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What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

Titel: What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)
Autoren: Claudia Hunt
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Samuel Smith’s, then. Would you like a pint – einen guten halben Liter – or half a pint? You’re not sure? Well, I think we should go for a pint each.
    Dieses Pub ist übrigens nach Viktorias vierter Tochter benannt. Louise war eine der wenigen Kinder Viktorias, die nicht in eine europäische Königsfamilie eingeheiratet hatten. Sie bekam nur irgend so einen französischen Marquis ab, mit dem Sie angeblich furchtbar unglücklich und kinderlos verheiratet war. Aber immerhin ist dieses Pub mit ihrem Namen der Nachwelt erhalten geblieben. Es ist ein richtiges viktorianisches Prachtstück – a real Victorian gem! Ich bin froh, dass ich Sie hierhergebracht habe. Außerdem sind Pubs Orte, an denen Jung und Alt zusammenkommen, um sich über Gott und die Welt zu unterhalten. Ein perfekter Platz also, um mit seinem Wissen zu prahlen. Ideal für das, was ich gerade vorhabe.
    Schauen Sie mal, da ist ja noch ein freier Tisch drüben in der Ecke – over there, in the corner, a nice, quiet place. Genau das, was wir brauchen. Just what we need. Oder noch netter ausgedrückt: Just what the doctor ordered.
    Worüber ich mit Ihnen reden möchte? Es ist Ihnen ja sicherlich schon aufgefallen, dass mir das Thema Tee sehr am Herzen liegt. Und deshalb möchte ich Ihnen unbedingt von einem der wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte erzählen, bei denen Tee eine entscheidende Rolle gespielt hat, und zwar von der Boston Tee Party. Let’s sit down.
    Erinnern Sie sich? Do you remember? Irgendwann hat ja ein jeder von uns die Boston Tea Party in der Schule durchgenommen. Aber um was ging es da noch mal? What was it about? Und wann hat sie überhaupt stattgefunden? When did it occur? Well – nun, es war einmal ein König – once upon a time there was a king. A British king called George III. By the way, he was Princess Louise’s greatgrandfather. (»By the way« unbedingt merken! Sie haben es sicherlich schon erraten, es heißt »übrigens«. Wissen Sie schon? Na, dann muss ich wohl noch mit einer Alternative herausrücken, um Sie zufriedenzustellen. Wie wär’s mit »by the by«?)
    Also, König George III. hatte ein Problem, und zwar drüben, in dieser neuen Kolonie namens Amerika. Dort hatte man zuerst jahrelang Krieg mit den Franzosen geführt und musste dann auch noch einen Aufstand der Ottawa-Indianer bekämpfen. All diese kriegerischen Maßnahmen hatten zu einer Staatsverschuldung von satten 140 Millionen Pfund geführt. Um weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Siedlern einen Riegel vorzuschieben, beschloss George III. die sogenannte Proklamationslinie entlang der Appalachen. Die sollte das Gebiet der Siedler strikt von dem der Indianer trennen. Aber die Aufrechterhaltung dieser Linie gegen den Willen vieler Siedler, die sich bereits auf der »falschen« Seite niedergelassen hatten, erforderte auch wieder Militäreinsatz und viel, viel Geld. Wie konnte man aber die leere Schatzkammer wieder auffüllen? Natürlich, eine neue Steuer musste her! Auf Englisch »tax« oder »duty«. Das englische Parlament beschloss also, auf dem neuen Kontinent die sogenannte Stamp Duty einzuführen, eine nur geringfügige Steuer auf Dokumente. Ein großer Fehler. A big mistake. Die Kolonisten waren empört. They were outraged. Sie sahen es nicht als das Recht Englands an, ihnen überhaupt irgendwelche Steuern abzuverlangen, wie niedrig sie auch immer sein mochten. Das Schicksal nahm seinen Lauf. In Boston scharte der reiche Jüngling Samuel Adams eine Menge Hafenarbeiter um sich und gründete die »Sons of Freedom«, die von nun an allen Vertretern der britischen Krone, vor allem aber den Steuereintreibern, das Leben zur Hölle machten. Es wurde eingebrochen, gestohlen, Feuer gelegt, geteert und gefedert. Ein Steuerbeamter nach dem anderen schloss sein Büro und die »Stamp Duty« wurde schließlich abgeschafft. Das Problem der Staatsverschuldung war aber nicht gelöst und deshalb unternahm das englische Parlament zwei Jahre später einen erneuten Anlauf. Diesmal dachte man sich eine Importsteuer aus – an import tax on tea, paper, glass and paints. A grave mistake. Es bildeten sich nun weitere »Sons of Freedom«-Gruppen in anderen Städten Amerikas und natürlich langte man wieder in gewohnter Weise zu. Außerdem wurde zur Nichtzahlung der Steuern und zum Boykott englischer Importware aufgerufen. Sogar der Handel mit Sklaven kam dadurch ins Stocken. Dabei waren die von der neuen Steuer gar nicht betroffen! Was
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