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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02
Autoren: Alte Genossen
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    Jan Zweyer
    Alte Genossen
    Kriminalroman
    grafit
     

    © 1999 by GRAFIT Verlag GmbH
    Chemnitzer Str. 31, D-44139 Dortmund
    Internet: http://www.grafit.de
    E- Mail: [email protected]
    Alle Rechte vorbehalten.
    Umschlagzeichnung: Peter Bucker
    Druck und Bindearbeiten: Fuldaer Verlagsanstalt ISBN 3-89425-221-9
     

    Endlich eine lukrative Tour für Taxifahrer Rainer Esch. Der Kunde will zum Hauptbahnhof. Die letzte Fahrt von Jürgen Grohlers, denn kurz nachdem er den Wagen verlassen hat, wird er erschossen. Und Esch sieht sich fortan
    Bedrohungen ausgesetzt. Warum? Rainer ermittelt in eigener Sache und stößt auf dubiose
    Geldgeschäfte…
     
    1
    Rainer Esch wartete in seinem Benz am Taxistand gegenüber dem Hauptbahnhof in Recklinghausen schon seit über dreißig Minuten auf zahlende Kundschaft. Es war sehr heiß an diesem Augustnachmittag. Die Luft stand flimmernd über dem Asphalt und die Innentemperatur seines Wagens näherte sich trotz offener Türen und Fenster Saunawerten. Etwas Fahrtwind könnte die gewünschte Abkühlung bringen. Leider waren Kunden bis jetzt Mangelware. Das Geschäft lief nicht besonders gut in der Haupturlaubszeit.
    Esch tröstete sich mit dem Gedanken, dass auch sein Urlaub, auf der Insel Mykonos, unmittelbar bevorstand. Melancholisch überlegte er, dass dies seit fünf Jahren der erste Urlaub war, den er ohne seine Freundin Stefanie Westhoff verbringen würde. Seine Beziehung zu Stefanie war seit einiger Zeit merklich abgekühlt, was nicht zuletzt daran lag, dass er seine Neigung zur Rechthaberei und für gemütliche Kneipen nur schwer unterdrücken konnte. Stefanie hatte es kategorisch abgelehnt, mit ihm zu verreisen. Das wiederum hatte ihn veranlasst, das Ibiza der Ägäis als Ferienziel zu wählen. Wenn er schon alleine in den Urlaub fahren musste, dann wollte er wenigstens dorthin, wo der Bär los war. Und auf Mykonos war der Bär los. Behaupteten zumindest seine frisch gekauften Reiseführer.
    Esch zündete die nächste Reval an und beruhigte sich mit dem festen Versprechen, demnächst mit dem Rauchen aufzuhören. Das intelligente Bonmot fiel ihm ein: Mit dem Rauchen aufzuhören ist ganz einfach, das habe ich schon hundertmal geschafft.
     
    Das Taxi vor ihm in der Reihe setzte sich in Bewegung.
    Rainer startete ebenfalls den Motor und ließ seinen Wagen einige Meter nach vorne rollen. Jetzt war er der Erste in der Reihe der wartenden Droschken. Plötzlich plärrte das Funkgerät los.
    »Zentrale Krawiecke an Krawiecke vier, bitte kommen.«
    Esch erkannte die Stimme Renates, die in der Zentrale des Taxiunternehmens den Funkkontakt zu den einzelnen Fahrzeugen hielt. Renate, deren Nachnamen er trotz jahrelanger Dienste im Interesse der Taxiinnung nicht kannte, war eine etwas pummelige Brünette, die ihm schon häufiger die eine oder andere lukrative Fahrt zur geschanzt hatte. Auch ihr sonstiges Verhalten ließ bei ihm keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie mehr als nur ein Auge auf ihn geworfen hatte. Esch tat nichts, um sie in ihrem Anliegen zu bestärken, machte aber auch andererseits keine Anstalten, ihre Avancen unmissverständlich zurückzuweisen. So blieb ihr Verhältnis, sofern man dieses überhaupt so nennen konnte, in einem seltsamen Schwebezustand, der Esch öfter außergewöhnliche Einnahmen sicherte.
    »Hier Krawiecke vier, ich höre.«
    »Hallo Rainer, wie geht’s?«, erkundigte sich Renate.
    »Warm.«
    Sie lachte. »Glaub ich dir gern. Dann lass dir mal etwas Wind um die Nase wehen. Auf dem Parkplatz auf der A 43 in Richtung Münster vor der Abfahrt Marl-Sinsen steht einer. Der braucht deine Dienste.«
    »Auf dem Parkplatz?« Esch staunte. »Wie kommt der denn da ohne Auto hin?«
    »Hin ist er schon mit dem Wagen gekommen. Nur nicht mehr auf die Autobahn zurück. Seine Karre ist im Eimer und er hat’s eilig. Hat uns über Handy benachrichtigt. Weiß der Teufel, wie der an unsere Nummer gekommen ist. Also setz dich in Bewegung und fahr hin. Ende Zentrale.«
    »Also gut. Ich sammle ihn ein. Ende und aus.«
    Esch steuerte sein Taxi über die Halterner Straße in nördlicher Richtung auf den Autobahnzubringer, der ihn am Kreuz Recklinghausen-Nord auf die A 43 brachte. Nach fünfminütiger Fahrt auf der Bahn bog er auf den Parkplatz ab.
    Dort stand ein einsamer dunkelblauer BMW, neben dem ein Mann in einem grauen Anzug wartete.
    Esch hielt an und stieg aus. »Tag. Haben Sie ein Taxi bestellt?«
    »So ist es. Einen Moment. Ich hole nur noch meine
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