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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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arbeiten.«
    Ethan sah sie an, als sei sie verrückt geworden, aber da packte Gus ihn am Arm und lenkte ihn ab. »Komm mit, ich zeig dir, wie man die Drachenbahn bedient. Jetzt, wo du endlich ganz hierbleibst, kannst du das übernehmen.«
    »Sehen Sie«, wandte sich Glenda an Mab und tätschelte ihr den Arm, »alles wieder in Ordnung. Gus lässt die Drachenbahn zu Mitternacht laufen, ganz wie immer. Alles ist ganz normal. Keine großen eisernen … äh … Roboterclowns.«
    »Roboterclowns?«, fragte die Frau ausdruckslos. »Gibt es im Park Roboterclowns?«
    »Nein, nein.« Wieder tätschelte Glenda sie.
    Tätscheln war das Hauptkommunikationsmittel seiner Mutter, dachte Ethan. Tätscheln und ein umfangreiches Repertoire an Blicken.
    »Ich werde Sie zum Dream Cream hinüberbegleiten«, fuhr Glenda entschlossen fort. »Wir werden das Blut abwaschen, eine Tasse Tee für Sie zubereiten, und dann sind Sie wieder so gut wie neu.«
    Sie warf Delpha einen Blick zu, und Delpha nickte und verschwand dann in der Dunkelheit.
    Glenda wandte sich lächelnd Ethan zu. »Und du, junger Mann, du kommst zu meinem Wohnwagen, sobald du mit Gus fertig bist. Morgen werde ich Hanks alten Wohnwagen für dich sauber machen und in Ordnung bringen. Dann hast du einen eigenen.« Ihre Augen wurden wieder feucht. »Ich bin so glücklich, dass du wieder zu Hause bist, Ethan.«
    »Na klar«, erwiderte Ethan. »Aber mach keinen Wohnwagen für mich sauber, ich schlafe lieber im Wald. Bist du sicher, dass du nachts hier herumgehen kannst? Wenn jemand im Park lauert …«
    »Alles in Ordnung«, versicherte seine Mutter fest, und er dachte: Sie weiß, wer das war . »Ich bin so froh, dass du zurück bist«, setzte sie hinzu.
    »Ich auch, Mom«, log er und nahm sich vor, aus Glenda herauszubekommen, was, zum Teufel, hier vor sich ging.
    Sobald sie das Karussell hinter sich ließen, erschien Ethan der Park düsterer, als er ihn in Erinnerung hatte. Dann sah er, dass das an den orangefarbenen Zellophantüten lag, mit denen die Straßenlaternen umwickelt waren. Offensichtlich standen die Screamland -Wochenenden des Parks bevor, deswegen lagen auch überall Skelette herum, und …
    Ein Geist flog ihm ins Gesicht, mit leeren Augenhöhlen und aufgerissenem Mund, und beinahe hätte er sein Schießeisen gezogen, da wurde die Gestalt durch die Mechanik, an der sie befestigt war, wieder in den Baum neben ihnen zurückgezogen. Kein Geist, sondern nur ein Totenkopf, mit etwas weißem Stoff umkleidet, der wie Nebel wirkte, aber wahrscheinlich dünnes Mullgewebe war.
    »Herrje« , kommentierte er, und Gus nickte zustimmend.
    »Mab weiß, wie man Geister macht«, sagte Gus, und Ethan dachte: Ich weiß auch, wie man Geister macht , und er lockerte seinen Griff um die Pistole.
    Er betrachtete prüfend den Zaun und entdeckte die rot leuchtende Quelle des Infrarotstrahls, der den Geist ausgelöst hatte. Die gleiche Vorrichtung, wie er sie von Afghanistan kannte, wo sie Minen ausgelöst hatte. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter.
    »Mabs Onkel hat ihr den Job besorgt«, fuhr Gus fort, während sie den Hauptweg entlang zur Rückseite des Parks gingen. »Glenda hatte erst ihre Zweifel, denn ihr Onkel ist Ray Brannigan, und du kennst doch die Brannigans. Aber als Mab erst mal hier war, war alles gut. Arbeitet wirklich sehr fleißig.«
    »Die Brannigans?«, wiederholte Ethan fragend und hielt die Augen offen nach weiteren Trickgeistern zwischen all den Skeletten und Riesenspinnen, was bei seinem Alkoholpegel gar nicht so einfach war.
    »Na ja, diese Verrückten, die immer erreichen wollten, dass wir schließen müssen.«
    Ethan machte ein paar Stolperschritte und stieß gegen den Zaun, und erneut flog ein Geist auf ihn zu. Er schlug ihn zur Seite, während der Mechanismus ihn wieder zwischen die Bäume zurückzog. »Wenn ich schon mal nach Hause komme, musste das ausgerechnet in der Screamland -Saison sein?«
    »Was?« Gus legte den Kopf schief.
    »Ich musste genau zur Screamland -Zeit nach Hause kommen!«, wiederholte Ethan lauter.
    »Na klar musstest du«, sagte Gus. »Für Halloween ist ’ne große Party geplant, bis dahin ist der Park fertig restauriert. Freitag in ’ner Woche haben wir das Fernsehen hier, damit’s groß in den Nachrichten kommt, dann haben wir hier ’ne Masse Besucher.« Es klang stolz.
    »Großartig«, kommentierte Ethan mit normaler Stimme und bemerkte, dass Gus es nicht hörte. Nun ja, er war alt geworden, und es konnte nicht gut für die Ohren
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