Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

Titel: What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)
Autoren: Claudia Hunt
Vom Netzwerk:
business – einen Klempnerbetrieb – in London im 19. Jahrhundert. Außerdem besaß er ein Patent, a patent on the »Silent Valveless Water Waste Preventer«, eine tolle neue Toilettenspülung, ganz ohne Ventile. Aus diesem Grund stand auf den Klospülungen »T. Crapper – Chelsea«. Als dann im Ersten Weltkrieg die amerikanischen Soldaten auf ihrem Streifzug durch England auf allen Toiletten diese Inschrift sahen, erfanden Sie den Slang »Crapper« für Toilette. Und irgendwann wurde das, was da in der Toilette landete und ventilfrei hinuntergespült wurde, »crap« genannt.
    Sie sehen also, ich muss nicht immer nur über das eine Thema reden.
    Wie gefällt Ihnen übrigens diese Aussicht über London – this view across London? Breathtaking, isn’t it? Yes, this is a gem of a park. Gleich nebenan ist übrigens ein großer Friedhof, der Highgate Cemetary (ausgesprochen s e mitri ), auf dem viele Berühmtheiten, wie beispielsweise Karl Marx, begraben sind. Aber da gehen wir jetzt nicht hin. Wir haben es uns ja gerade erst auf dieser Parkbank gemütlich gemacht. Have you seen the name plate on it – das Namensschild? Wie auch in vielen deutschen Parks tragen sie die Namen der jeweiligen Stifter. Wie viel so eine Parkbank in London kostet? – No idea. Keine Ahnung.
    Aber wie auch immer, anyway, do you have any idea what you would like us to talk about? Okay, Sie würden gerne wissen, warum es falsch ist, »Coffee to go« zu sagen? Nun – well, it isn’t wrong. You could say it and everybody would understand you. Man sagt es hier nur einfach nicht. »Coffee – or whatever else – to go« ist nämlich einer der vielen Ausdrücke, die wir Deutschen aus dem Amerikanischen in unsere Sprache übernommen haben. Noch so ein Amerikanismus ist beispielsweise unsere Bezeichnung für »Chips«, die in England unweigerlich zu Missverständnissen führt. Denn die deutsch-amerikanischen »chips« heißen, wie sie ja bereits aus dem 3. Kapitel wissen, in England »crisps«. Wie gesagt, sind »chips« dagegen die dicke, fetttriefende englische Antwort auf unsere dürren Pommes Frites, die es hier übrigens auch gibt. Allerdings nur, soviel ich weiß, in den üblichen internationalen Fastfood-Ketten unter der Bezeichnung »French Fries«.
    Ein Ausdruck, der ebenfalls aus Amerika kommt, ist »Wellness«. Die Wohlfühlwelle erreichte England schon Jahre vor Deutschland, der amerikanische Name hat sich aber bis heute auf der Insel nicht so recht durchsetzen können. Man spricht hier lieber von »pampering« (to pamper: verwöhnen, verhätscheln). Da gibt es »pampering massages«, »pampering baths« und »pampering treatments«. Aahh, I’d fancy a pampering massage right now – ich könnte mir so was jetzt richtig gut vorstellen …
    Wie steht’s? Möchten Sie noch etwas sitzen bleiben, oder würden Sie jetzt gerne ein bisschen spazieren gehen? Do you feel like a little stroll through the park? Wir können uns ja nebenbei über noch mehr Verwechslungswörter unterhalten. Die gibt es nämlich zuhauf, auch ohne die Einmischung der Amerikaner.
    Lassen Sie mich überlegen, welche Beispiele Ihnen imponieren könnten … oh, da haben wir ja bereits eines: imponieren. Das wird von uns Deutschen gerne als »impose« übersetzt, ist aber leider falsch. »To impose« heißt etwas ganz anderes, und zwar »aufdrängen«, »auferlegen« oder »aufbürden«, was also beispielsweise das englische Parliament mit seiner neuen Importsteuer für die Amerikaner machte: It imposed a new import tax on the Americans. Nein, »imponieren« heißt »to impress«. I don’t want to impose myself on you, I just want to impress you a little bit!
    Schauen Sie mal, da drüben sind die Vogelkäfige …
    Ach, Sie mögen es nicht, wenn Tiere eingesperrt werden? Prinzipiell nicht? Dann sagen Sie mir das jetzt bitte auf Englisch. Vorsicht vor Verwechslungen! »Principally«? Gut gedacht, aber leider falsch. I’m afraid you’re wrong. Die richtige Antwort lautet: » on principle«. You don’t like animals being encaged on principle. »Principally« bedeutet dagegen wieder etwas ganz anderes, und zwar »hauptsächlich«.
    Übrigens, was die Vögel betrifft, so sind das ausschließlich kranke Vögel aus dem Park, die hier behandelt und dann wieder gesund in die Freiheit entlassen werden.
    Für weitere Verwirrung sorgt auch die Erfindung »englischer« Produktnamen für den deutschsprachigen Markt. Da haben wir beispielsweise das pseudo-englische Wort »Handy«.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher