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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos
Autoren: Jason Dark
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Die Teenager vor mir kreischten wie aufgescheuchte Papageien, als zwei Zombies von verschiedenen Seiten auf sie zufielen, im letzten Augenblick stoppten und wieder zurück in ihre hochkant gestellten Särge schnellten.
    Einen Moment später raste die Knochenfaust auf die beiden Mädchen zu, die sich sofort duckten. Deshalb huschte die Faust, von einem dröhnenden Lachen begleitet, über ihre Köpfe hinweg!
    Dann war ich an der Reihe!
    Mich konnten keine Zombies erschrecken und auch keine Knochenfäuste, aber den jungen Leuten machte eine Fahrt auf der Geisterbahn noch immer schaurigen Spaß. Trotz der modernen Unterhaltung, dem Computer oder dem Eintauchen in virtuelle Welten.
    Hier war es eben anders, realistischer. Da kam der Schrecken geballt. Zudem schlug er immer dann zu, wenn man es eigentlich nicht erwartete.
    Mein Wagen ruckte. Dann blieb er stehen. Finsternis fiel über mich.
    Einen Moment später geriet ich in einen Kreisel. Das kleine Fahrzeug drehte sich auf der Stelle! Das Kreischen der Teenager verhallte, aber ich drehte mich weiterhin und verlor die Orientierung.
    Hatte das der geheimnisvolle Unbekannte gewollt, der mich in die Geisterbahn bestellt hatte? Fr hatte mir exakt mitgeteilt, welche Fahrgeschäfte ich auf dem Rummel besuchen sollte. Da stand die Geisterbahn an zweiter Stelle, aber auch andere Attraktionen waren aufgeführt worden.
    Irgendwann, so hatte es in der Nachricht geheißen, sollte dann Kontakt mit mir aufgenommen werden.
    Normalerweise hätte ich mich um diese Botschaft nicht gekümmert, aber in ihr steckte auch eine Warnung, die mich schon hatte heiß und kribbelig werden lassen.
    Es ging um Dracula II, einen meiner Todfeinde. Einen ehemaligen BKA-Mann namens Will Mallmann, der durch unglückselige Umstände zum Vampir geworden war und sich nun als Herrscher der Blutsauger ansah. Er hatte es sogar geschafft, seine eigene Vampirwelt zu schaffen, und von dort steuerte er zumeist seine Aktionen.
    So sahen die Dinge aus, und sie hatten mich natürlich neugierig gemacht. Wer der Schreiber dieser schlichten Botschaft gewesen war, das wusste ich nicht. Zwar hatte ich mir den Kopf zerbrochen und auch lange mit Suko darüber diskutiert, aber mehr als ein Achselzucken war dabei nicht herausgekommen.
    »Geh hin, dann wirst du es selbst erleben!« Diesen Ratschlag hatte ich befolgt. Die Geisterbahn war bereits meine zweite Station, zuvor hatte ich mich von einer Achterbahn, die sich ›Wild Mouse‹ nannte, durchschaukeln lassen.
    Zu einer Kontaktaufnahme war es bisher jedoch nicht gekommen.
    Suko und Shao befanden sich ebenfalls auf dem Gelände. Sie hatten die Aufgabe bekommen, mich zu beobachten, ohne dass es groß auffiel. Es konnte durchaus sein, dass sie in einem der Wagen hinter mir saßen. Die Fahrt mit der Wilden Maus jedenfalls hatten sie schon mitgemacht.
    Das Kreiseln endete. Abrupt. Ich war etwas benommen und hatte die Orientierung verloren. Hinzu kam die dichte Dunkelheit, in der ich nicht mal die eigene Hand vor Augen sehen konnte.
    Ich konnte mich ausruhen.
    Für die Dauer einiger Sekunden passierte gar nichts. Die Zeit für den Besucher, sich von diesem Taumel zu erholen.
    Plötzlich ging es weiter, ruckartig. Ich wurde für einen Moment in den Sitz hineingepreßt und rechnete damit, in einen Abgrund zu rasen. Das trat nicht ein. Fs ging bergauf. Ziemlich gemütlich sogar, nur umgeben von heulenden Lauten, als würde der Wind durch die Lücken eines alten Hauses blasen.
    Auch die Dunkelheit verschwand. Schwache Glühbirnen flackerten immer wieder auf, und der Fahrgast hatte den Eindruck, in eine Welt der grauen Gespenster zu fahren.
    Das alles dauerte ziemlich lange, trotzdem war ich aufmerksam. Ich hatte die Worte des Unbekannten nicht vergessen und konnte mir vorstellen, dass dieser Tunnel auch gut für einen Kontakt war.
    Noch höher…
    Ratternd ging es jetzt weiter. Zu beiden Seiten waren schwarze Tücher erschienen. Hinter ihnen mußten sich Windmaschinen befinden, denn die Tücher flatterten wie unruhige Geister. Automatisch wurden wandernde Schatten produziert, die sich gegenseitig einzuholen schienen.
    Man mußte schon die Augen schließen, um sich von diesen wandernden Schatten nicht zu sehr ablenken zu lassen. Ich glaubte plötzlich, daß mich die Schatten aus dem Wagen ziehen wollten. Eine wirklich perfekte optische Täuschung. Automatisch hielt ich midi an den Griffen fest und spürte den Schweißfilm auf den Innenflächen der Hände.
    Schatten oder
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