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Waffenschmuggel

Waffenschmuggel

Titel: Waffenschmuggel
Autoren: Ambler
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bin, von meinem Interesse an diesen Dingen weiß. Er weiß auch von meiner Hochachtung für Sie. Er würde es nicht abwegig finden, wenn eine neue Autobus-Gesellschaft, deren Inhaber Sie wären, mich als Manager einstellte. Drittens, weil, wenn eine neue Gesellschaft, Kuala Pangkalan Transport Ltd. genannt, mit einem Anfangskapital von fünfzigtausend Dollar gegründet werden würde und man mir, in Anbetracht dessen, daß ich einen Vertrag mit dieser Firma als deren Betriebsdirektor unterschrieben haben würde, fünfzig Prozent der Stammaktien überließe, ich Ihnen den Scheck zurückgeben könnte, ohne ihn präsentiert zu haben. Viertens, weil einer Gesellschaft, hinter der Ihr Ruf steht, die Lizenz zum Betreiben eines Autobusdienstes anstandslos erteilt werden würde. Fünftens, weil ich glaube, daß Sie wissen, daß ich vertrauenswürdig bin und unseren gemeinsamen Interessen gute Dienste leisten würde.«
    Mr. Tan dachte scharf nach. Was der Inder über das Bedürfnis nach einem Busdienst gesagt hatte, war zweifellos zutreffend. In der geschäftlichen Kalkulation schien das Projekt fundiert zu sein. Das Kapital für eine neue Gesellschaft brauchte nicht in voller Höhe eingezahlt zu werden. Mit fünfzehntausend könnte man die beiden modernisierten Autobusse bekommen. Anderseits dürfte, wenn das Projekt sich als Erfolg herausstellte, eine fünfzigprozentige Beteiligung daran auf lange Sicht viel mehr wert sein als fünfundzwanzigtausend Dollar. Er würde sicherlich gut daran tun, die Stammaktien nicht aus der Hand zu geben. Ein Gegenangebot von nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien mochte die Lösung sein. Wenn man es geschickt ausschmückte, dessen war er sich sicher, konnte man ein solches Angebot vorteilhaft erscheinen lassen. Inzwischen würde er sich einer verzögernden Taktik bedienen, den Inder durch Hinhalten langsam zermürben, um dann, wenn nötig, die Bedingungen zu diktieren. Er blätterte flüchtig in den Papieren aus dem Karteikasten herum, als sei ihnen keine sonderliche Bedeutung beizumessen, und schob sie dann zur Seite.
    »Also gut«, sagte er. »Ich werde mir diese Schätzungen und Vorschläge ansehen und eventuell meinerseits weitere Daten sammeln. Später könnten wir möglicherweise erneut zusammentreffen, um die Diskussion fortzusetzen.«
    Girija nickte. »Selbstverständlich, Mr. Tan. Zu den Bedingungen, die ich genannt habe, kann die ganze Angelegenheit jederzeit leicht geregelt werden« – er machte eine Pause und setzte sein strahlendstes Lächeln auf – »bevor Ihr Wechsel in der nächsten Woche fällig wird.«
3
    Einen Tag nachdem Greg und Dorothy wieder in Wilmington eingetroffen waren, nahm die Kuala Pangkalan Transport Ltd. ihr erstes Fahrzeug in Singapur in Empfang.
    W. W. Belden, der Fernost-Vertreter der Herstellerfirma, war zur Stelle, um eine herzliche Atmosphäre des guten Willens zu verbreiten.
    Der Betriebsdirektor des neuen Besitzers, G. Krishnan, war anwesend, um für seine Gesellschaft die nötigen Dokumente zu unterschreiben.
    Ein Zehntonnen-Kran hob den Bus vom Schiffsdeck und setzte ihn auf dem Kai ab.
    Bei sich dachte Mr. Belden, daß das Ding wie ein Viehwagen aussähe, aber da vermutlich die meisten Passagiere Kulis sein würden, spielte es wohl keine Rolle. Viel wichtiger war die Tatsache, daß der Inder zufrieden zu sein schien. Bei so viel deutscher Konkurrenz in der niedrigen Preiskategorie mußte man sich schon Mühe geben. Sobald der zweite modernisierte Bus abgeliefert worden war, wollte er anfangen, das preisgünstige neue Herstellungsprogramm seiner Firma zu propagieren. Aber jetzt war er zum Lunch im Jacht-Club verabredet. Sobald er sich mit Anstand zurückziehen konnte, ging er.
    Die beiden Fahrer, mit denen Girija gekommen war, hatten jahrelang Armeelastwagen gefahren und kannten das Chassis gut. Als alles überprüft, die neue Batterie eingesetzt, das vorläufige Nummernschild befestigt und der Tank gefüllt worden war, wurde der Motor angelassen. Er hatte einen ruhigen, kraftvollen Klang, der sehr zufriedenstellend war.
    Der eine Fahrer kletterte auf den Führersitz, der andere setzte sich hinter ihn auf einen der Fahrgastplätze.
    Der Fahrer am Steuer grinste zu Girija hinunter.
    »Dürfen wir den Tuan in sein Hotel fahren?«
    Girija lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich erwarte Sie in Kuala Pangkalan«, sagte er.
    Er benutzte keine Autobusse, er betrieb sie.
    Aber er stand dort, sah und hörte zu, wie die mächtige Gangschaltung krachte, die
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