwarzen
unter das Kinn. Der Jivaro wurde förmlich vom Boden angehoben und flog krachend
gegen die Menschenmauer. Mit zwei, drei großen Sätzen befand sich der
Amerikaner außerhalb des Gefahrenbereichs, noch ehe einer von Vernons Freunden
dazu kam, den vergifteten Speer einzusetzen, ohne einen anderen
Stammesangehörigen zu gefährden.
    X-RAY-3 hastete auf die Hütte zu. Neben dem Schreier lag ein
Eingeborener am Boden. Aber den hatte offenbar nicht der Rausch in die Knie
gezwungen, sondern etwas anderes.
    Die Halsschlagader war aufgerissen, und in seiner Kehle klaffte
eine breite häßliche Wunde, aus der Blut sickerte.
    Kamoo! Es hatte ihn erwischt! Das, was Larry erwartet hatte, war
allerdings schneller eingetreten, als man annehmen konnte.
    Mit einem Blick erkannte Larry, daß hier nichts mehr zu tun war.
Wohl aber ließ sich bestimmt noch das verhindern, was sich jetzt in der Hütte
abspielte. Den süßlichen Geruch des Bluts noch in der Nase, riß X-RAY-3 den
Bastvorhang zur Seite.
    Im Innern der Hütte brannte das Wachslicht: in einem bleichen
Totenschädel flackerte eine Kerze. Auf dem Boden lag der verkrampfte Körper
Anjas! Und an ihrer Kehle - klebte wie angegossen ein Schrumpfkopf, der aussah,
wie ein häßliches, graubraunes Krebsgeschwür.
    Larry Brent zögerte keine Sekunde. Er stürzte sich auf die am
Boden Liegende, noch ehe der Betrunkene taumelnd den Hütteneingang erreichte
und mit glasigen Augen die Szene sah, die einen schnellen Entschluß erforderte.
    X-RAY-3 riß und zerrte an dem Schrumpfkopf Estrellos, der sich an
Anjas Hals festgebissen hatte, als wüßte er, daß es auf jede Sekunde ankam. Aus
der klaffenden Öffnung rann Blut.
    Schweiß rann über Larrys Gesicht. Er nahm seine ganze Kraft
zusammen. Vergebens! Der Schrumpfkopf schien ein Körperteil der jungen Russin
zu sein, die mit schreckgeweiteten Augen ihren furchtbaren Tod spürte.
    Schlaff fiel ihr Kopf zur Seite. X-RAY-3 preßte seine Fingernägel
gegen die dünnen, pergamentartigen Augenlider des faustgroßen Schrumpfkopfes
und drückte sie ein.
    Der Schrumpfkopf Estrellos ließ von selbst los. Er fiel vom Hals
der toten Russin ab wie eine reife Frucht und rührte sich nicht mehr. Larrys
Herz schlug im Stakkato, und in den Innenflächen seiner Hand bildeten sich
Schweiß.
    Er griff nach dem Kopf, der sich im gleichen Augenblick wieder zu
regen begann, als wolle er dem Zugriff entkommen. Die schmalen Lippen öffneten
sich, und die messerscharfen Zähne schlugen genau in den Zeige- und
Mittelfinger des PSA-Agenten. Mit der linken Hand schlug Larry zu, während sich
sein Gesicht vor Schmerz und Abscheu verzog.
    Krachend landete seine Faust auf dem
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