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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2
Autoren: Alexander Fleming
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Tag 4 - Die Erkältung
    E s war kein schöner Tag. Das Wetter schien meinen Gefühlszustand widerzuspiegeln. Seit der gestrigen Nacht hatte es nicht mehr aufgehört zu regnen. Meiner bescheidenen Unterkunft verdankte ich, dass ich jedes Donnergrollen und das Plätschern der Regentropfen mitbekommen hatte.
    Die ganze Zeit hatte ich kaum ein Auge zugemacht. Mein Schädel brummte als hätte ich einen Kater nach einer durchzechten Nacht. Meine Schulterwunde brannte und schmerzte furchtbar und die ziehenden Gelenkschmerzen trieben mich noch in den Wahnsinn.
    Die ersten Stunden in meinem provisorischen Bett musste ich ständig daran denken, ob ich bei dem gestrigen Kampf nicht doch irgendwo einen Blutstropfen abbekommen hatte. Mein ganzer Körper zitterte und ich wusste nicht, ob es von der Anstrengung, Aufregung, der Kälte oder einer möglichen Infektion kam.
    Nach weiteren Stunden des Wartens und des Bangens beruhigte ich mich, indem ich mir einredete, dass ich im schlimmsten Fall die Veränderung hätte längst spüren müssen. Doch die Müdigkeit und die Schmerzen wollten einfach nicht verschwinden.
    Als der Tag langsam anbrach und die Sonne sich dezent zwischen den dunklen Wolken zeigte, verstand ich was mit mir los war. Ich war krank! Eine Erkältung oder gar eine Grippe hatte mich erwischt. Meine Nase lief, mein Hals kratzte und brannte furchtbar. Doch an Husten war gar nicht zu denken, auch wenn mir danach war.
    Wenn der Körper es zur seiner Genesung braucht, dann sollte man husten, um schneller gesund zu werden. In meinem Fall konnte mir bereits ein zu lautes Räuspern zum Verhängnis werden, da ich nie wusste, wer sich in der Nähe des Kiosks aufhielt.
    Der gestrige Kampf hat mir sehr zugesetzt. Ich erkannte so langsam meine Grenze. Nur mit viel Glück und Geschick gelang es mir, meine Haut zu retten. Aus einem erneuten Kampf auf diesem Niveau, konnte ich nicht als Sieger herausgehen. Besonders nicht in meiner jetzigen körperlichen Verfassung.
    Meine Klamotten waren fast trocken. Da ich keine Kraft und Lust hatte, sie mir anzuziehen, beschränkte ich mich lediglich darauf, mich damit zu bedecken, um nicht weiter auszukühlen.
    Den Grund für meinen nächtlichen Ausflug hatte ich fast verdrängt. Nun nahm ich die Batterien aus der Taschenlampe heraus und setzte sie wieder in das Radio ein. Ich war gespannt darauf, ob die Festsitzenden weiterhin ihre Botschaft aussandten. Die Frage, ob sie überhaupt noch am Leben waren, brannte auch auf meiner Seele.
    Im Grunde genommen hegte ich aber etwas Gräuel gegen sie. Immerhin hatte ich Kopf und Kragen riskiert, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Und was kam von ihrer Seite? Sie zeigten sich nur an den Fenstern und kamen mir nicht zu Hilfe.
    Andererseits hatte mich keiner dazu gezwungen, dort herauszugehen und mit der Taschenlampe zu leuchten. Diese Einsamkeit machte mich auf Dauer verrückt!
    Meine Stirn glühte und ich war mir ziemlich sicher, dass ich Fieber hatte. Wie hoch es war, konnte ich nur abschätzen, aber es musste bei mindestens achtunddreißig Grad liegen.
    Mit verschwitzten Händen drehte ich an dem Suchrädchen und tastete mich vorsichtig an die Frequenz heran, aus welcher der Radiosender die Botschaft schickte. Die bekannte Stimme des mir unbekannten Mannes erklang wieder.
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Wir wissen zwar nicht, wer Sie sind, aber wir haben Ihre Zeichen heute Nacht gesehen. Egal wer es war, wir freuen uns über jeden, der sich uns anschließen möchte. Wir wissen nicht, ob es Ihre Absicht war, aber anscheinend haben Sie es geschafft zumindest einen von ihnen wegzulocken. Einer weniger, bleiben nur noch geschätzte tausend. Ich hoffe nur, dass Sie es geschafft haben, sich zu retten.
    Wir teilen unseren Vorrat gut ein und versuchen auf diese Weise länger zu überleben, aber auf Dauer werden wir alle verhungern oder verdursten, wenn wir aus unserer Falle nicht herauskommen.
    Also. Wenn da draußen jemand ist, der diese Nachricht hören kann. Bitte helft uns! <
    Der Sprecher wiederholte die gleiche Botschaft etwa noch vier Mal. Als er zum fünften Mal ansetzte, schaltete ich das Gerät aus. Die Batterien mussten geschont werden. Und ich auch!
    Für das Problem, wie man sie aus ihrem „Gefängnis“ befreien konnte, hatte ich keine Lösung parat. Ich musste mir etwas einfallen lassen, aber erstmal lag die Priorität darin, so schnell wie es nur ging, wieder zu Kräften zu kommen und die Krankheit aus meinem Körper zu vertreiben.
    Ich hatte keinen großen Hunger, dafür
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