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What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

Titel: What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)
Autoren: Claudia Hunt
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Zubettgehen so nennen. Das sind in der Regel diejenigen, die zum früheren Abendessen Tea sagen. Allerdings auch nur, wenn es sich um eine kleine Mahlzeit handelt.
    Wie nennt man dann aber ein richtiges, warm gekochtes Abendessen? Das ist nun unser Dinner. Denn dabei handelt es sich immer um die Hauptmahlzeit des Tages. Die kann am Abend stattfinden, aber natürlich auch am Mittag. In diesem Fall wird dann eben das Mittagessen zu einem Dinner. Wenn das Mittagessen aber klein ausfällt, nennt man es Lunch.
    Puh, das war’s.
    Was, Sie glauben mir immer noch nicht so recht, dass Tea tatsächlich Abendessen heißt? Sie denken, ich erlaube mir einen Scherz? You think I’m pulling your leg?
    Überzeugen Sie sich doch einfach bei Ihrem nächsten Englandurlaub. Ach so, Sie möchten sofort Beweise haben?
    Hmm, vielleicht erinnern Sie sich ja an die wunderbare Platte der Rockband The Who von 1967, »The Who Sell Out«, und die Ausrufe: »What’s for tea, Mum?«, »What’s for tea, darling?«, »Darling, I said, what’s for tea?« und »What’s for tea, daughter?«.
    Auf gut deutsch: »Was gibt’s denn zum Abendessen?« Die Antwort: »Heinz Baked Beans!«
     
     
    Nach dieser Anstrengung sollten wir uns nun bei einer Tasse Tee erholen. Let’s have a cup of tea! Lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich, ich mache uns jetzt eine richtig gute, englische Tasse Tee.
    Dazu nehme ich eine Teekanne – a tea pot – und zwar aus Porzellan – china – oder aus rostfreiem Stahl – stainless steel . Man schüttet zur Erwärmung der Kanne etwas kochendes Wasser hinein, schwenkt es ein wenig hin und her und gießt das Wasser dann gleich wieder aus. So, jetzt kommen die losen Teeblätter. Bei zwei Tassen Tee brauchen wir insgesamt drei Teelöffel voll, und zwar einen für Sie, einen für mich und – ganz wichtig – auch einen »für die Kanne«. Die gewünschte Menge kochendes Wasser (in unserem Fall zwei Tassen) darübergießen, Deckel zu und je nach Geschmack bis zu zehn Minuten ziehen lassen. Also, ich persönlich lasse ihn gerne fünf Minuten ziehen. Einverstanden? Jetzt fehlt bloß noch mein »tea cosy«. Wo ist er nur? Können Sie mir helfen? Ach so, Sie wissen nicht, was das ist? Ein »tea cosy« ist ein meist gehäkelter Überzug, den man über die Kanne streift, um den Tee warm zu halten, während er zieht. Ach, da ist er ja!
    Leider muss ich an dieser Stelle zugeben, dass viele Engländer schon lange nicht mehr ihren Tee auf diese Art zubereiten. Sogar auf der Insel hat sich nämlich inzwischen mehr oder weniger der Teebeutel durchgesetzt. Ist ja auch praktisch: Kochendes Wasser in die Tasse gießen, Teebeutel rein, ein bis zwei Minuten ziehen lassen, Teebeutel ausdrücken, rausziehen, fertig. Eigentlich schade. A shame, really.
    Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, Sie sollten sich auf alle Fälle merken, dass Tee in England nicht mit Zitrone, sondern mit Milch getrunken wird. For God’s sake – um Gottes willen -, jetzt bitte bloß keine deutsche Kaffeesahne! Die hat im Tee nichts zu suchen, schmeckt ja auch wirklich widerlich.
    Benutzen Sie bitte nur echte, frische Milch, egal, ob Vollmilch – full fat milk -, fettarme Milch – semi-skimmed milk – oder, wenn es unbedingt sein muss, Magermilch – skimmed milk. Die Milchmenge ist dabei reine Geschmacksache – a matter of taste.
    So, unser Tee ist inzwischen fertig. Und während Sie ihn genießen, erzähle ich Ihnen eine kleine Teegeschichte.
    Eines Tages stand ich an einer Imbissbude im Londoner Clissold Park Schlange, I was standing in a queue. Als der Mann vor mir eine Tasse Tee bestellte, fragte ihn die Frau des Imbisswagens routiniert: »Do you want your tea strong?« Der Mann erwiderte: »Yes, strong and with a lot of milk.« Damit hatte er die Frau sichtlich verwirrt. »I see, you DON’T want your tea strong!?« »Yes, I DO. (Achtung, hier bedeutet yes nicht ja , sondern doch !), I just like it with a lot of milk.« »Well, that’s not what I call a strong cup of tea.«
    Während die Schlange hinter uns immer länger wurde, versuchte der Mann vor mir geduldig zu erklären, dass die Stärke des Tees seiner Meinung nach nichts mit der Menge der Milch zu tun hätte, sondern davon abhängig wäre, wie lange der Tee ziehen und wie stark man den Teebeutel ausdrücken würde. Die Frau erwiderte irritiert: »Well, once you’ve added a lot of milk, it’s not strong ANY MORE!« Das war offensichtlich ihr letztes Wort zu der Angelegenheit. Der
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