Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02
Autoren: Alte Genossen
Vom Netzwerk:
den Hörer und warf Geld in den Münzschlitz. Esch wählte die Nummer, die ihm Porfireanu gegeben hatte.
    »Ja«, meldete sich eine Stimme mit ausländischem Akzent.
    »Esch hier. Ich hätte gerne…«
    »Einen Moment.« Esch registrierte ein Knacken und hörte kurze Zeit später leise Stimmen.
    »Guten Tag, Herr Esch. Ich wusste, dass Sie sich melden würden. Was haben Sie mir zu sagen?«, fragte Porfireanu.
    »Ich tue, was Sie wollen. Sie bekommen Ihre Unterlagen.«
    »Na bitte. Aber warum hat das so lange gedauert? Wo und wann?«
    »Übermorgen. Im Parkhaus am Löhrhoffcenter in Recklinghausen. Um zwölf. Auf den Frauenparkplätzen, Parkplatz 89.«
    Porfireanu schwieg. Dann fragte er: »Warum erst übermorgen? Warum nicht morgen? Das gefällt mir nicht, gefällt mir überhaupt nicht.«
    Esch sah fragend zu dem Hauptkommissar hinüber. Der hielt seine linke Hand an eine Backe und verzog das Gesicht.
    »Ich habe rasende Zahnschmerzen. Morgen habe ich einen Termin beim Zahnarzt.«
    Brischinsky nickte anerkennend.
    »Na gut. Aber warum ein Parkhaus?«
    »Ich kenne mich da aus. Ich möchte sicher gehen, dass Sie mich nicht behandeln wie Grohlers. Da sind viele Menschen.«
    Porfireanu lachte leise. »Einverstanden, Herr Esch. Haben Sie der Polizei von unserem Anruf erzählt?«
    Der Hauptkommissar nickte.
    »Ja, das habe ich.«
    »Und von den Unterlagen?«, fragte Porfireanu.
     
    Brischinsky schüttelte den Kopf.
    »Die glauben mir ja sowieso nicht. Die habe ich wirklich erst heute gefunden. Die Polizei weiß nichts davon. Das kann sich aber ändern.«
    »Wollen Sie mir drohen, Herr Esch? Lassen Sie das!
    Sicherlich verstehen Sie mich. Wenn Sie auch nur ein Sterbenswort von unserer Verabredung der Polizei erzählen, ist Ihre Freundin tot!«, sagte Porfireanu gleichmütig. »Aber vorher haben wir noch etwas Spaß miteinander, klar?«
    »Klar. Völlig klar.«
    Es knackte. Die Verbindung war unterbrochen.
    »Das haben Sie ausgezeichnet gemacht, Herr Esch.
    Sozusagen professionell«, lobte ihn der Hauptkommissar.
    Sie kehrten in das Büro zurück. Kurz danach erschien Baumann. »Staller kommt gleich, Chef. Der wollte wissen, was du willst. Ich habe ihm gesagt, dass Esch, Entschuldigung, Herr Esch, bei uns ist. Das hat ihn interessiert. Er möchte ihn kennen lernen.«
    »Und Herr Esch Staller«, bemerkte Brischinsky leise.
    Das Telefon schellte. Baumann nahm ab. Er hörte mit einem überraschten Gesichtsausdruck zu, ohne ein Wort zu sagen.
    Dann legte er auf.
    »Chef, Fehlanzeige. Die von D2 haben das Handy mit der Nummer 0172-39080809 ermittelt. Es gehört Rallinski. Nur…
    das Signal, zu dem die Nummer gehört, wird im Moment aus Rumänien gesendet. Aus Konstanza.«
    »In Rumänien?«, fragte Brischinsky verblüfft.
    »Aber ich habe doch eben…« warf Esch ein.
    »Sie haben mir eben zugesagt, fürs Erste die Klappe zu halten, Herr Esch.«
    Esch schwieg beleidigt.
    »Irrtum ausgeschlossen?«
    »Irrtum ausgeschlossen«, bekräftigte Baumann.
     
    »Den Ort kenn ich.«
    »Den kennst du?«
    »Also, nicht richtig. Den Namen Konstanza hat Rallinski erwähnt. Da sind Geschäftspartner der Firma EXIMCO
    ansässig. Komischer Zufall… Wie kommen die Kerle so schnell von Berlin nach Rumänien? Da stimmt doch was nicht.
    Die wollen doch an die Unterlagen ran. So schnell wie möglich. Und das war sicher der Portefineau, Herr Esch?«
    Esch bejahte.
    »Warum dann Rumänien? Die mussten doch damit rechnen, dass die Übergabe schon morgen früh stattfindet…«
    Brischinsky stockte. Dann sagte er zu Baumann: »Heiner, gib mir mal dein Handy.« Als er den verwunderten Blick seines Mitarbeiters sah, meinte er: »Frag nicht, tu es einfach. Danke.
    Und jetzt geh mal nach nebenan und ruf dein Handy an.«
    Baumann, der so aussah, als ob er am Verstand seines Vorgesetzten zweifeln würde, verließ kopfschüttelnd das Büro.
    Brischinsky wartete. Nach wenigen Sekunden klingelte Baumanns Gerät. Brischinsky nahm den Anruf entgegen und sagte: »Jetzt bleib mal dran.« Er legte Baumanns Apparat seitwärts auf den Schreibtisch. Nun nahm er sein Handy und wählte. Sein stationäres Telefon schellte. Er nahm ab und legte sein Handy so vor Baumanns Telefon, dass sich jeweils Mikrophon und Ohrmuschel direkt gegenüberlagen. Dann nahm er den Hörer des Büroapparates. »Baumann, kannst du mich hören? Ja? Ich dich auch. Komm wieder rüber, ist alles klar.«
    Baumann stürmte ins Büro. »Also, Herr Hauptkommissar, bist du jetzt völlig…«
    Sein Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher