Vorwort
Liebe Leser!
Manchmal entsteht aus der Not eine Tugend, diese wiederum soll diesmal aus der Not helfen.
Während die Märkte mit „heterosexuellem Liebesschund“ seit Jahrzehnten überschwemmt werden, findet der „homoerotische Liebesschund“ gerade mit wackeligen Beinen ersten Halt. Aber die Lawine rollt, da ist nichts mehr aufzuhalten – zu viele hochmotivierte Autoren lassen sich nicht mehr davon abbringen „so etwas“ zu schreiben. Dass in ihren Geschichten zwei (oder mehr) Männer miteinander ins Bett oder sonst wohin hüpfen, um miteinander Spaß zu haben, ist oft immer noch ein Punkt, der besonders reaktionären Lesern den Angstschweiß auf die Stirn und damit zu rüden Angriffen treibt, obwohl sie heterosexuellen Sexszenen desselben Niveaus sehr viel abgewinnen können. Womit wir beim nächsten Thema wären:
Immer wieder dem Vorwurf „das ist Schmuddel“ ausgesetzt, ist ein neuer Stolz entstanden. Menschen lieben das Triviale. Bester Beweis: Es gibt Fernseher. Noch besserer Beweis: das Internet. Jede Menge Menschen lieben homoerotische Geschichten, die im entscheidenden Moment nicht einfach ausblenden. Mit diesem Buch haben wir dem entscheidenden Moment jetzt auch noch eine eigene Bühne gebaut.
Anfang 2013 formierten sich ein paar Autoren homoerotischer Geschichten und gründeten die „Homo Schmuddel Nudeln“ – einen kreativen Haufen, der sich gegenseitig inspiriert und der das Genre der Gay-Romance liebt und bedient. An einem der heißesten Tage des Jahres wurde die Idee geboren, für jede Nacht eine homoerotische, geile „Gute Nacht Geschichte“ zu verfassen. Zunächst nur ein aberwitziges Gedankenspiel, übernahm die Idee schnell das Ruder über die Homo Schmuddel Nudeln und noch am selben Tag begann die Umsetzung. (Lange wird bei uns definitiv nicht gefackelt.)
So wurden die „365 Geile Nacht Geschichten“ in Angriff genommen.
Jeden Tag geht die homoerotische Kurzgeschichte eines anderen Autors online – bis ein ganzes Jahr um ist. Ein riesiges Projekt, dessen Karma auch bald gefunden wurde: Das Buch soll verkauft werden und der Erlös geht an Einrichtungen homophiler Organisationen, wie zum Beispiel an Vereine, die sich um männliche Prostituierte und Straßenkinder kümmern.
Sehr schnell wurde klar, dass ein Buch mit 365 Geschichten viel zu umfangreich wäre – also haben wir uns dazu entschieden, das Jahr in zwölf Einheiten à 30 Nächten zu portionieren und diesen Parts so klingende Namen zu geben wie: Juni, oder Juli, August und September …
Der vorliegende Band 1. Juni ist der erste, der in den Verkauf geht.
Nach wie vor sammeln wir für dieses Projekt Kurzgeschichten von Autoren homoerotischer Texte – jeder „Schmuddelschreiber“ darf mehrere Storys beisteuern. Solltest du ein solcher Autor sein, oder einen kennen, der mitmachen möchte, dann schreib uns an
[email protected] oder werde Freund auf unserer Seite auf BookRix ( http://www.bookrix.de/-wd862db0b3c8b15 ). Es lebe die Vielfalt.
Allen Lesern wünschen wir, dass sie beim Schmökern in den vielen verschiedenen interessanten, kitschigen, erotischen, lustigen, frechen, romantischen, emotionalen und geilen Geschichten ebenso viel Spaß haben, wie wir beim Schreiben derselben.
Allen Autoren, die sich an diesem Projekt beteiligen: Ihr seid Klasse. Wir wünschen euch (und nicht so uneigennützig auch uns selbst) noch viel Inspiration, einen Haufen Ideen, jede Menge kreative Stunden, viel Erfolg und vor allem: Enormen Spaß beim Schreiben.
Eure Homo Schmuddel Nudeln
Kooky Rooster und Sissi Kaipurgay
1. Migräne – von Sissi Kaipurgay
Seit fast zwei Wochen hält sich Yannic von mir fern. Er redet kaum, hat nachts Kopfweh und ist im Ganzen total merkwürdig. Ich halte das nicht länger aus …
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„Ist es wieder so schlimm?“, frage ich mitfühlend, obgleich ich eher Ärger spüre.
„Ja-ha“, murmelt Yannic, mein Lebensgefährte, und dreht mir den Rücken zu.
Es ist gerade erst zehn Uhr abends und ich noch hellwach und vor allem sehr scharf. Dass ich nun schon die zweite Woche nicht ran darf, macht die Lage noch schlimmer: akuter Samenstau! Eine Woche wäre noch harmlos, aber nun bin ich von den Haarwurzeln bis zu den Zehen erigiert. Yannics Duft turnt mich an, seine Nähe noch mehr. Ich will mit ihm Liebe machen bis er schreit – und ich auch, natürlich.
Vielleicht entfache ich seine Libido, wenn ich ihn ein wenig streichle. Vorsichtig fahre ich mit den Fingerspitzen
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