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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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aufgehoben, und damit war die Brücke der STERNENFAUST voller als sonst. Alle Positionen des Schiffes waren doppelt besetzt, denn sie hatte nach Rücksprache mit Savanna Dionga auf dem Schiff die höchste Gefechtsstufe ausgerufen.
    Die STERNENFAUST war einem feindlichen Angriff ausgesetzt und befand sich seitdem offiziell im Kampfstatus.
    Dana blickte gebannt auf den Hauptmonitor der Brücke mit der Approxi-Mod-Darstellung des HD-Raums. Was würde sie wohl an ihrem Ziel erwarten?
    »Wechsel in den Normalraum in drei, zwei, eins«, meldete Joelle Sobritzky aus ihrem Pilotensessel. »Jetzt!«
    Das Bugteleskop der STERNENFAUST lieferte ein Bild, das allen den Atem stocken ließ.
    Ein sonnenähnlicher Planet flammte in der Mitte des Bildschirms, den das Teleskop nun heranzoomte. Protuberanzen schossen aus der Sonne, die der Planet verdammt nahe an der Korona umkreiste.
    »Spektral…«, begann Lieutenant Petrow, aber ein durchdringender Signalton unterbrach ihn. Auf- und abschwellend gellte er durch die Brücke.
    »Ma’am, der Akoluthorenscanner spielt verrückt!« Lieutenant Fjodor Petrow, der für die Ortung zuständig war, schaltete den Alarm ab. Er tippte etwas auf seiner Konsole, ehe er sich zu Dana umdrehte und seinen Daumen hob. »Anwesenheit von Akoluthoren bestätigt.«
    »Sehr gut«, sagte Dana. »Mit etwas Glück befinden sich also alle gestohlenen Akoluthoren hier. Commander Wynford, Sonnensonden ausschleusen!«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Zwei Punkte von den Mesonentriebwerken der Sonden leuchteten auf der Anzeige auf. Ihre Beschleunigungsvektoren führten sie in direkter Linie zu dem Planeten, der die Hölle sein musste.
    »Lieutenant, fahren Sie bitte fort.« Dana nickte Fjodor Petrow zu.
    Petrow blendete die Daten über die Sonne und ihren Planeten auf einer neuen Ebene auf dem Hauptschirm ein.
    »Spektralklasse G1 V«, sagte er. »Damit ist der Stern sonnenähnlich. Doch das Erstaunlichste an diesem Sonnensystem sind die beiden Planeten.«
    Auf einer weiteren Ebene erschienen zwei Ellipsen. Sie stellten die Bahnen der beiden Planeten dar. »Der äußere Planet ist vom Neptuntyp, mit etwa der sechzehnfachen Masse der Erde«, fuhr Petrow fort. »Er ist für die exzentrische Bahn des inneren Planeten verantwortlich, auf der die Höllenwelt ihrer Sonne bis auf 0,004 Astronomische Einheiten nahekommt. Astronomisch klassifiziert handelt es sich um eine Hot Super-Earth, also eine Heiße Super-Erde, wenngleich der Planet außer seiner hohen Dichte nichts mit unserer Erde gemeinsam hat.«
    Dana las die weiteren Daten vom Brückenmonitor ab: Dichte 8,8 Gramm pro Kubikzentimeter, hauptsächlich schwere Elemente, 1,4-fache Erdmasse, Albedo 0,01.
    Sie stutzte.
    »Lieutenant Petrow, ist das Albedo des Planeten korrekt?«
    »Ja, Ma’am. Der Planet ist fast schwarz, selbst frischer Asphalt strahlt die vierfache Lichtmenge zurück, der Merkur die zehnfache.«
    »Und warum sehen wir ihn dann auf dem Bugteleskop wie ein Leuchtfeuer?«
    »Ma’am, das dürfte mit den Sonneneruptionen zusammenhängen«, antwortete Fjodor Petrow und Austen nickte. »Bei so einem koronalen Massenauswurf schießt heißes Plasma aus der Sonne und röstet die Planetenoberfläche. Ich möchte jetzt nicht da unten sein.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Dana grimmig. »Was sagen unsere Sonden?«
    Die beiden Linien auf der Anzeige befanden sich bereits im Wirkungsbereich der Sonnenflares. Ein Countdown zeigte an, wann die Sonden mit der Planetenoberfläche kollidieren würden.
    »Ich schalte auf die Kameras der Sonden«, meldete Commander Jane Wynford.
    Zwei weitere Fenster erschienen auf der Projektionsfläche. Sie zeigten gelbe, orange, rote und schwarze Wolken, vor denen ein 2D-Plot die aktuelle Dichte der Atmosphäre und ihre Temperatur darstellte. Beide Kurven zeigten steil nach oben.
    »Es handelt sich um eine Typ-V-Atmosphäre«, meldete sich nun Commander Jacob Austen, der sich die Messergebnisse auf seine Konsole geholt hatte. »Ihre Hauptbestandteile sind gasförmiges Siliziumoxid, Eisen, etwas Sauerstoff und monoatomares Natrium. Flüchtige Gase wie Kohlenstoff, Stickstoff oder Schwefel kommen so gut wie gar nicht vor, der Planet kann sie aufgrund der Hitze schlicht nicht halten. Das erklärt auch den Schweif, den der Planet erzeugt. Apropos Hitze, die Sonden melden aktuell sechstausend Grad Celsius, aber noch steigt die Temperatur weiter.«
    Gasförmiges Eisen! Dana schüttelte fassungslos den Kopf. Wie konnten Skianer – denn wer sollte
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