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War ich gut Schatz

Titel: War ich gut Schatz
Autoren: Russo Andrea
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Überfluss auch noch dafür gesorgt, dass er morgen nicht an der Prüfung teilnehmen kann. Warum musste Sam mir auch mein Handy abnehmen? Und warum kommt sie nicht mal zwischendurch vorbei, um nach mir zu sehen? Jetzt muss ich warten bis morgen früh. Wie soll ich das nur überstehen? Ob ich doch noch mal einen Versuch wage? Dafür müsste ich wohl meine Identität preisgeben.
    Â»Huhu, Konrad, hörst du mich? Peter, bist du da?«, rufe ich halblaut nach draußen. »Mein Name ist Anna, Anna Blum. Ich bin einunddreißig Jahre alt und wohne in der Erikastraße. Ihr könnt auch meine Mutter anrufen. Die kann das bestätigen. Konrad? Konraaaad?«
    Nichts, keine Reaktion! Mir bleibt nichts anderes übrig, als weiter auf meinem unbequemen Lager zu liegen, mit verdrehtem Kopf in den Himmel zu starren und darauf zu warten, dass es endlich hell wird.
    Â 
    Rumms! Das war eine Zellentür, ganz eindeutig. Und draußen dämmert es bereits. Bitte, bitte, lass jetzt sofort meine Tür aufgehen, lass es nicht zu spät sein, ich mach
alles wieder gut, versprochen. Aber meine Tür geht nicht auf. Verzweifelt harre ich auf meiner Pritsche aus und warte. Draußen wird es immer heller. Wir haben bestimmt schon nach neun Uhr, die Prüfer warten sicher schon auf Daniel, der aber nicht erscheinen wird.
    Als ich endlich Schritte draußen auf dem Gang vernehme, die sich meiner Zelle zu nähern scheinen, bin ich völlig am Boden zerstört. Die Sonne scheint, es ist eindeutig zu spät.
    Â»Du bist mir vielleicht’ne Flöte!«, begrüßt mich Sam grinsend.
    Â»Wie spät ist es?«, frage ich sie zerknirscht.
    Â»Halb elf durch.«
    Â»Scheiße!«
    Â»Meinst du? Vielleicht solltest du mit solchen Äußerungen warten, bis du erfährst, ob Daniel bestanden hat.«
    Â»Heißt das, er …«
    Ich liebe meine Freundin! Sie ist die allerbeste Freundin, die man sich vorstellen kann. Ich bin mir allerdings nicht wirklich sicher, ob ich das eben richtig verstanden und nur entsprechend gedeutet habe, also hake ich vorsichtshalber nach:
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Ich war vorhin schon mal da, um nach dir zu sehen. Leider konnte ich nicht früher, heute war echt der Teufel los draußen. Auf jeden Fall habe ich mitbekommen, dass Daniel auch hier ist. Er hat dich also nicht befreit, sondern sich direkt mit einbuchten lassen, der Trottel.«
    Â»Daniel ist kein Trottel. Er hat nur meinen Ausweis
nicht gefunden. Deswegen hat er meine Geburtsurkunde mitgebracht. Aber die hat den beiden Wichtigtuern da draußen nicht gereicht.«
    Â»He, die sind echt in Ordnung, die haben nur ihre Pflicht getan. Auf der Geburtsurkunde ist nun mal kein Foto. Und außerdem hätte er sich ja nicht gleich so aufregen müssen. Peter ist wirklich schwer aus der Ruhe zu bringen, aber dein Schatz scheint ganz schön randaliert zu haben!«
    Â»Er liebt mich eben!«
    Â»Ja, sieht ganz danach aus. Auf jeden Fall habe ich ihn gleich nach Essen zum Prüfungsamt gefahren. Es musste alles so schnell gehen, da hatte ich leider keine Zeit mehr, dir Bescheid zu sagen.«
    Pah! Das stimmt nie im Leben. Auf die eine Minute wäre es auch nicht mehr angekommen. Zweifelnd schaue ich meine Freundin an, die nun bis über beide Ohren zu grinsen anfängt. So ein Luder! Na ja, geschieht mir wohl ganz recht.
    Â»Und außerdem mussten wir schnell noch vorher bei euch vorbei. Daniel brauchte seine Prüfungsunterlagen.«
    Â»Dann steckt er wahrscheinlich gerade mitten im Examen«, denke ich laut. »Hoffentlich besteht er. Er ist bestimmt genauso müde wie ich.«
    Â»Ach, der macht das schon. Dem ging es vorhin ganz gut. Außerdem hat er sich von zu Hause irgendwas von diesem Mineralzeugs in Flaschen mitgenommen, damit er fit bleibt.«
    Mineralzeugs ? Ach, du Scheiße! Die Donnertropfen! Die
Wirkung soll nach etwa zwei Stunden einsetzen. Wenn Daniel das Zeug gleich getrunken hat, dann sitzt er jetzt auf dem Klo. Und ich bin schon wieder schuld, wenn er die Prüfung nicht besteht …
    Automatisch fängt auch mein Magen an zu grummeln.
    Â»Was ist?«, will Sam wissen.
    Â»Ach, nichts«, sage ich und behalte das lieber für mich. »Ich bin einfach nur total groggy. Können wir jetzt gehen?«
    Â»Klar! Ich habe deine Identität bestätigt. Konrad und Peter sind nicht mehr da. Heute Morgen hat Uwe Dienst. Der hat deine Papiere
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