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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Autoren: Aaron E Lony
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er wird seine Macht zurückerlangen. Alleine diese Zeit wollte er dadurch überbrücken, dass er mich sein Wissen gelehrt hat. Ich sollte eigentlich an seiner Seite stehen, ihm den Rücken decken, aber er hatte Gott vergessen. Er hatte das vergessen, was auch ihn einmal erschaffen hatte.“
    „Pizza, Pizza, Pizza“, drang die entfernte Stimme des Italieners zu ihnen. Er trug sie auf einem übergroßen Tablett. Bill nutzte diese Gelegenheit wieder, um dem Pärchen einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Seltsamerweise hatten sie ihre Sitzposition gewechselt. Nun konnte er das goldblonde Haar des Mädchens von hinten sehen und ihren Begleiter von der Seite. Irgendwie kamen ihm dessen Gesichtszüge bekannt vor. Nur das pechschwarze kurz geschorene Haar – Bill verwarf den Gedanken wieder und widmete sich ausschließlich nur noch der leckeren Pizza, die ihm der Italiener soeben vorsetzte. Seit ihren Horrorflitterwochen war dies mindestens die siebente Pizza, die er nun zu sich nahm.
    Der Italiener konnte es einfach nicht unterlassen, Chrissie bewundernde Blicke zuzuwerfen. Am liebsten hätte er ihr wohl nicht die Pizza, sondern sich selbst auf dem Teller serviert.
    „Buono Appetito“, rief er aus, nahm das Tablett akrobatisch wieder an sich und entfernte sich in Windeseile, da das Telefon klingelte.
    Die Situation war ein wenig gespannt durch die Erkenntnis, die Henriece dargelegt hatte, doch ließ Bill sich nicht davon abhalten, ein ordentliches Stück von der reichlich belegten Pizza zu schneiden und seinen Mund mit seiner Lieblingsspeise vollzustopfen.
    „Und jetzt?“, fragte Henriece mit vollem Mund, als würde es sich eher um eine alltägliche Unterredung handeln, nicht aber um die Existenz der gesamten Menschheit.
    „Wenn das Kind auf die Welt gekommen ist“, erwiderte Henriece und richtete seinen Blick auf Chrissie, die sichtlich keinen Hunger zu haben schien, „muss es getötet werden.“
    „So einfach?“, entgegnete Bill gelassen und schob sich ein weiteres Stück in den Mund. „Demnach brauchen wir nur zu warten, bis es geboren wird und dann...“ Unmissverständlich hielt sich Bill sein Messer an die Kehle.
    „Theodor wird alles daran setzen, um dies zu verhindern“, erwiderte er energisch. „Nicht einen Augenblick wird er verstreichen lassen, um dafür zu sorgen, dass dies eben nicht eintreffen wird. Noch hat er Macht, Bill. Noch ist er hier – verstehst du? Hier!“ Seine Geste war ebenso unmissverständlich.
    „Was um alles in der Welt sollen wir denn tun?“ Helen hatte ebenfalls noch keinen Bissen hinunter bekommen. Ihre Stimme klang leise, besorgniserregt und ängstlich. Sanft legte sie eine Hand auf Chrissies Finger. Wenn diese Berührung auch ein wenig schmerzte, wollte sie dadurch ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen.
    „Ihr redet da von Kindestötung und Wiedergeburt und Antichrist“, begann sie nacheinander aufzuzählen, „aber an Chrissie habt ihr noch nicht gedacht. Was soll sie denn tun, Henriece? Wie um alles in der Welt sollen wir uns denn nun verhalten?“
    Henriece schob seinen Teller von sich, nahm die drei kleinen Anhänger heraus und legte diese nebeneinander auf den Tisch.
    „Ihr wisst ja nun, was diese Symbole zu bedeuten haben“, sagte er, indem sein Blick von Helen auf Bill wanderte. „Der Glaube daran verhilft Dinge zu tun, dessen ihr euch nicht bewusst seid. Sollte je die Kraft dieser drei Symbole, die des Feuers, der Ewigkeit und des Geistes dir versagen, so siehe der Zukunft mit allem Möglichen ins Auge. Zweifle doch niemals an ihrer Wirkung, denn das wird der Untergang sein, vor diesem dich diese drei kleinen Amulette zu schützen wissen“, zitierte er die Worte des Mönchs. „Ich bitte euch, nimmt diese Symbole und versucht nicht nur daran zu glauben, sondern tut es wirklich. Vertraut ihnen und sie werden euch den richtigen Weg weisen, so wie sie mir den Weg gewiesen haben. Diese Symbole werden euch immer beiseite stehen, solange ihr den Glauben daran nicht verliert.“ Er wandte sich Chrissie zu, die sich gerade eine Träne von der Wange wischte. „Es muss sein“, sagte er zu ihr. „Wenn die Zeit gekommen ist, dann werde ich da sein und das Kind in Empfang nehmen. Solange muss ich alles daran setzen, dass es Theodor nicht doch noch gelingen wird, mich zu töten. Und es ist besser, ich bin dann nicht in deiner Nähe – glaube mir.“
    Langsam stand er auf, griff in seine Jacke und nahm ein längliches dünnes Päckchen in leicht bläulicher Farbe
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