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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Dave werde ich doch mit links fertig.«
    »Jetzt wird es hier gefährlich.« Glenda wedelte vage mit ihrer Zigarette herum. »Es ist … Oktober.«
    »Ach ja. Der gefährliche Monat.« Mab schüttelte den Kopf, und der Lichtstrahl ihrer Stirnlampe schwankte wie besoffen umher. Dann kroch sie wieder über das gestreifte Metalldach in die Höhe. Die Parkleute waren eben verschroben, das war alles. Das kam wohl davon, dass sie immer hier lebten. Wenn man rund um die Uhr in Dreamland lebte, wurde man ein bisschen plemplem.
    »Mab, kommen Sie jetzt sofort da runter!«
    »Komme schon!«
    Sie verschloss ihre Arbeitstasche, kroch zur anderen Seite des Karussells hinüber, wo die Leiter stand, und stieg langsam hinab, bis sie auf dem Kopfsteinpflaster stand, das die meisten Wege des Parks bedeckte.
    Morgen würde sie bei Tageslicht herkommen und den Holz- FunFun des Karussells in all seiner Pracht betrachten, und dann war der Wahrsager-Automat an der Reihe …
    Etwas Hartes traf sie mit Wucht, und sie verlor ihren Schutzhelm, als sie stürzte und sich den Kopf anschlug. »Autsch!«, schrie sie, packte ihren Helm und setzte ihn wieder auf, damit das Lampenlicht den Blödmann beleuchtete, der sie umgerannt hatte. »Verdammt, Dave …«
    Riesige türkisfarbene Augen glühten unter eisernen orangeroten Locken auf sie herab. Über ihr ragte ein steifer, türkis gestreifter Mantel in die Höhe, und Metall knirschte protestierend, als es gebeugt wurde. Dann schloss das Ding langsam seine orangeroten Lippen und brummte »Mmmm«, öffnete sie metallknirschend wieder, um »Aaab« von sich zu geben, und das Grinsen wurde breiter und spaltete seine Metallwangen, während das Ding ihr seine gelb behandschuhte Hand entgegenstreckte, um ihr aufzuhelfen.
    »FunFun?« , stieß Mab schwach hervor.
    Das Ding nickte langsam und mit einem metallenen Knirschen.
    Mab schrie auf.
    Ethan John Wayne starrte über den Damm auf das verschlossene Eisentor, das Eingangstor zu Dreamland , während sein Taxi brummend in der Dunkelheit verschwand. Irgendetwas fehlte da auf der anderen Seite des Tores, aber er war schon so lange nicht mehr zu Hause gewesen, dass er sich nicht mehr erinnern konnte, was das war. Nun ja, sie hatten wohl manches umgestellt. In zwanzig Jahren konnte sich vieles ändern.
    Er rieb sich über die Brust und fühlte dabei die Narbe, unter der die Taliban-Kugel steckte und auf sein Herz drückte. Dreamland war ein ebenso guter Ort, um zu sterben, wie irgendein anderer, und hier hatte er Familie, das bedeutete doch wohl etwas. Was, das wusste er selbst nicht so genau.
    Er ließ seinen Rucksack zu Boden gleiten, zog einen ledernen Flachmann hervor und nahm einen kräftigen Schluck. Er steckte die Flasche wieder weg und straffte die Schultern, um sich auf den Weg in den Park zu machen. Nicht gerade ein anheimelndes Zuhause, dachte er, aber wenigstens friedlich, keine Menschen, die …
    Da gellte ein Schrei durch die Nacht. Er kam von irgendwo innerhalb des Parks. Ethan warf sich die Weste über, riss die 45er aus dem Rucksack und sprintete zum Eingangstor. Mit einem Sprung ging er das gut drei Meter hohe gusseiserne Tor an, griff nach einer Querstange direkt unter der Spitze, suchte mit strampelnden Füßen nach einem Halt und stürzte rücklings zu Boden.
    Fluchend kam er auf die Beine und begann, am Tor hinaufzuklettern, während er gegen die Nebel der Trunkenheit ankämpfte. Einsatz planen, Sir . Er schob die Pistole in seine kugelsichere Weste, um beide Hände frei zu haben. Es dauerte länger, dieses verdammte Ding zu überwinden, als es sollte, und als er auf der obersten Stange saß, schwankte er und wäre beinahe gefallen; aber dann kletterte er abwärts und sprang den letzten Meter zum Boden, wobei er beinahe in die Golfkarren getaumelt wäre, die da in einer sauberen Reihe geparkt waren. Er zog das Schießeisen und rannte den Hauptweg entlang bis zum Karussell, wo er drei Gestalten beieinanderstehen sah.
    Abrupt bremste er seinen Lauf, als er unter ihnen seine Mutter erkannte, die einen Arm um eine Frau gelegt hatte, die in einem unförmigen, langen, mit Farbspritzern befleckten Kittel steckte, einen gelben Schutzhelm auf dem Kopf.
    »Was ist denn passiert?«, erkundigte er sich.
    Seine Mutter blickte sich um, und da strahlte ihr Gesicht vor Freude. »Ethan!«, rief sie, stürzte auf ihn zu und umarmte ihn so kräftig, dass er kaum noch Luft bekam. »Was ist denn das?«, fragte sie, wich ein wenig zurück und klopfte mit den
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