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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Autoren: Aaron E Lony
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Altar zu sammeln, um dann wieder kreisförmig einen Wirbel zu bilden. Als würde eine unsichtbare Hand die feinen weißen Körnchen emporheben, um sie darauf über den nackten Körper von Chrissie rieseln zu lassen. In gleichmäßigen Bewegungen wurde erst ein Buchstabe, und dann ein ganzes Wort gebildet.
    EPHRATH
    Chrissie bekam Angst. Ihr Körper zitterte, ihr Atem ging schwer. Obwohl sie nichts sehen konnte, wusste sie, dass es die Magie des Wesens war, die den Sand auf ihrem Körper rieseln ließ.
    Wieder fuhr die unsichtbare Hand in den Sand, hob diesen empor und setzte ein riesiges Ausrufezeichen dahinter.
    !
    Da wurden der Name und das Ausrufezeichen jäh verwischt, als wäre die unsichtbare Hand wütend geworden. Chrissie schreckte zusammen. Drohend lauerte der Schatten an dem Gemäuer, als erwarte er eine Antwort.
    Harrys Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen, als er sich langsam umdrehte, seinen Arm der Kirchentür entgegenstreckte und mit donnernder Stimme rief:
    „Gedulde Herr! In wenigen Augenblicken wird dein Sohn dieses Portal durchschreiten. Er wird nicht wagen, seine Hand gegen uns zu erheben. Niemals wir er dies tun. Lass es uns vollbringen Herr der Finsternis. Lass uns –“
    Laute Schritte ertönten aus der Richtung des Eingangsbereichs, die Harry innehalten ließen. Sekunden darauf betrat Henriece den Messesaal. Sämtliche Köpfe drehten sich zu ihm um. Ein Raunen erfüllte den Saal. Unmittelbar hinter ihm erschien Bill. Er hielt Henriece einen Gewehrlauf gegen den Kopf gerichtet.
    „Hier hast du ihn“, rief Bill mit lauter Stimme. „Der Spanier gegen meine Frau!“ Bill ließ seinen Blick durch den Mittelgang hindurch an Harry herabgleiten. Allerdings konnte er Chrissie von diesem Standpunkt aus nicht erkennen. Es war zu dunkel und Harry stand direkt davor.
    „Bring ihn mir“, befahl Harry nur.
    Über Bills Lippen flog ein verächtlich lautes Lachen. „Hol ihn dir doch.“ Unüberhörbar zog er den Bolzen zurück. Nun bedurfte es nur einer kleinen unscheinbaren Bewegung seines Fingers und Henriece würde von einer Kugel niedergestreckt werden. „Komme aber nicht ohne meine Frau!“
    Harry drehte seinen Kopf den beiden Helfern zu und gab ihnen einen unmissverständlichen Wink.
    „Nein, Harry Bansly“, rief Bill auf diese Bewegung hin. „Du persönlich!“
    Aus heiterem Himmel wehte plötzlich ein eiskalter Wind durch die Kirche. Ein ohrenbetäubender Schall ertönte, worauf schlagartig sämtliche Kerzen gleichzeitig erloschen, und die Kirche in völlige Dunkelheit gehüllt wurde.
    Henriece fröstelte. Dieselbe Kälte ergriff ihn, dasselbe Gefühl durchfloss ihn, als er bei Arnold die Séance abgehalten hatte.
    „Theodor“, entfuhr es ihm. Das Gemäuer begann zu erzittern, das Holz knarrte, die Kälte nahm zu. Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Kirche, dazwischen wildes Läuten der Kirchenglocken.
    Chrissie schrie auf – jedoch gingen ihre Schreie in dem lärmenden Getöse unter. Henriece erahnte ihre Anwesenheit.
    „Jetzt“, zischte er, zog das Athamé hervor und stürmte auf den Altar zu. Hände, Fäuste, Fußtritte stellten sich ihm in den Weg, die er ohne Weiteres wegzustecken vermochte.
    Der ohrenbetäubende Lärm begann sich, in Worte zu offenbaren. Deutlich konnte er seinen Namen, seinen vergangenen Namen heraushören.
    Ephrath, Ephrath mein Sohn. Du kannst mich nicht aufhalten. Du bist zu schwach. Deine Magie ist unvollkommen, Ephrath. Ich komme wieder. Ich komme wieder. Die Vergangenheit, Ephrath, sie ist hier, hier, hier, hier!
    Mit jedem hier drangen Chrissies Schreie zu ihm. Es kostete ihn sehr viel Kraft, die letzten Meter bis zum Altar vorzudringen und den Schlägen und Fußtritten auszuweichen. Eine dunkle Gestalt bewegte sich auf dem Gebetstisch auf und ab.
    Henriece zögerte nicht lange. Mit voller Wucht rammte er Harry Bansly das Athamé in den Rücken, packte ihn darauf an beiden Schultern und warf ihn zurück. Der Stich schien tödlich gewesen zu sein, denn der Körper von Harry Bansly blieb regungslos neben dem Altar liegen.
    Im selben Augenblick flachte der Wind ab, der Lärm legte sich, erstarb und undurchdringbare Finsternis erfüllte den Ort.
    Stille! Unheimliche Stille herrschte, die jäh von einem wirren, ja wahnsinnigen Lachen zerrissen wurde.
    „Haha... endlich ist das Schwein verreckt! Er hat verloren. Er hat verloren – und ich hab ihn besiegt! Ich! Ich! ICH! Mir habt ihr es zu verdanken. MIR! Ich hab mit ihm gekämpft – und er hat
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