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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02
Autoren: Alte Genossen
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ins Parkhaus raste. In ihm saß Staller. Der Mazda bremste direkt neben dem Rettungswagen.
    »Warum haben Sie mich nicht informiert, Herr Brischinsky?«, brauste Staller auf. »Das wird ein Nachspiel haben! Was ist mit den beiden?« Er zeigte auf die leblosen Körper von Porfireanu und Thassau.
    »Thassau ist tot, Porfireanu verletzt. Er hat Thassau erschossen, meine Leute haben auf Porfireanu gefeuert, als der versuchte, Esch abzuknallen.«
    »Und? Haben sie noch was gesagt?«
    »Nein, gar nichts. Beruhigt Sie das, Herr Staller?«
    Brischinsky wartete einen Moment, als ob er seinen unmittelbar bevorstehenden Erfolg noch etwas auskosten wollte. »Oder sollte ich besser Lopitz sagen?«
    Staller zuckte zusammen und wurde blass. Dann sagte er leise: »Na gut, dann eben so.« Er griff in seine Jackentasche, zog seine Dienstwaffe und richtete sie auf Brischinsky.
    »Wir beide gehen jetzt langsam zu meinem Wagen, Brischinsky. Ganz langsam. Und keinen Mucks.«
    »Geben Sie auf, Staller! Sie sind doch selbst Polizist. Sie wissen doch, dass Sie nicht die geringste Chance haben.«
    »Was sich zeigen wird. Los jetzt, zum Wagen.« Er stieß dem Hauptkommissar die Pistole in die Seite und zeigte in Richtung des roten Mazdas.
     
    Brischinsky bewegte sich langsam in die geforderte Richtung, Staller folgte ihm mit nur wenigen Zentimetern Abstand. Sie passierten gerade einen der breiten Stützpfeiler, als unvermittelt Baumann hinter dem Pfeiler auftauchte und Staller seinerseits seine Waffe an den Kopf hielt. Baumann sagte ruhig: »Das würde ich an Ihrer Stelle lieber bleiben lassen, Herr Staller.«
    Staller alias Lopitz erstarrte zur Salzsäule.
    »Lassen Sie die Waffe fallen und keine falsche Bewegung, sonst knallt’s. Und machen Sie sich keine Illusionen. Bei Ihnen habe ich nicht den geringsten Skrupel abzudrücken.«
    Stallers Kanone polterte zu Boden.
    »Und nun hoch die Hände. Höher, wenn ich bitten darf.«
    Staller streckte seine Arme in den Betonhimmel.
    »So ist es richtig. Ach übrigens, ich hab da noch was für Sie.«
    Baumann griff in seine Tasche und ließ ein Zweimarkstück in Stallers Brusttasche gleiten. »Sie waren zu dem Kaffee eingeladen, Herr Kollege, entschuldigen Sie, Ex-Kollege muss es wohl richtiger heißen. Und jetzt«, rief er zwei uniformierten Beamten zu, »abführen.«
     
    42
    Ein ziemlich grelles Licht blendete Esch. Er hörte Geräusche, die ihn an Stimmen erinnerten. Dann merkte er, dass irgendetwas sein rechtes Bein festhielt.
    Eine Stimme sagte: »Ich glaube, jetzt kommt er zu sich.«
    Esch öffnete erst das linke, dann das rechte Auge und blinzelte in die Helligkeit.
    »Willkommen unter den Lebenden, du Held.« Cengiz Kaya wedelte mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
    »Spätestens jetzt bist du bekannt wie ein bunter Hund.«
    Esch versuchte, sich aufzurichten. Er schaute sich um.
    Krankenzimmer, eindeutig. Rechts neben ihm saß Cengiz, der ihn anlachte. Links vom Bett hockte Stefanie, die sich verstohlen einige Tränen aus den Augenwinkeln wischte.
    »Hallo, Rainer«, sagte sie, »schön, dass dir nicht mehr passiert ist.« Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss.
    »Mehr«, bat der Verletzte.
    »Kaum wach und schon wieder maßlos«, ulkte Cengiz.
    »Was ist mit meinem Bein?« Leicht panisch versuchte Rainer, einen Blick unter die Bettdecke zu werfen. »Noch alles dran, ja?« Bittend blickte er seine Freunde an.
    »Mach dir keine Sorgen, Kumpel«, beruhigte ihn Cengiz.
    »Du wirst wieder völlig okay. Glatter Durchschuss, meint der Doc. Knapp ‘ne Woche, dann biste wieder draußen. Du musst dich aber jetzt noch schonen. Schließlich warst du undicht.«
    Esch blickte entsetzt von einem zur anderen. »Undicht? Ich habe mir doch wohl nicht… Oh nein, nur das nicht auch noch.«
     
    »Keine Panik. Nicht das, was du denkst. Du hattest ein Loch im Bein. Da ist Blut rausgelaufen, wenn du mir so weit noch folgen kannst. Blut, das ist dieser rote Saft…«
    »Cengiz«, schaltete sich Stefanie ein, »halt die Klappe.
    Rainer, du hast relativ viel Blut verloren. Die mussten eine Transfusion machen. Das meinte Cengiz.«
    »Transfusion? Um Gottes willen. Jetzt hab ich Aids!«
    »Spinner.«
    »Aber warum kann ich mein Bein nicht bewegen?«
    »Fixiert. Für die nächsten Tage«, antwortete Stefanie. »Sagt die Krankenschwester.«
    Es klopfte und eine Schwester kam herein.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte Cengiz.
    »Was sagten Sie gerade?«, wollte die Pflegerin wissen.
    »Ähm,
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