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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf
Autoren: Larry Brent
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der frühen
Morgenstunde dann sollte Anja abgeholt werden.
    Kamoo würde den Landrover steuern und sie sicher in die Hütte des
Jivarodorfs bringen.
    In der Dunkelheit huschte Vernon davon. Er wußte nicht, daß seine
Ankunft und auch sein Weggehen von einem Augenpaar beobachtet wurde.
    Es war einer der fähigsten Beamten Marez’, der sich im Nachbarbau
heimlich einquartiert hatte und die Wohnung von Senorita Anja ständig im Auge
behielt. Über ein Funksprechgerät erfolgte Meldung an Marez’ Büro, wo sich auch
Larry aufhielt.
    X-RAY-3 hatte die Beschattung angeregt und wie sich zeigte, aus
gutem Grund.
    »Noch nichts unternehmen«, sagte der Amerikaner in das
Funksprechgerät, das er auf Sendung geschaltet hatte. »Wir warten noch ab. Sie
konnten den Ankömmling fotografieren?«
    »Ja.«
    Noch in der gleichen Nacht erhielt Larry Brent ein Foto, das Paul
Vernon darstellte. Zumindest kannte man jetzt den Mann, mit dem Estrellos
ehemalige Partnerin zu tun hatte.
    Noch keine neue Spur jedoch gab es von dem herumgeisternden
Schrumpfkopf.
    Estrello ließ sich Zeit. Bis zum nächsten Morgen um sieben Uhr. Da
erreichte die Polizeizentrale eine neue Schreckensnachricht. Der Schrumpfkopf
sei wieder aufgetaucht. Vor ihrem Haus am Ortsrand sei eine junge Frau, die
gerade ihr Kind gestillt habe, von einem Schrumpfkopf getötet worden.
    Marez und X-RAY-3 brachen sofort auf. Larry hätte es nicht für
möglich gehalten, daß er so oft mit dem Wagen, den X-RAY-1 ihm zur Verfügung
gestellt hatte, unterwegs sein würde. Der Wagen tauchte in einer Staubwolke
unter, als der Amerikaner mit hoher Geschwindigkeit die Hauptstraße Babahoyos
durchfuhr.
    Als Marez und Brent am Haus vorfuhren, hatte sich schon eine große
Menschenmenge eingefunden. Diskutierend standen die Leute beisammen, und Larry
und Marez hatten Mühe, sich einen Weg zum Eingang zu bahnen. Dort klagte der
Ehemann, schluchzend über den reglosen Körper seiner Frau gebeugt.
    In der Ecke in einem selbstgeflochtenen Bastkorb lag ein kleines
Kind, das entsetzlich schrie.
    Die Bluse der Frau war aufgeknöpft, und ihre Brüste waren zu
sehen.
    Ein Blick genügte, und Larry und Marez wußten Bescheid. Es war die
Spur des unheimlichen Schrumpfkopfes, daran gab es keinen Zweifel.
    Der jungen Frau war die Gurgel durchbissen worden, genau wie in
den Fällen zuvor.
    Marez sorgte dafür, daß die Menschen zurückwichen, als die
Totenträger kamen, um die Leiche zu holen.
    In der Zwischenzeit hatte X-RAY-3 in der Menge den jungen Mann
wiedererkannt, dessen Fotos gestern abend von dem Beobachter des Bungalows, in
dem Anja wohnte, gemacht worden war. Larry ließ den Mann nicht mehr aus den
Augen, beobachtete ihn konsequent und sah, wie er mit Einheimischen sprach, wie
er sich verhielt und sich bewegte.
    Der Mann war ungemein interessiert an dem Vorfall. Er machte einen
nervösen, gehetzten Eindruck, und es kam Larry so vor, als ob er vor irgend
etwas Angst hätte.
    Vernon ahnte nicht, daß der PSA-Agent auf ihn aufmerksam geworden
war. Seiner Meinung nach war er, der Franzose, gerade dort am sichersten, wo
sich die meisten Menschen aufhielten.
    X-RAY-3 gab Marez zu verstehen, daß er dem Mann auf den Fersen
bleiben wollte.
    Larry trug auch das Funksprechgerät bei sich, das ihn mit dem
Beamten verband, der im Bungalowdorf Anja beschattete. Von dort kam die
Nachricht, daß die junge Russin ihr Quartier mit einer etwas größeren
Handtasche verlassen habe.
    Larry sagte: »Am Ball bleiben! Lassen Sie die Frau nicht aus den
Augen, Cortez!«
    Spitzte sich etwas zu? Die Dinge waren in Fluß, aber niemand
vermochte eigentlich zu sagen, was sich entwickelte. X-RAY-3 wollte von den
beiden möglichen Seiten lückenlos unterrichtet sein, um ständig auf dem
laufenden zu bleiben.
    Anja verließ zum erstenmal seit ihrer Ankunft die Behausung. Das
hatte etwas zu bedeuten.
    Hing es mit dem Mord an der jungen Frau zusammen?
    Der PSA-Agent richtete es sich so ein, daß er sich unter die
Menschen mischte, die später wieder nach Babahoyo zogen. Paul Vernon befand
sich unter ihnen. Tiefe Schatten zeigten sich unter den Augen des Franzosen.
    Vernon suchte ein Gartenrestaurant auf.
    Eine Zeitlang noch sprach er eifrig mit Einheimischen. Larry
Brent, der sich an den Nachbartisch gesetzt hatte, studierte scheinbar
interessiert die letzte Tageszeitung, in der sehr umfangreich von den
geheimnisvollen Vorfällen in Babahoyo und Umgebung gesprochen wurde.
    Vernon war so abwesend, so sehr mit sich selbst und
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