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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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1. KAPITEL
    Es dunkelte bereits, als Francesco Mastroianni an diesem kalten Märzabend mit finster zusammengezogenen Augenbrauen seinem Ziel entgegenfuhr. Der Regen, der gegen die Windschutzscheibe des leise schnurrenden Ferraris prasselte, trug dazu bei, dass sich seine ohnehin schlechte Laune noch weiter verschlechterte.
    Ausgerechnet in diesen ländlichen Teil von Gloucestershire zurückzukehren war wahrlich nicht einfach für ihn. Denn hier lauerten viel zu viele unangenehme Erinnerungen. Trotzdem hatte er es nicht über sich gebracht, sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Er mochte seine Cousine Silvana einfach viel zu gern, um sie zu enttäuschen und ihre Einladung übers Wochenende abzulehnen.
    Das Problem war nur, dass sich Silvana und ihr Mann Guy kürzlich ein frisch renoviertes Herrenhaus in einer Grafschaft gekauft hatten. Und den Namen dieser Grafschaft konnte Francesco einfach nicht hören, ohne dass ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    So etwas wollte er nicht noch einmal erleben.
    Per l’amor del cielo, die Liebe trägt dich in den Himmel – vergiss es, befahl er sich zähneknirschend. Die Lektion war schmerzhaft gewesen, aber er hatte sie gelernt.
    Seit ihm bewusst geworden war, was für ein starker Magnet der Reichtum seiner Familie war, misstraute Francesco dem weiblichen Geschlecht. Einige deprimierende Erfahrungen hatte er bereits in seinen späten Teenagerjahren machen müssen. Und deshalb fiel es ihm jetzt nicht ganz leicht zuzugeben, dass er nach so langer Zeit tatsächlich wieder einer Frau auf den Leim gegangen war. Aber es gab nichts daran zu rütteln: Sie hatte ihm dermaßen den Kopf verdreht, dass er sich allen Ernstes eingebildet hatte, am Ende doch noch die große Liebe gefunden zu haben.
    Seine süße Anna … In zynischer Verachtung verzog er den Mund.
    Wenn nicht sie, wer dann? Die Erinnerung schmerzte.
    Sie hatte ihm Sand in die Augen gestreut – Ende. Mehr war dazu nicht zu sagen.
    Sie war genauso schlimm wie alle anderen, schlimmer sogar. Das war schon eine reife Leistung gewesen, wie sie die Ahnungslose gespielt hatte. Er hatte sich auf Ischia als armer Schlucker ausgegeben, eine Rolle, die sie ihm vermeintlich abgenommen hatte. Völlig hin und weg war er von der schönen, sanften Anna gewesen und hatte sich der süßen Illusion hingegeben, dass sie sich in ihn und nur in ihn verliebt hatte. Es musste so sein, da sie von seinem Geld ja nichts wusste.
    So konnte man sich irren.
    Wütend stieß Francesco einen leisen, aber unmissverständlichen Fluch aus, während er vom Gas ging, um an der Kreuzung durch den dichten Regenvorhang das Straßenschild entziffern zu können.
    Links führte die Straße zum neuen Domizil seiner Cousine und rechter Hand lag das Zuhause seiner süßen kleinen Anna. Ryland. Der Name hatte sich unauslöschlich in seine Erinnerung eingebrannt.
    Fast zwanghaft ließ er seinen letzten Besuch in der Gegend wieder und wieder vor seinem geistigen Auge Revue passieren.
    „Komm einfach her, ich sag meinen Eltern Bescheid und bitte sie, ein Bett für dich zu beziehen. Du bleibst doch über Nacht, oder?“ Sie hatte atemlos geklungen, als er sie von London aus angerufen hatte, um ihr seinen Besuch anzukündigen. „Zu dumm, dass ich heute Abend arbeiten muss, ich komme erst gegen zehn zurück. So ein Jammer!“ Dann hatte sie einen herzzerreißenden Seufzer ausgestoßen, bevor sie fortfuhr: „Aber es geht nicht anders … leider. Oh, Francesco, ich kann es gar nicht erwarten, dich endlich wiederzusehen.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, schaute er sich in seinem mit funkelndem Glas und Chrom ausgestatteten Londoner Büro um und grinste trocken. Für diese Verabredung mit ihr hatte er drei Termine absagen müssen. Aber das wusste sie natürlich nicht. Wie auch? Sie hatte nicht die geringste Ahnung, dass er von seinen Büros in Rom, Brüssel, New York und Sydney aus das weltweite Mastroianni-Imperium leitete, das wie ein gut geöltes Uhrwerk funktionierte.
    Und dann hatte er das Büro verlassen, sich auf den Weg gemacht. Mit einem Heiratsantrag auf der Zunge. Und einem Ring, der selbst einer Königin gut zu Gesicht gestanden hätte, in der Brusttasche seines grauen Maßanzugs. Erst als er schon unterwegs nach Ryland gewesen war, war ihm klar geworden, dass das stundenlange Warten unerträglich sein würde. Andererseits war es eine gute Gelegenheit, ihre Eltern kennenzulernen.
    Als er ankam, wurde er bereits von ihrem Vater erwartet. Ein hochgewachsener,
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