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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher
Autoren: Dimiter Inkiow
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eines Abends verkündete Transi plötzlich:
    »Papi, ich weiß, was ich mache! Ich verdiene mein Geld selbst!“
    »Was sagst du?« Der Professor fiel aus allen Wolken.
    »Ich suche mir einen Beruf und verdiene mein Geld selbst!« wiederholte Transi. »Jeder Mensch hat einen Beruf und tut etwas für andere Menschen. Der Arzt heilt die Menschen, der Bäcker backt Brot für sie, der Postbote bringt ihnen die Briefe. Jeder Mensch macht etwas, was für andere Menschen nützlich ist. Ich möchte auch etwas für andere Menschen tun und dabei Geld verdienen. Darum habe ich mich entschlossen, mir einen Beruf auszusuchen. Dann wirst du auch keinen Kummer mehr mit mir haben! «
    »Aber ich habe gar keinen Kummer mit dir. Ganz im Gegenteil!«
    »Aber ich möchte etwas tun, Papi. Ich möchte etwas werden. Ich möchte nicht mein ganzes Leben ein Kind bleiben!«
    Der Professor verschluckte sich fast, als er das hörte. »Hoffentlich willst du nicht wachsen. Das ist für einen Roboter unmöglich, genauso wie für em Auto ... Es gibt Dinge, Transi, die
    »Ich weiß, daß ich nicht wachsen kann. Leider! Ein bißchen größer würde ich schon gerne werden . . . Aber wenn es nicht geht . . . Der arme Wip muß ja auch immer so klein bleiben!“
    »Ja, das muß er.«
    »Ich weiß auch, was ich werden möchte.«
    »Was denn?«
    »Kriminalinspektor!«
    »Du? Kriminalinspektor?«
    »Ja
    »Aber . . . aber . . .«, stotterte der Professor, »das bedeutet, daß du von zu Hause fort mußt . . . Banditen jagen . . . nein . . . nein . . . das erlaube ich nicht! Du bist kein großer Roboter, im Gegenteil, du bist ein ganz kleiner Roboter. Das erlaube ich nicht!«
     
    Der Zufall wollte es aber, daß Professor Schraubenzieher in dieser Sache sehr schnell eine ganz andere Entscheidung treffen mußte. Noch während des Gesprächs mit Transi klingelte das Telefon. Vom anderen Ende der Leitung kam die aufgeregte Stimme von Kriminalinspektor Schutz:
    »Herr Professor, Herr Professor, ist Ihr kleiner Roboter zu Hause? Ich brauche unbedingt seine Hilfe! Es geht um ein Menschenleben! Ich komme sofort zu Ihnen! Wenn Sie mehr wissen wollen, schalten Sie den Fernsehapparat ein!«
    Der Professor konnte gar nichts mehr fragen. Er hörte nur noch ein »Klick«.
    »Schnell, Transi, mach den Fernseher an! Kriminalinspektor Schutz kommt gleich!«
     

Transi als Geisel
    Die Bankräuber wundern sich
     
    Atemlos vor Spannung saßen an diesem Abend Millionen Menschen vor ihren Fernsehgeräten. Es gab keinen Kriminalfilm, sondern einen echten Raubüberfall.
    »Meine Damen und Herren, unsere Kamera befindet sich in der Lindenallee«, berichtete der aufgeregte Fernsehreporter. »Seit fünfeinhalb Stunden verbarrikadieren sich hier zwei Räuber mit einer alten Dame als Geisel in einer Bank. Die Bankangestellten konnten entkommen. Die einzige Kundin, die sich während des Überfalls im Kassenschalter der Bank aufhielt, ist jetzt in der Gewalt der Banditen. Es heißt, die alte Dame sei herzkrank, aber die bewaffneten Räuber lassen keinen Arzt herein. Sie verlangen zwei Millionen Lösegeld und freies Geleit, sonst würden sie die Geisel erschießen. Ein Fluchtwagen ist bereitgestellt. Die Polizei versucht, die Bankräuber zu überreden, die alte Dame gegen hunderttausend Mark freizulassen. Bis jetzt sind die Verhandlungen erfolglos geblieben. Ein Pfarrer hat angeboten, sich anstelle der alten Dame in die Gewalt der Banditen zu begeben. Das wurde abgelehnt. In der Zwischenzeit versucht man, das Geld zu beschaffen. Man ist sich klar darüber, daß es sich bei den beiden Räubern um rücksichtslose Verbrecher handelt, die ihre Drohung wahrmachen würden. Aber keine Bank ist bereit, das Lösegeld zur Verfügung zu stellen. Auch der Polizeipräsident hat sich schon als Geisel angeboten, weil der Gesundheitszustand der alten Dame so schlecht ist. Die beiden Banditen haben auch diesen Vorschlag abgelehnt. Inzwischen haben sie sich bereit erklärt, die Geisel gegen ein Kind, gegen ein vier- bis fünfjähriges Kind, auszutauschen. Eine so brutale Forderung hat es bisher wohl noch nie gegeben. Wer ist bereit, ein Kind in die Hände dieser skrupellosen Verbrecher zu geben ...?«
    In diesem Moment klingelte es an der Tür des Professors. Es war Kriminalinspektor Schutz.
    »Herr Professor!« rief er völlig aufgelöst. »Nur Transi kann uns jetzt noch helfen! Sie müssen die Erlaubnis dazu geben!«
    »Ich bin bereit!« antwortete Transi statt seines Vaters. »Fahren wir los! Wir
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