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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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auf, aus dem Wolkenbruch war ein sanfter Landregen geworden und der Wind hatte abgeflaut.
    »Passt auf euch auf«, warnte Justus. »Vielleicht sind die beiden da unten gefährlich.«
    »Mach dir um uns keine Sorgen«, entgegnete Peter, »sieh lieber zu, dass du nicht vom Berg fällst.« Es sollte lustig klingen, aber wohl war Peter nicht bei dem Gedanken, Justus jetzt allein zu lassen. Der schien zu erraten, was der Zweite Detektiv dachte. »Wenn Stella das geschafft hat, dann schaffe ich das wohl auch, oder?« Justus atmete tief durch und machte sich auf den Weg.
    Bob und Peter trabten bergab. Am Fuß des Bergs gingen sie hinter einer Zypresse in Deckung. Einige Minuten lang ruhten sie sich aus und Bob fühlte sich jetzt wieder etwas besser.
    Peter rechnete vor, dass sie in ihrem geschwächten Zustand knapp dreißig Sekunden für den Sprint zum Haus hin brauchen würden. »Was machen wir, wenn sie gerade jetzt herauskommen? Der Kamelhaarmann erkennt uns bestimmt wieder.«
    Bob zuckte mit den Schultern. »Dann haben wir Pech gehabt.« Er grinste und zeigte auf seinen Bizeps. »Oder die.« Peter lachte. Sie rannten los und hatten Glück.
    Die Treppe und die Haustür ließen sie rechts liegen und schlichen geduckt ums Haus herum. Die Tür zum Untergeschoss war für Peter und seinen Dietrich kein Problem. Sie knarrte ein wenig, als sie hineinschlüpften.
    Durch ein kleines Fenster fiel fahles Licht. Ashley benutzte diesen Raum im Untergeschoss als Abstellraum für alte Möbel. Und als Weinkeller. Ein Regal voller Flaschen ragte hinauf bis zur Decke.
    Sie zogen die nassen Jacken aus und schlüpften schnell aus den T-Shirts, um sie über einem Gully in der Mitte des Raumes auszuwringen. »Igitt«, entfuhr es Peter leise, als sie sich die feuchten Sachen wieder überstreiften. Sie sahen sich um. Bob stieß Peter an und zeigte in eine Ecke. Dort waren achtlos zwei große Gemälde an die Wand gelehnt worden. Sie zeigten Landschaftsidyllen und waren in Gelb gehalten. Das rechte hatte erst vor ein paar Tagen bei Tante Mathilda im Wohnzimmer gehangen, wenn auch nur für wenige Stunden.
    Oben war alles still. Hoffentlich, dachte Peter, wärmen die beiden sich jetzt am Bollerofen auf. Er zog Bob am Ärmel und wies auf die Tür, hinter der noch ein Nebenraum liegen musste. Bob nickte und legte einen Finger auf die Lippen.
    So viel Freude hatte Justus der Anblick des Rolls-Royce schon seit Langem nicht mehr gemacht. Die Heizung war aufgedreht und Morton hielt schon zwei Decken bereit. Mit der ersten massierte sich Justus trocken, in die zweite wickelte er sich fest hinein. Fast eine Stunde hatte er noch gebraucht bis zur Küstenstraße. Und sich endgültig geschworen, mehr für seine Fitness zu tun. Aber jetzt war es erst einmal geschafft. Fast geräuschlos glitt der Wagen auf dem Highway Number One dahin. Hinter Santa Barbara wurde der Verkehr immer dichter. Justus saß auf der gemütlichen Rückbank und genossden Anblick der Küste. Und er freute sich über die Sonne, die sie in helles Licht tauchte.
    »Toll, dass Sie so schnell gekommen sind«, bedankte sich Justus schon zum dritten Mal bei Morton. Der lächelte den Jungen durch den Rückspiegel an.
    »Und wohin soll’s gehen?«
    »Nach Los Angeles, bitte«, sagte Justus. Ein paar Minuten später nickte er ein.
    Am Stadtrand weckte Morton ihn. Justus warf die Decke ab.
    »Schau mal auf die Ablage«, sagte Morton freundlich. Justus entdeckte ein paar frische Hosen, Unterwäsche, ein Hemd und ein Paar Schuhe. Er sah an seinem früher einmal blau-weiß gestreiften T-Shirt und an den verdreckten Jeans herunter und wäre Morton am liebsten um den Hals gefallen. Rasch zog er sich um und dirigierte den Chauffeur in Richtung Safer Security Limited.
    »Ist es gefährlich?«, fragte Morton, als sie am Ziel ankamen.
    »Gefährlich? Ich glaube kaum.« Justus hatte ein gutes Gefühl. Aber sicher war sicher. »Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, rufen Sie Cotta an, okay?«
    Morton steuerte durch die Toreinfahrt auf den Firmenhof. Justus nahm noch eine der Visitenkarten, die sie für alle Fälle in der Seitentür deponiert hatten, steckte sie ein und stieg aus.

H orchposten auf der Kellertreppe
    Peter Shaw und Bob Andrews hätten gelogen, wenn sie sich als besondere Kunstkenner ausgegeben hätten. Aber was moderne Malerei anging, waren beide doch nicht ganz ahnungslos. Vor allem Bob war regelmäßiger Besucher von Kunstausstellungen in Los Angeles. Einmal hatte er auch Justus und
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