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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf
Autoren: Larry Brent
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Mund, den er noch zum Schrei öffnen
wollte, blieb geschlossen.
    Paul Vernon fiel zur Seite. Die großen Augen der Eingeborenen
starrten ungläubig auf das Geschehen, und das Weiß ihrer Augäpfel leuchtete im
Dunkel.
    Zahllose Augen starrten den Amerikaner an, der in der hintersten
Ecke der Hütte hockte, den unheimlichen Schrumpfkopf in seiner blutenden Hand
umklammert hielt und mit der Linken die Smith & Wesson Laser in Anschlag
brachte, um sich die Rache des Stamms vom Leib zu halten.
    Es gelang ihm, auf diese Weise Unruhe, Verwirrung und Ratlosigkeit
zu säen. Die Stammesältesten zogen sich zurück, um zu beraten. Sie sahen die
Dinge aus der falschen Sicht, aber Larry war nicht in der Lage, sich zu
erklären. Der einzige Jivaro, der der französischen Sprache mächtig gewesen
war, war Kamoo. Doch Kamoo war tot.
    Larry atmete auf, als das ohrenbetäubende Knattern über dem Dorf
ihn darauf aufmerksam machte, daß Capitano Marez offenbar darauf verzichtet
hatte, erst lange eine Mannschaft zusammenzustellen und einen mühseligen Marsch
durch den Dschungel zu machen.
    Capitano Marez und fünf schwerbewaffnete Begleiter entstiegen dem
Helikopter und befreiten Larry Brent aus seiner prekären Lage.
    In Babahoyo angekommen ging Larry daran, sich einen Metallbehälter
zu besorgen, in den er den bis jetzt vollkommen bewegungslosen und verformten
Schrumpfkopf stellte. Es handelte sich um eine Geldkassette, die man
abschließen konnte.
    Es war eine lange, aufregende und arbeitsreiche Nacht. X-RAY-3
sprach über den PSA- eigenen Satelliten seine Nachricht, erfuhr, wann sein
Rückflug anzutreten war, und teilte X-RAY-1 mit, daß er den unheimlichen
Schrumpfkopf nicht mehr aus den Augen lassen würde, bis er genau wüßte, daß
Spezialisten der PSA, Wissenschaftler, die sich mit metaphysischen Problemen
und Fragen befaßten, die Angelegenheit näher untersuchten.
    So kam es, daß der Schrumpfkopf des Magiers Estrello in die
Staaten gelangte.
    Spezialisten untersuchten ihn genau. Der Schrumpfkopf unterschied
sich im Material nicht im geringsten von den herkömmlichen Typen.
    Auch elektronische Meßgeräte und heimlich aufgestellte
Infrarotkameras, die ein eventuelles, unbemerktes Bewegen des Kopfes aufnehmen
sollten, brachten kein Ergebnis an den Tag.
    Wochenlange Untersuchungen verliefen ergebnislos.
    Mit dem Tod von Anja und dem Widersacher Estrellos, Paul Vernon,
schien die unheimliche geistige Kraft ein für allemal erloschen zu sein.
    Schließlich wanderte der unheimliche Kopf in das Völkerkundliche
Museum. Man stellte ihn an einen besonderen Ort und sicherte ihn außerdem durch
ein zwei Zentimeter dickes Panzerglas, das fest verankert in einem Stahlboden
eingelassen war. Dort stand der Schrumpfkopf, hermetisch abgeschlossen, und
nicht mal eine Gewehrkugel, aus nächster Nähe abgefeuert, hätte ein Loch in den
Glasbehälter schießen können.
    Besucher des Museums wunderten sich, daß man wegen eines
Schrumpfkopfes soviel Aufhebens machte. Im freiverkäuflichen Katalog wurde
nichts von der Vergangenheit und nichts von den unheimlichen Taten erwähnt.
Kein Mensch wußte und erfuhr jemals etwas über die nach dem Tod wirksam
gewordenen Kräfte aus dem Reich der Geister und Dämonen.
    Aber dann kam ganz plötzlich doch ein Gerücht auf, das manch einen
der Eingeweihten stutzig werden ließ.
    Es gab Besucher, die behaupteten heute, daß sie genau gesehen
hätten, wie der Schrumpf köpf sich unter der Glasglocke bewegt hätte.
    Die Presse griff das Thema sogar auf. Viele Leser schmunzelten.
Als Larry Brent jedoch davon erfuhr, verzog sich seine Miene nicht. Er wußte
mehr und hoffte, daß der unheimliche Kopf im Museum ein für allemal seine
Endstation erreicht hatte.
     
    ENDE
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