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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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blockierte.
    Romana Hel’gara verstand nicht, was der Auftritt der Skianerin zu bedeuten hatte. Wollte sie ihr etwas mitteilen? Oder war es eine versteckte Warnung? Ein Abschied?
    Ihr schauderte trotz der unglaublichen Hitze, die sie umgab.
    Und dann tauchten sie auf. Hunderte, nein Tausende von Skianern durchdrangen die Dunkelheit und umringten Romana Hel’gara. In einem ersten Impuls wollte sie fliehen, aber auch hinter und über ihr blockierten Flammenwesen mit fürchterlichen Fratzen jedwede Fluchtmöglichkeit.
    Sie war gefangen.
    Der Anführer der Skianer kam auf sie zu, streckte verlangend seine Hand aus.
    »Was willst du?« , rief sie ihm entgegen.
    »Schweig!«
    Ein Blitz aus seinen Fingerspitzen raste auf sie zu und hüllte sie ein. Ihr Körper verwehte wie eine Kathedrale voll mit Kerzen in einem Orkan, der zwischen den tragenden Säulen des Bauwerks wütete und an ihr zerrte. Ihr Geist zerfaserte, als würde er mit den berstenden Pfeilern und dem einstürzenden Dach über die ganze Welt verstreut.
    Nur das Akoluthorum bildete so etwas wie einen Halt, einen Anker im Sturm, an dem sie ihre Gedanken festmachen konnte.
    Doch diese Stütze erwies sich als trügerisch. Das Akoluthorum pulsierte und schien regelrecht zu frohlocken, als der Skianer danach griff.
    Brutal drang seine Faust in sie ein und riss ihr das Wertvollste heraus, was sie je in ihrem Leben besessen hatte – ihren Schatz!
    Doch das Akoluthorum schien nicht so sehr an ihr zu hängen wie sie an ihm. Es schwebte über der Handfläche des Skianers, von der Flammen hoch leckten und sich mit dem violetten Licht des Akoluthorums vereinigten.
    Romana Hel’gara, beziehungsweise das, was von ihr übrig war, sackte zu einem Häufchen Elend zusammen. Sie wollte nicht zu einem hilflosen Monster werden wie auf Lark 3.
    Alle hatten sie betrogen: die falsche Anjuli und die Skianer genauso wie das Akoluthorum. Je weiter sich der Skianer mit dem Amulett von ihr entfernte, desto klarer eröffnete sich ihr diese Einsicht.
    Er riss seinen Rachen auf, als wollte er das Amulett verschlingen. Seine Stimme war gefährlich leise, als er mit einem drohenden Unterton zu sprechen begann: »Dir wird die Ehre zuteil, zu sehen, wie dein Akoluthorum das Gleichgewicht zugunsten der Anti-Prana-Energie verändert.«
    Nacktes Entsetzen packte Romana Hel’gara. Er wollte ihr Akoluthorum opfern!
    »Das Reich des Anti-Prana wird erstehen« , fuhr der Skianer fort.
    »Falsches Leben wird zu wahrem Leben verwandelt.«
    Romana Hel’gara wollte gar nicht wissen, was seine kryptischen Aussagen bedeuteten. Es konnte zumindest nichts Gutes sein.
    Ein Energiefeld baute sich vor dem Skianer auf, wie grüne Polarlichter, die, einem Umhang aus Licht gleich, das Akoluthorum einhüllten.
    Violette Blitze zuckten aus dem Kristall in der Mitte des Amuletts. Dort, wo sie auf dem grünen Schleier auftrafen, vergingen sie in grellweißen, lautlosen Explosionen.
    Auf einmal schienen die Blitze ihre Richtung umzukehren. Sie zerrten am Akoluthorum und zogen es in alle Richtungen auseinander. Die vier Zacken des silbrigen Sterns wuchsen in die Länge und verwandelten sich in stumpfgraue Dreiecke. Der blaue Kristall, der in ihrer Mitte frei schwebte, verlor seine Transparenz und glich mehr einem sturmumtosten überquellenden Wasserbecken. Die stilisierten Spiralarme einer Galaxie glichen eher einem fetten Oktopus, der anstatt der Sternhaufen Myriaden von kugelförmigem Fischlaich in den Tentakeln balancierte.
    Gebannt verfolgte Romana Hel’gara den Vorgang.
    Das Akoluthorum überragte inzwischen sogar den Anführer der Skianer, der seine Untergebenen um mindestens zwei Köpfe übertrumpfte.
    Eine Welle von Gefühlen, so ganz anders als die beherrschenden, gewalttätigen des Skianers, überrollte sie. Und dann schrie das Akoluthorum. Es schrie seinen ganzen Schmerz hinaus, über den Planeten, hinaus ins Weltall.
    Anti-Prana-Energie!
    Romana Hel’garas Gedanken wurden von einem Augenblick zum anderen frei, so als hätte jemand den Grauschleier von ihrem Gehirn weggezogen, der ihr Denken behindert hatte. Sie musste dem Akoluthorum helfen, das wusste sie in diesem Moment mit Bestimmtheit. Und auch wenn das Amulett sie bisher nur missbraucht hatte, so stand das Schicksal nicht nur der Andromeda-Galaxie auf dem Spiel.
    »Aufhören!« , schleuderte sie dem Skianer entgegen.
    Der jedoch lachte nur.
    Dann folgten Schläge um Schläge, mentale Schwerthiebe, von allen Seiten. Sie prügelten sie wie einen
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