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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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dass sich das Planetensystem in einer kalten Dunkelwolke befinden dürfte. Ohne die Funksignale der Sonde hätten wir es bestimmt übersehen.«
    »Ich verstehe. Was noch?«
    »Das wird Ihnen nicht gefallen, Sir. Offenbar handelt es sich um eine Art Flammenwelt, deren Temperaturen alles übertreffen, was wir je auf einem Planeten gemessen haben.«
    »Wie heiß?«, fragte Cody. Wenn die spezialisierte Sonnensonde nur siebzehn Sekunden dem Inferno standgehalten hatte, dann mussten es unvorstellbar hohe Temperaturen sein!
    »8750 Grad Celsius«, antwortete Brooks. »Und nichts als Flammen. Es scheint sogar so, dass es dort Flammenwesen gibt, zumindest könnte man dies aus der kurzen optischen Übertragung schließen. Trotzdem hat die Kommandantin befohlen, dass wir sofort aufbrechen.«
    »Sagen Sie Commodore Frost, dass wir befehlsgemäß hier bleiben«, sagte Cody und unterbrach die Verbindung.
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Wie sollte es der STERNENFAUST gelingen, aus einer solchen Welt die Akoluthoren zu befreien?
     
    *
     
    Romana Hel’gara wand sich in schmerzvollen Krämpfen, die sie seit Stunden an die brennenden Felsen fesselten. Sie glaubte, nicht einmal frei atmen zu können, ohne dass ihr Muskelverkrampfungen zu schaffen machten. Dabei war ihr bewusst, dass Flammenwesen über nichts verfügten, was normalen Muskeln entsprach. Außerdem gab es hier nichts, was sie einatmen konnte. Wozu auch? Die Schmerzen mussten von ihrem Geist ausstrahlen, der von dem Anführer der Skianer niedergezwungen worden war.
    Simulationsschmerzen, ausgelöst von einer Simulation, die wie ein Flammenwesen in humanoider Gestalt aussah!
    Glühende Nadeln durchstachen ihren Körper, der sich in nichts von dem der Skianer unterschied. Aber – einen Unterschied gab es doch: Sie war eine Wanagi. Zwar die letzte lebende Wanagi, aber immerhin eine Wanagi.
    Widerstand machte sich in ihr breit, ein Widerstand, der zuerst dem eines Sandkorns glich, das einer Ozeanwelle widerstehen wollte.
    Doch mit jedem gedachten Atemzug wuchs ihre Opposition.
    Zurückhaltend tastete sie nach den Skianern, doch sie fühlte sie nur schwach.
    Die anderen Flammenwesen, deren erdrückende Nähe ihr zuvor körperliche Schmerzen verursacht hatte, zogen sich immer weiter zurück. Sogar die Präsenz des brutalen Anführers der Skianer spürte sie nicht mehr.
    Sie blickte an sich hinunter, sah die Flammen, die stumpf und dunkelrot glühten, aber ihre Fingerspitzen loderten hellgelb – und je länger sie sich regenerieren konnte, desto heller leuchteten die Flammen.
    Romana Hel’gara war nicht sicher, ob der Anführer der Skianer eine Einzelerscheinung war, oder ob die übrigen Skianer ähnlich dachten wie er. So schmerzhaft seine Zurechtweisung auch gewesen war, immerhin gab es einen großen Unterschied zwischen den Skianern und den Menschen: Dana Frost hätte sie irgendwann dazu gezwungen, ihr Akoluthorum herauszugeben.
    Das Amulett pulsierte und schien ihr zuzustimmen. Neue Energien durchfluteten sie.
    Erst jetzt merkte sie, dass sie zur Hälfte in einem See aus flüssigem Eisen lag. Zwischen ihren Beinen brodelten Gasblasen aus der gelbweißen, dünnflüssigen Masse.
    In einem Anfall von kindlicher Neugier beugte sie sich nach vorn. Das Gas schmeckte nach Silizium.
    Romana Hel’gara schüttelte sich.
    Erst allmählich sickerte ein Gedanke an die Oberfläche ihres Bewusstseins. Sie hatte noch nie zuvor in ihrem Leben flüssiges Eisen berührt, geschweige denn Silizium eingeatmet.
    War ihre Metamorphose zu einem Flammenwesen schon so weit gediehen, dass sie wie ein Skianer empfand?
    Der Schmerz der Verzweiflung stieg in ihr hoch. Sie verstand nicht, warum die Skianer so mit ihr umgingen, schließlich hatten sie ihr die zehn Akoluthoren zu verdanken, wenn sie von jenem absah, das in ihrer Herzgegend schwebte. Zumindest hier hatten die Skianer nicht gelogen. Sie hatten ihr das Akoluthorum gelassen.
    Sie spürte, wie sie jetzt, wo sich die Skianer entfernt hatten, neue Kräfte durchströmten. Sie streckte sich und schwebte versuchsweise ein paar Meter in die Höhe. Glutflüssige Tropfen perlten auf den Boden, wo sie mit dem Untergrund verschmolzen.
    Das Gefühl der unerträglichen Hitze legte sich im selben Moment.
    Dafür vernahm sie ein Raunen in der mentalen Sphäre, das nicht für sie bestimmt war. Die Skianer wirkten aufgeregt, aber Romana Hel’gara konnte den Grund dafür nicht ausmachen. Entweder waren sie zu weit entfernt oder schirmten die Gedanken vor
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