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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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durchdringen. Er packte Gus’ Arm. » Komm jetzt«, befahl er und bemerkte, dass Gus stirnrunzelnd auf seine Brust blickte.
    Er blickte an sich herab und sah den kleinen roten Laserpunkt auf seiner Brust.
    Oh verdammt , dachte er, und dann traf ihn die Kugel.

Kapitel 2
    Mab hatte sich von Glenda zum Dream Cream führen und auf einen der pinkfarbenen Barhocker an der Theke setzen lassen. Eigentlich wäre sie am liebsten durch die Tür nach hinten verschwunden, die kleine Treppe hinauf zu Cindys Wohnung und in ihr Bett – Alleinsein und Ruhe –, aber ihr war schwindelig, und ihr Kopf schmerzte, und sie hatte irgendwo gelesen, dass man bei einer Gehirnerschütterung nicht einschlafen sollte. Außerdem musste sie herausfinden, was sie da getroffen hatte. Sollten sich die verdammten Kinder von der nahe gelegenen Schule einen Spaß mit der Statue am Eingangstor erlaubt haben, auf deren Wiederherstellung sie so viel Zeit und Mühe verwendet hatte, dann würden Köpfe rollen.
    Vorsichtig betastete sie ihren Hinterkopf. Es tat weh.
    »Ich bringe Ihnen ein kaltes Tuch«, meinte Glenda. »Sie sehen etwas … elend aus.«
    »Vielen Dank.« Mab ließ ihren Kopf sinken. Die Thekenoberfläche hatte ein Muster mit pinkfarbenen Wirbeln, deswegen wandte sie den Blick ab und versuchte, sich auf die Spiegelwand dahinter zu konzentrieren, auf die Glasregale mit den Eisschalen und Milchshake-Gläsern und auf die schwarze Schiefertafel, auf die Cindy ihre jeweiligen speziellen Eiscreme-Geschmacksrichtungen des Tages schrieb.
    Glenda klappte eine in die Theke integrierte Klappe hoch und ging zur anderen Seite. Sie nahm ein sauberes Handtuch aus der Schublade, hielt es unter fließendes, kaltes Wasser, wrang es aus und ging damit zu Mab zurück.
    »Halten Sie still«, befahl sie und drückte es gegen Mabs Hinterkopf, wo es einen Augenblick lang einen stechenden Schmerz verursachte und dann einfach guttat.
    »Das tut gut«, sagte Mab zu Glenda. Im nächsten Augenblick wurde die Tür geöffnet, und sie hörte die Stimme ihres Onkels Ray: »Was, zum Teufel, ist denn hier passiert?«
    »Sie hat sich den Kopf angeschlagen«, antwortete Glenda knapp. Sie wechselte wieder zur anderen Seite der Theke, besah sich das blutige Handtuch und warf es in den Abfalleimer.
    Ray setzte sich auf den Barhocker neben Mab, und sein in die Jahre gekommener, muskulöser Körper war ihr unangenehm nahe. »Bist du in Ordnung?«
    »Wird schon wieder.« Erneut betastete Mab ihren Hinterkopf und sah dann ihre Hand an. Kein Blut. Das war schon besser.
    »Was tun Sie hier?«, fragte Glenda Ray. »Es ist nach Mitternacht.«
    »Hab lange gearbeitet, wie alle hier«, erwiderte Ray in einem Versuch zu scherzen, aber das lag ihm nicht. Er machte eine Kopfbewegung zur Rückseite des Ladens, wo er einen kleinen Camper stehen hatte, den er als Büro benutzte. »Ein paar Aktenordner auf den neuesten Stand gebracht.« Er wandte sich samt seinem bemühten Lächeln Mab zu. »Wie fleißig du bist, Mary Alice. Ich hab’s ja gesagt, dass sie großartig ist, oder, Glenda?«
    Glenda nickte Mab zu. »Ich mache Ihnen eine Tasse Tee«, meinte sie und begann, den Wasserkessel zu füllen.
    »Lass mich deine Augen ansehen«, forderte Ray Mab auf, und sie wandte sich ihm zu und sah ihn an, während er sich zu ihr vorneigte, groß und selbstsicher und teuer gekleidet in dem Burberry-Mantel mit dem kleinen schwarz-goldenen Ranger-Abzeichen, das er sich wie ein Designer-Etikett an den Aufschlag geheftet hatte.
    Er legte ihr die Hand unters Kinn, was ihr verhasst war, und betrachtete sie prüfend, und sie bemerkte, dass sein breites, gut aussehendes Gesicht vom Alter langsam aufgedunsen wurde. Er sollte den Leuten lieber nicht zu nahe kommen, befand sie. Aus der Entfernung sah er besser aus.
    Er nickte. »Sieht ganz in Ordnung aus. Pupillen nicht vergrößert. Was ist passiert?«
    »Ein Clown hat mich umgerannt.« Mab wich vor seiner Hand zurück. In ihrem Kopf pochte der Schmerz. »Könnte ich ein Aspirin kriegen, Glenda?«
    »Sicher doch.«
    Glenda verschwand im hinteren Teil des Ladens, und Ray lehnte sich zurück.
    »Bald geht’s dir wieder besser. Bist du so weit, mit dem Wahrsager-Automaten anzufangen?«
    »Ja«, antwortete Mab, und da öffnete sich die Tür, und Delpha kam mit ihrem Vogel herein.
    »Hier, bitte sehr.« Glenda reichte Mab die Aspirintablette, und Delpha setzte sich neben sie, Frankie auf ihrer Schulter.
    »Genau, wie wir vermutet haben«, sagte sie zu Glenda. »Er ist
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