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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02
Autoren: Alte Genossen
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Funktioniert.«
    »Und was siehst du jetzt?«
    »Da steht Konten.«
    »Sonst nichts? Ist ja eigenartig«, wunderte sich sein Freund.
    »Doch. Dann kommt ein Punkt und dann xls.«
    »Warum sagst du das nicht gleich?«
    »Wusste ich’s denn? Also, was soll das?«
    »Das ist vermutlich eine Excel-Datei. Du musst das Programm laden und dann die Datei öffnen.«
     
    »Excel kenne ich. Habe ich drauf.«
    »Ja, hast du. Ich hab’s dir ja selbst auf deine alte Möhre, die du Computer nennst, aufgespielt. Also lade Excel.«
    »Erst Windows, stimmt’s?«
    »Stimmt, du Genie.«
    Kaya hörte das Klappern der Computertastatur.
    Dann sagte Rainer: »Was ist das denn?« Und: »Scheiße.
    Cengiz, bist du da?«
    »Wo soll ich denn sonst sein? Was ist los?«
    »Hier ist eine Meldung am Bildschirm. Da steht, dass das Programm die Datei konten.xls ohne Eingabe eines Passwortes nicht öffnen kann.«
    »Da hast du wirklich ein Problem. Dafür fehlen dir die Programme. Und selbst wenn du sie hättest«, meinte Kaya,
    »könntest du nicht damit umgehen. Schmeiß die Diskette weg und geh was trinken.«
    »Cengiz, könntest du vielleicht…?«
    »Ich? Nee, Rainer, das geht wirklich zu weit. Ich wollte gerade ein Bad nehmen und mir dann den Spielfilm im Fernsehen angucken.«
    »Cengiz, bitte. Es geht auch um Stefanie.«
    »Wieso? Was hat denn Stefanie damit zu tun?«
    »Die Kerle erpressen mich, Cengiz. Wenn ich ihnen die Diskette nicht gebe, wollen sie Stefanie was antun.«
    »Rainer, du hast doch wohl Stefanie da nicht mit reingezogen? Wenn du das gemacht hast, schwör ich dir Blutrache, wie das unter meinen Vorfahren noch üblich war, da kannst du dich drauf verlassen.«
    »Ich hab keine Ahnung, wie die auf sie gekommen sind. Aber ich muss wissen, was auf der Diskette ist. Dann gehe ich sofort zu den Bullen, bitte, glaub mir.«
    »Gut. Dann setz dich in deine Karre und komm. Aber sofort.«
     
    »Danke. Nur«, Esch zögerte, »Cengiz, mein Wagen steht etwas weiter entfernt.«
    »Na und?«
    »Na ja, das dauert ein bisschen, bis ich bei dir sein kann.
    Wenn du mich jedoch abholen würdest…«
    Das monotone Tuten des Telefons zeigte ihm, dass sein Freund aufgelegt hatte.
    »Setz dich irgendwohin und halt die Klappe.«
    Cengiz Kaya nahm Rainer Esch die Diskette aus der Hand und setzte sich vor seinen Computer. Esch blätterte derweil in der neuesten Ausgabe des Spiegel.
    »Cengiz, warum funktionierte das eigentlich bei meinem Computer…«
    »Schnauze.« Kaya sah konzentriert auf seinen Computerbildschirm.
    Nach zehn Minuten hörte Esch, wie der Drucker seine Arbeit aufnahm.
    »Hier, das ist das erste Blatt von ›Konten.xls‹.« Cengiz reichte ein bedrucktes DIN-A4-Blatt.
    Esch las:
    Züricher Vereinsbank
    122 334 776
    3.000.987,86 DM Liebknecht
    Bankhaus Gürtli, Bern
    988.455.113
    25.899.686,10 DM Kapital
    Bankhaus Gürtli, Bern
    988.466.387
    12.450.444,65 DM Rote Armee
    Freie Bank, Zürich
    433.911.009
     
    9.955.005,99 DM Wladimir
    »Mann. Das sind ja fünfzig Millionen. Ich werd verrückt.
    Was soll denn das realsozialistische Vokabular hinter den Beträgen?«, wunderte sich Rainer.
    »Ich vermute, das sind Nummernkonten. Und bei den Namen handelt es sich wohl um Passwörter. Nur mit denen kommst du an die Konten ran«, antwortete Kaya. »Da könnte man schwach werden. Stell dir vor, fünfzig Millionen!«
    »Und neben den Bullen die ganze Mafia am Hals. Vier Wochen, dann bist du entweder tot oder im Knast. Nee, danke.
    Ich geh zu den Bullen mit dem Kram. Das wird mir zu heiß. Ist es eigentlich jetzt schon. Darf ich mal dein Telefon…?«
    »Du wohnst doch ohnehin schon fast hier. Nur zu.«
    Esch fingerte eine Visitenkarte aus seiner Geldbörse und wählte.
    »Esch hier. Tag, Herr Baumann. Ist Hauptkommissar Brischinsky noch in Berlin? Schon wieder zurück? Könnte ich ihn bitte… Hallo, Herr Brischinsky. Ich glaube, ich habe die Unterlagen, die die Kerle von mir haben wollen. Ja, seit heute Nachmittag. Das erzähle ich Ihnen alles am besten persönlich.
    Heute noch? Gut, wenn Sie meinen. Ja, ich komme sofort. Bis gleich.«
    Rainer sah Cengiz ernst an. »Jetzt kommt das alles wieder in Ordnung, hoffe ich.«
    »Ich auch. In erster Linie für Stefanie.«
     
    40
    Fünfundvierzig Minuten später saß Rainer Esch Hauptkommissar Brischinsky und Kommissar Baumann gegenüber und beobachtete schmunzelnd, wie sich Baumann bemühte, einen Kassettenrekorder dazu zu bringen, die Kassette aus Eschs Anrufbeantworter abzuspielen.
    Schließlich
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