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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02
Autoren: Alte Genossen
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Diskette aus meinem Taxi? Warum hat Grohlers sie da versteckt?«
    Brischinsky zögerte. »Das weiß ich nicht sicher. Ich vermute, Grohlers hat im letzten Moment Verdacht geschöpft. Oder die ihn verfolgenden Porfireanu und Thassau entdeckt. Dafür spricht, dass er im Taxi so nervös war, wie Sie ja erzählt haben. Wahrscheinlich wollte er sich erneut absichern, das werden wir nie mit letzter Sicherheit erfahren.«
    »Und wie haben die Killer Grohlers in Recklinghausen gefunden?«, erkundigte sich Esch neugierig.
    »Können wir auch nur vermuten. Seit zwei Tagen wissen wir anhand der abgehörten Tonbandkassetten, dass Grohlers Staller eine Handy-Nummer gegeben hatte, unter der er immer erreichbar war. Der Anschluss war aber bei der Telefongesellschaft nicht unter Grohlers Namen, sondern unter einem Tarnnamen angemeldet worden. Doch mittels der Nummer und den abgehörten Gesprächen konnten wir feststellen, dass Grohlers aus der Telefonzelle am Recklinghäuser Hauptbahnhof Staller angerufen hat.
     
    Möglicherweise haben sich die beiden dann in Recklinghausen verabredet. Gekommen sind aber Grohlers Mörder.«
    »Und der Staller war nicht dabei?«, wunderte sich Rainer Esch.
    »Nein, wir haben das überprüft. Der ist wirklich nachmittags von Düsseldorf nach Berlin geflogen. Wollte sich wohl sicherheitshalber ein Alibi verschaffen. Wenn Herr Esch den Koffer von Rallinski nicht, sagen wir mal, gefunden hätte, wäre uns nie klar geworden, dass Rallinski von dem geplanten Treffen Grohlers mit Staller Kenntnis hatte. Und ob wir dann so schnell weiter gekommen wären…?« Brischinsky sah ehrlich betrübt aus. »Deshalb, Herr Esch, habe ich auch noch etwas für Sie. Ich gebe gerne zu, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Ihnen das nicht mitgebracht. Ich halte es nun mal nicht für richtig, dass Amateure in Kriminalfällen ermitteln. Und auch nicht für befähigt, um an der Lösung mitzuwirken. Ich habe Ihnen das schon mal gesagt, wenn Sie sich erinnern. Sogar öffentlich. Aber Sie mussten ja wieder Detektiv spielen.«
    »Bin ich ja«, protestierte Rainer.
    »Ist er wirklich«, bestätigte Stefanie.
    »Allerdings«, schränkte Kaya sofort ein, »eher ohne eigenes Dazutun.«
    »Jedenfalls habe ich hier ein Schreiben des Polizeipräsidenten mit der Ankündigung, dass Sie 5.000 Mark Belohnung erhalten. Und natürlich auch von mir ein Danke.«
    Der Hauptkommissar wedelte mit einem Briefumschlag. »Hier.
    Und noch eins. Auf die Wiederbeschaffung von Geldern, die eigentlich der Bundesrepublik Deutschland zustehen, ist ebenfalls eine Belohnung ausgesetzt. Das liegt aber nicht in der Hand der Kripo Recklinghausen, ob Sie die kriegen. Das macht das Innenministerium. Wenn Sie das Geld allerdings erhalten sollten, können Sie sich mit Sicherheit mindestens ein besseres Büro einrichten. Ihre Freunde haben uns Ihren Unterschlupf gestern gezeigt. Und es wird ein schöner Batzen übrig bleiben. Nur«, Brischinsky drohte scherzhaft mit dem Finger, »keine Alleingänge mehr. Bleiben Sie bei entflogenen Vögeln und Seitensprüngen, das ist gesünder.«
    »Einen neuen Computer könntest du dir dann auch leisten«, ulkte Cengiz. »Was meinst du, Rainer? Würde dich das freuen?«
    Als er sah, dass sein Freund das Gesicht verzog, meinte er:
    »Vergiss es. Ich habe völlig verdrängt, dass du zu den Analphabeten des kommenden Jahrtausends zählen wirst. Aber was soll’s, hast ja mich.«
    Esch knurrte etwas Unverständliches. Und ehe er sich von seinem Krankenlager aufrichten konnte, um die Ehrung in Empfang zu nehmen, hatte sich Cegiz Kaya den Briefumschlag aus der Hand des Hauptkommissars geschnappt und in seiner Jackentasche verstaut. »Erst Schulden und Zinsen bezahlen, verstehste.«
    »Wieso Zinsen? Das hatten wir nicht vereinbart«, protestierte Esch.
    »Das ist bei Risikokapital international so übrig. Sind ja nur schlappe vierzehn Prozent.«
    Alle lachten.
    »Tja«, sagte Brischinsky, »so ist das nun mal. Es geht eben nichts über alte«, er räusperte sich, »ähh, Freunde.«
     

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